Aktion eifelbaeche-in-not.de

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Aktion eifelbaeche-in-not.de

Servus,
Das Argument der Wasserverbessung ist nicht unbeding an den Haaren herbei gezogen. Es geht dabei auch nicht um die Einleitung von Gülle sondern um einige chemische Prozesse, die uns das Wasser zwar als Sauber präsentieren, der Mikrofauna und Flora, aber die Nahrungsgrundlage entziehen und somit der Nahrungskette, in der auch Jungfische leben, nicht mehr zur Verfügung stehen.
Sicherlich gibt es keine 100%igen "Schuldigen", der für ein Aussterben von Arten verantwortlich ist, aber es gibt doch Faktoren, die ggf. höheren Anteil daran haben können.
Bitte, jetzt nicht nochmal. Auch Du wirfst hier einiges durcheinander... |rolleyes

Es ist ganz sicher KEINE Wasserverbesserung, wenn es mehr organische Stoffe (= Nährstoffe) im Wasser gibt.
Besonders die "Mikrofauna" und Flora reagiert äußerst empfindlich auf eine Veränderung (Erhöhung) der Nährstoffkonzentration - besser bekannt als Eutrophierung, zu der auch die Einleitung von Gülle (rein organisch). Je nährstoffärmer ein Gewässer ist, desto höher wird die Biodiversität (Artenvielfalt).
Das einzige was vielleicht negativ auf ein geringeres Nährstoffniveau reagiert ist der Fischbestand - und zwar lediglich in seiner Quantität. Es ist fadenscheinig und leider auch falsch hier immer wieder die Ökologie als Argument für ein höheres Nährstoffniveau zu nennen.
Was meinst Du mit "chemischen Prozessen, die ... aber die Nahrungsgrundlage entziehen"? Doch wohl nicht etwa die Reoligotrophierung? Denn genau das ist es, was glücklicherweise heute mit vielen Gewässern (dank moderner Kläranlagen und weniger Nährstoffeinleitungen) passiert.

Wenn ihr mehr Fische wollt, dann schreibt das gefälligst auch. Aber lasst die Gewässergüte dabei aus dem Spiel - die verbessert sich nämlich nicht durch mehr Nährstoffe. Eine verbesserte Gewässergüte bedeutet eben weniger Fische.


Es nützt nichts, hier mit Worthülsen, wie "Schau ins Biobuch" zu glänzen, wenn diese dann nicht argumentativ gefüllt werden. Es hat doch keiner etwas gegen eine vernünftige Diskussion, nur sollte man auch Argumente bringen.
Offenbar ja doch, denn die Grundlagen scheinen hier immer noch nicht von allen verstanden zu sein?!? |kopfkrat
Und bevor ich jedesmal gleich nen Roman schreibe (und dabei auch nur wiedergebe, was viele schlaue Leute schon verständlich niedergeschrieben haben), könnte man sich ja auch einfach mal selbst weiterbilden. #c


Sicherlich gibt es keine 100%igen "Schuldigen", der für ein Aussterben von Arten verantwortlich ist, aber es gibt doch Faktoren, die ggf. höheren Anteil daran haben können.
Mit dem Aussterben meinst Du jetzt aber hoffentlich nicht die Fische, oder?
Ein Ökosystem misst sich nicht daran, wieviel angelbare Fische es dort gibt!
 

antidotepp

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AW: Aktion eifelbaeche-in-not.de

Hi


Genau diese Reoligotrophierung meine ich. Ein gewässer, welches sich an einen gewissen eutrophen Pegel in Laufe der Zeit angepasst hat, reagiert natürlich auch auf eine Reoligotrophierung. Es gibt mehrere Studien, die belegt haben, dass dadurch Mikroorganismen ebenfalls in der Population zurück gegangen sind. Sicherlich wirkt sich dieses nicht in einem enormen Fischsterben aus, kann aber zu einem Populationsrückgang führen.
Aber daran ist nicht der Fischreier schuld, das stimmt, und genau um den ging es ja am Anfang.


Grüße,
Christian
 

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Aktion eifelbaeche-in-not.de

Hi,

Ein gewässer, welches sich an einen gewissen eutrophen Pegel in Laufe der Zeit angepasst hat, reagiert natürlich auch auf eine Reoligotrophierung.
Ja und genau hier liegt der kleine aber feine Unterschied. Ein Gewässer dass sich im Lauf der Zeit, meinetwegen seit der letzten Eiszeit, an einen gewissen Eutrophierungsgrad angepasst hat funktioniert auch perfekt. Hier wird es aber keine Reoligotrophierung geben... denn wo natürlich entsprechend organisches Material vorhanden ist, kann es auch nicht weniger werden.
Im Fall der Eifelbäche reden wir aber über natürlich-oligotrophe Gewässer, die im letzten Jahrhundert extrem unter den Folgen intensiver Landwirtschaftsnutzung gelitten haben und eutrophiert sind. Die Reoligotrophierung ist hier nichts anderes als die Rückführung in den Urzustand.

Es gibt mehrere Studien, die belegt haben, dass dadurch Mikroorganismen ebenfalls in der Population zurück gegangen sind. Sicherlich wirkt sich dieses nicht in einem enormen Fischsterben aus, kann aber zu einem Populationsrückgang führen.
Im allgemeinen ist die Diversität wie bereits erwähnt höher, je niedriger der Trohpiegrad.
Aber natürlich gibt es insgesamt weniger Biomasse im System und damit auch weniger Fische. Dafür eben deutlich mehr und seltenere Arten (nicht nur bei den Fischen).
Die logische Folge ist dann auch ein Rückgang der Fisch-Prädatoren, wie dem Reiher. Es sei denn, man hält den Bestand künstlich hoch durch Zufütterung (Besatz). :g
 
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