Aalbesatz gegen Sumpfkrebse

Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs macht in und um Berlin Probleme. Aale sollen nun Abhilfe schaffen.

Krebs

Krebse stehen auf dem Speißezettel von Aalen (Beispielbild @pixabay)

Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs oder auch Louisianakrebs (Procambarus clarkii) vermehrt sich in Berliner Gewässern zusehends und gilt bereits als Plage. Die Umweltverwaltung ist der Lage durch Fangversuche mit Reusen nicht Herr geworden und die Krebse sind immer noch da. Besonders die Jungtiere sind kaum zu erwischen - jedenfalls nicht für Menschen! Aale hingegen stehen gerade auf die jungen Krebse. Aus diesem Grund plane die Verwaltung nun einen Aal-Besatz, auch in stehenden Gewässern!
Durch ein Monitoring des Fischereiamts im Jahr 2022 konnten in Berlin 31 Gewässer nachgewiesen werden, in denen die Krebse vorkommen. Darunter der Teltowkanal, die Unterhavel und der Landwehrkanal. An bisherigen Hotspots wie im Britzer Garten und im Tiergarten wurden voriges Jahr rund 840 Kilo Sumpf- und Kamberkrebse gefangen. Nun sollen die Aale das Problem lösen...

Was haltet Ihr davon? Könnte das klappen? Schreibt uns Eure Meinung dazu in die Kommentare!




Quelle: Berliner Kurier
 
Gibt's bei uns in der Ecke ebenfalls als Lösung - der Erfolg ist allerdings kaum messbar. Es wurden mit Sondergenehmigung ("müssen nach dem Job wieder raus") Aale in den See gesetzt, um der "Plage" Herr zu werden.
Das Gewässer hat Probleme mit der Wasserqualität und die Krebse sind nach Expertenmeinung schlecht für das Krautwachstum - der See ist ab Mai wegen Kraut kaum zu beangeln, außer Aal, Hecht und Schleie wird alles abgefischt.
 
Ich dachte vor allem, dass Aale mittlerweile ein knappes Gut sind, welches man, mit Blick auf die so wichtige und notwendige Reproduktion nicht leichtfertig für "Wolkenkuckucksheim-Projekte" mit ungewissem Ausgang/ungewisser Aussicht auf Erfolg in geschlossenen Gewässern verschwendet. Wenn schon Reusen/Befischungen nichts gebracht haben, wieviele Aale sind/wären dann erst nötig!? Warum keine Barsche, Welse, ggf. Karpfen etc., die es quasi an jeder Ecke gibt.
 
1. was für eine Plage ?
2. was können Krebse schaden ?
3. wenn man nicht zu dämlich ist sie zu fangen - sind absolut frisch und
schmecken besser als die in Afrika und Portugal gepulten Nordseekrabben
4. ( wenn es Jürgen nun wieder ärgert ) Ossierfahrung !- Aale waren ein
Exportschlager für die Wessis - daher wurden alle möglichen Seen mit
Aalen überbesetzt - Glasaale und Farmaale in Tauwurmgröße - unser
Gründlingsbestände hatten sie bald ausgerottet aber der gute Krebsbestand
blieb uns unverändert erhalten .
Heute ist der Aalbestand eher dürftig aber die Krebse haben sich nach einem Massensterben
immer noch nicht besonders erholt -
Krebse sind die Putzkolonne eines Gewässers - das sie gelegentlich auch Laich fressen -
das tuen Fische untereinander auch . thumbsup
 
Mit der Argumentation könnte man auch verstärkt Karpfen besetzen, die stehen auch wie überhaupt viele andere Fischarten auf Krebs?
Aale habe ich schon Krebse fressen sehen, aber bei Karpfen war mir das bisher nicht bekannt. Wenn man Angst um die Makrophyten hat, dann sind Karpfen aber natürlich kontraproduktiv.

