AW: Aal anfüttern
Hallo,
spar dir das Geld fürs Futter.
Aale operieren von ihrem Versteck aus.
Von hier aus brechen sie in der Dämmerung zur Jagd auf. Wenn ein Aal auf dein Lockfutter stößt, frisst er sich satt und kehrt in sein Versteck zurück. Solange er satt ist bleibt er in seinem Versteck.
Wenn du vorher anfütterst, erreichst du nur, dass die Aale dann wenn du kommst gar nicht mehr jagen weil sie satt sind.
Du kannst Aale, anders als Weißfische, fast nicht auf der Stelle halten.
Ein Aal kann einen Fingerhut Rosenöl vermischt mit der Wassermenge des Bodensees riechen.
Da wird er es auch schaffen deinen Tauwurm zu orten.
Wichtig für gute Fänge ist, dass der Aal "läuft", d.h. er unternimmt weite Jagden und sucht aktiv eine große Fläche ab.
Das ist aber eher abhängig von Wetter und Wasserstand. Mit Lockfutter kannst du das nicht wirklich beeinflussen.
SneeP
Ich stimme dir teilweise zu, teilweise nicht.
Die Nummer mit dem Rosenöl ist eine Berechnung, welche Konzentrationen er aufgrund seiner Rezeptoren wahrnehmen
könnte. Das heißt natürlich nicht, dass man in Radolfzell ein Wurmbündel ins Wasser schlenzt und die Aale in Bregenz "Hurra Futter" schreien.
Um den Aktionsradius eines Köders zu erhöhen, macht es durchaus Sinn mit Lockstoffen zu arbeiten. Denn klar ist: ein Korb mit zermatschten Würmern gibt weit mehr Geruchsstoffe ins Wasser ab, als ein auf den Haken gepiekster Wurm. Diese Geruchsstoffe verteilen sich schneller und weiter.
Wenn die Aale dann laufen -und zu all dem mit den Verstecken und dem Laufen gebe ich dir völlig recht- hat man so größere Chancen sie anzusprechen. Dass Futter sie zum Laufen bringt, glaube ich auch nicht. Allenfalls motiviert es den einen oder anderen aus der direkten Nähe doch aus seinem Loch.
Da Aale jedoch immer wieder und verstärkt an Stellen gefangen werden, an denen Futter ins Wasser kommt, zeigt, dass sie solche Spots auf ihren Jagden gezielt abklappern. Deswegen kann eine Futterstelle wie bei Friedfischen funktionieren. Wie und wie lange die bestückt werden müsste... keine Ahnung, ich tu mir das nicht an. John Sidley hat aber meines Wissens dazu Versuche gemacht.
Ich habe für mich entschieden, vorheriges Anfüttern -> auf keinen Fall; Locken beim Angeln -> aber sicher.
Forelli, zerschnittene Mistwürmer, Fischstücke im Korb, pürierter und angedickter Matsch aus Maden, Würmern, Fischen im Korb, Watte mit Lockstoff (Thunfischöl, Fisch- od. Austernsauce aus'm Asialaden),... gibt so viele Möglichkeiten, die teilweise auch nur wenig Aufwand machen.
Erwische ich eine der Nächte in denen nun mal nix geht, und das passiert mir regelmässig, dann ist es halt so, aber ich hab zumindest alles versucht.