Olli nahm sich der Planung an und organisierte unseren Meetingpoint in Wöltingerode. Auf dem Gelände des Klosters steht das perfekt ausgestattete Vereinsheim des ASV BS, das - wie in unserem Fall - gemietet werden kann. Die Angelgewässer liegen nur wenige Autominuten entfernt. Aufgrund von Terminen, Urlaub und Dienstreisen fehlten Mod Seele, Timo, Georg und Jesco. Der Rest trudelte am Freitag oder am Samstag ein.
Der Herr des Feuers war auch diesmal Raller. Zwar hatte er am zweiten Abend mit Nass von oben zu tun, doch wenn einer anheizt, dann er! Um sich den Weg zur Altpapiertonne zu sparen, haute unser Pyromane gleich den ganzen Sack Kohle in die Feuerschale - gewusst wie!
Fleisch muss sein und kurz darauf lag das Rost bis zum Rand voll mit deftigen Steaks.
Der im AB scheinbar bekannte und berüchtigte Chilischnaps von Olli kam bei Rebecca und mir eher mäßig an. Das Argument: "Der hilft auch gegen Fieber", ließ ich nicht zählen. Mein Körper sagte mir: "" Dass Kräuterlikör eine ebenfalls heilende Wirkung hat, kann ich auch nicht bestätigen
Am nächsten Morgen klingelte um sechs Uhr der Wecker. Olli und Christian waren genauso heiß aufs Fischen wie ich. Mein Körper kam mit den flüssigen Angriffen des Vorabends gut klar und ich fühlte mich einigermaßen fit - noch... Nachdem die beiden Raubfischfans sich auf dem Frühstückstisch zurecht fanden, starteten wir satt Richtung Wasser. Der Rest genoss die gemütlichen Betten.
Da Christian in letzter Zeit mit ordentlichen Hechtmuttis auftrumpfte, wählte er seinen Kescher in passender Größe. Olli griff sich seinen altbewährten Effzett-Blinker: "Der geht immer!" Ich setzte auf leichtes Gerät für Barsch.
Die Gewässer des ASV BS sind ehemalige Kiesgruben mit zum Teil glasklarem Wasser. Wir sahen dicke Karpfen am Ufer ziehen, Barsche unter Bäumen und dicke Brassen im Frischwassereinlauf. Welse, Zander und Hechte gehören hier ebenfalls zu den Zielfischen. Wie immer an neuen Gewässern, muss man sich erst einmal einfischen und vieles versuchen.
Olli lag mit seiner Köderwahl schon mal richtig und entschneiderte sich blitzschnell. Bevor Christian und ich unsere Happen zu Wasser lassen konnten, schallte es von der Schilfkante: "FISCH!"
Kein Riese, aber ein Hecht. Den untermaßigen Gierschlund entließ Olli nach einem kurzen Fototermin.
Bei mittlerweile 25 Grad versuchte ich mein Glück im Uferbereich auf alles, was Zähne hat. Doch bis auf einige Barschnachläufer konnte ich nichts vorweisen.
Brachten sonst zuverlässig was ans Band: meine Lieblings-Zweiteiler. Aber was sage ich immer: "Hauptsache es war trocken..."
Dank Kai konnte ich dann aber kurz darauf doch noch einen Fang vorweisen. Ein leckerer Muffin wurde auch gleich am Wasser verspeist
Zwischen Smalltalk mit den Mods und weiteren Würfen hieß es auch: Material sammeln. Angeln ist schön, aber die Arbeit darf ja auch nicht zu kurz kommen.
Und für Fischbilder sorgte dann Christian. Ein 67er Hecht schnappte sich seinen Köder in einem Frischwassereinlauf. Geht doch!
"Guck mal, Rebecca. Der Hecht besitzt viel scharfe ... Autsch!"
"Ah, ja, ich sehe es. Hier, ich habe Tabaluga-Pflaster."
Man, man, man, wenn man mit Profis unterwegs ist
Am Samstagnachmittag ließen wir uns durch die Schnapsbrennerei führen und erfuhren viel Wissenswertes über die Herstellung der edlen Tropfen. Am Ende wartete eine Verköstigung, von der ich mich aber fernhielt. Ich wusste ja, Kräuter & Co helfen nicht
Abschließend infromierten wir uns noch in den Ausstellungsräumen über die Oker, das ehemalige Lachsprogramm und die geschuppten Bewohner des hübschen Flusses.
Trotz Gliederschmerzen wollte ich wenigstens ein paar Würfe abends an der Oker machen. Zusammen mit Rebecca zog ich los und servierte meine Trockenfliegen und Nymphen. Gerne hätte ich eine Wathose gehabt, aber zum Glück ging es an einigen Stellen auch so.
Wunderschön gefärbte Bachforellen fanden Gefallen an meiner Nymphe. Gerade die schnelleren Bereiche waren gute Spots. Das nächste Mal geht es mit der Wathose auf die maßigen Forellen.
Dank der Unterstützung in Form diverses Jacken, hielt ich trotz Fieberschub am Abend noch bis zum Grillen aus. Danach überließ ich die Jungs ihrem Schicksal. Soll aber alles human abgelaufen sein, meinte Rebecca
Drei tolle Tage gingen wieder schnell vorbei und alle waren sich einig: Das hat viel Spaß gemacht und der direkte Austausch ist hilfreich für die Arbeit im AB. Eure und unsere Mods sind super drauf und machen einen tollen Job!
Ich bin mitterlweile auch wieder auf dem Damm und vielleicht lag es ja doch an der Langzeitwirkung von Ollis Zaubergetränk ...
Schöne Grüße, Euer Elmar