Es gibt Berichte, dass Flusskrebse Unterwasserpflanzenbestände schädigen können. Einen See kenne ich in dem womöglich die Krebspest einen Überbestand an Galiziern dahingerafft hat. Ungefähr zu der Zeit explodierte der Bewuchs förmlich und Schleien und Hechte vermehrten sich aufeinmal prächtig... Inwiefern der Kalikokrebs oder auch andere Arten Amphibien in den Flussauen bedrohen kann ich nicht sagen; ich halte das für denkbar.

Aalbesatz in geschlossenen Gewässern ist immer kritisch zu hinterfragen. In offenen Gewässer halte ich die Förderung von Aalbesatz durchaus für sinnvoll, wenn dort eine Abwanderung möglich und gute Habitate vorhanden sind. Gut abwachsende Aale können dann womöglich durchaus zum Arterhalt beitragen, sie also zu verteilen und dadurch die innerartliche Konkurrenz zu verringern scheint mir nicht verkehrt, aber ich bin auch kein Aalexperte um mir da eine abschließende Meinung zu bilden...
 
Meine Erfahrung zu einem anderen Krebs , dem Amerikanischen Flußkrebs , in einem geschlossenem Gewässer 1,5 Ha groß
sind ganz einfach. Eingebracht wurden die Krebse von einem Angler, da er die zu Hause in der Küche dank seiner Gattin nicht verwerten dufte.
Aalbesatz wurde da früher schonmal gemacht in dem Gewässer, später nochmals nachgesetzt.
Zwischenzeitig nahm der Krebsbestand in dem Gewässer ein enormes Ausmaß an, ca 10 Krebse auf den Quadratmeter.
Durch die Aale wurden die Krebse dann langsam dezimiert.

Beim Aalangeln konnte ich einen Aal überlisten dem hing eine Krebsschere aus dem Maul, im Schlund der Rest davon und im Magen
hatten es sich noch 6-7 Nacktschnecken gemütlich gemacht. Der Aal war so schön verfressen das er meinen Wurm nicht verschmäht hat.
Länge des Aales 75 cm.

Tight Lines
 
Wir haben auch einen kleinen Fluss, in dem sich Aale, Barsch und Hecht befinden. Trotzdem hat sich der Signalkrebs ausgebreitet, wie die Pest.
Wenn man dort mit Wurm oder Made fischen will, sind die Krebse immer schneller am Köder, als ein Fisch.
Die einzige, zumindest halbwegs machbare, Lösung ist, einfach die leckeren Krebse zu fangen und zu essen. Natürlich nur da, wo es erlaubt ist.
 
Wenn man dort mit Wurm oder Made fischen will, sind die Krebse immer schneller am Köder
ja mein Gutster ollidi - das ist ein Argument - aber - wir sind doch anpassungsfähig
dann angeln wir doch eben mit Teig , Kartoffeln und ...... ja es ist ein Störfaktor aber
kein Schaden , als man unsere Seen mit Satzaalen zugepflastert hatte ging es
auch nicht mehr mit Wurm und obwohl es nur Parteifreunden und Russen
erlaubt war - haben wir mit Köfis geangelt .
Natürlich nur da, wo es erlaubt ist.
es gibt immer Möglichkeiten schwachsinnige Schützereien zu umgehen - wenn
man Traute hat ! ;)
 
Wir haben hier in Ostfriesland inzwischen auch Kamberkrebse in den Gewässern, Signalkrebse allerdings nicht. Aale und Barsche fressen die auch. Kamberkrebse gehen auch nicht so schnell an den Wurmhaken. Wenn man die essen will, muss man schon mindestens 25 Stück fangen, ist dann ne Heidenarbeit, lohnt sich einfach nicht. Es ist halt die Natur. Wenn eine Art sich wohlfühlt, breitet sie sich aus. Das wird sich mit der Zeit schon einpendeln. Das gilt auch für die Gewässer, die "grundelverseucht" sind. Mit der Zeit werden die Raubfische sich darauf spezialisieren und das wird dann auch wieder zu einem Rückgang der Bestände führen. So wird das auch bei den invasiven Krebsen sein
 
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