Munitionsreste in unseren Meeren

Brandungsbrecher

Well-Known Member
Falls sich jemand auskennt: wie reagiert der Phosphor auf UV Licht im Vergleich zu Bernstein?
Beim nächtlichen Brandungsangeln südlich Fehmarn kommen häufig ältere Damen mit UV Taschenlampen vorbei...
 

Gummiadler

Overtackled&underfished
Also Munition und andere Altlasten im Wasser sind sicherlich keine schöne Sache aber mit den Geschwüren, vor allem an Dorschen, hat das nix zu tun. Das Thema wird ja alle paar Jahre wieder durchs Forum getrieben.
Hierfür ist ein Bakterium, dessen Namen ich vergessen habe, verantwortlich. Dieses kommt überall und immer im Wasser vor, schädigt die Fische aber nur wenn sie unter Stress sind (große Populationen auf kleinem Raum mit wenig Nahrung, niedriger Sauerstoffgehalt, zu warmes Wasser).
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, je wärmer das Wasser desto mehr solcher Fische. In manchen Regionen ist dann jeder 3. gefangene Dorsch betroffen, vor allem im Flachwasserbereich.
Für den Menschen bei Verzehr im gegartem Zustand im Übrigen völlig ungefährlich.


Sehr gute Info. Vielen Dank!
 

Anglerdemo

Well-Known Member
Wir haben z.B. auf unseren Ostseetouren öfter schon Dorsche mit fiesen Geschwüren gefangen und Diese dann 'erlöst'. Allerdings ging der komplette Fisch dann als Möwenfutter zurück in die See. Ob dieses Geschwür dann allerdings von austretenden Giften aus Kampfmitten ausgelöst wurde, oder ob ein anderes (natürlich auch von uns Menschen in die Umwelt eingebrachtes Gift) dafür verantwortlich war, kann ich leider nicht sagen. Vielleicht wäre es gut gewesen, den Fisch zur Untersuchung an ein Labor zu schicken.
Wir haben uns mit der Thematik im letzten Jahr intensiv auseinandergesetzt, da vor Fehmarn viele Dorsche mit Geschwüren gefangen wurden.

Hautgeschwüre bei Dorschen kennen man seit vielen Jahren. Man geht davon aus, dass es sich dabei um bakteriell bedingte Ulzerationen (Geschwüre) handelt. Die Infektion mit Bakterien (von denen viele Arten dieses Krankheitsbild hervorrufen können, u.a. auch die Gattung Aeromonas) muss nicht die primäre Ursache sein. Oftmals ist von einer mechanischen Vorschädigung der Haut und einer nachfolgenden sekundären Infektion der Wunden durch Bakterien auszugehen, die dann letztlich durch das Ausscheiden von Bakterientoxinen die Haut und teilweise das darunterliegende Gewebe schädigen. Man kann auch nicht völlig ausschließen, dass aus Munition freigesetzte Schadstoffe ein Rolle bei der Entstehung spielen, hält dieses aus wissenschaftlicher Sicht aber für nicht sehr wahrscheinlich, da die Krankheit auch in Ostseeregionen ohne Munition und bei vielen anderen Fischarten aus unbelasteten und anderen Seegebieten auftritt.

Es gibt bei Ostseedorschen regelmäßig alle erdenklichen Stadien dieser Krankheit: sehr frühe Schädigungen (z. B. kreisförmige Rötungen in der ansonsten noch intakten erscheinenden Haut), offene akute Geschwüre, chronische Geschwüre (groß mit eitrigen Rändern), heilende (Wundverschluss hat eingesetzt) und abgeheilte Geschwüre (Wunde mit Narbenbildung verheilt).Die Befallsraten schwanken in Abhängigkeit von der Jahreszeit; i. d. R. finden sich bei sommerlichen Temperaturen höhere Befallsraten als im Winter. Relativ aktuelle Befallsraten (aus Aug/Sept 2017) von akuten/heilenden Hautulzerationen beim Dorsch aus der westlichen und der östlichen Ostsee lagen je nach Untersuchungegebiet im Bereich von 0,5 % bis 5 %. Das Niveau der letzten Jahre ist insgesamt deutlich niedriger als z. B. in den 1990er Jahren, in denen in einigen Ostseegebieten Befallsraten von bis zu 25 % registriert wurden.

Da nicht kategorisch ausgeschlossen werden kann, dass auch humanpathogene Keime die Geschwüre besiedeln, würden wir davon abraten, derartig erkrankte Fisch zu verzehren. Wir haben allerdings auch Aussagen von Wissenschaftlern, die sagen, man kann die Dorsche verzehren, wenn man die Geschwüre großzügig wegschneidet.
 

Dorschbremse

Urlaub ist grundsätzlich zu kurz
Teammitglied
Schöne, vollumfängliche Auskunft - Danke! thumbsup

Dorsche mit abgeheilten Geschwüren kommen nur den wenigsten Anglern in die Finger und daher es gibt etliche, die Unsicher im Bezug auf die Überlebenschancen sind und daher dazu neigen den Fisch zu "erlösen" - ohne Verwertungsabsicht.

Also eine klare Aussage - den Fischen kann man getrost noch ne Chance geben ;)
 

Salziges Silber

Salzwassersüchtig
ich denke das muß muß relativieren, bei einem leichten befall würde ich den fisch die chance geben, aber ich habe schon dorsche an den haken bekommen ...aber sieh selber


ab 10:15 min.
 

hans albers

rollin rollin rollin
ma abgesehen von den geschwüren reichern sich die chemikalien
in der munition auch im wasser bzw.
natürlich auch in den organismen an (fischen).
vor allem bei den unmengen, die da versenkt wurden.

meistens allerdings in der leber,
ob im fleisch eine höhere konzentration vorliegt, ist mir nicht bekannt.

"guten appetit".. sieht allerings anders aus...:)
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

ich habe 1975, in Norwegen, in der Gegend von Karasjok in einem Fluss etliche schwerere Granaten, Kaliber etwa 20 cm entdeckt. Ich meldete dies bei der Polizei in Karasjok, dies war denen schon bekannt und die meinten, dass diese schon rund 30 Jahre dort liegen und es ihnen eigentlich egal ist und die dort gut liegen würden.

Gruß

Lajos
 
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