|
|
Anarhichas lupus, Anarhichas minor
andere Namen: Steinbeißer, Katfisch, Kattfisch, Wolfsfisch
Frankreich:Poisson-loup
England: Wolffish, Catfish, Sea cat
Spanien: Perro
Italien: Lupo di mare, Bavosa lupa
Norwegen: Steinbit
Niederlande: Zeewolf
Dänemark: Havkat
Merkmale: Langgestreckten, sich zum Schanz hin rasch verjüngenden Körper; großer runder Kopf mit breitem Maul; kräftige Hauzähne und hintere Mahlzähne; winzige, tief in die zähe Haut eingebettete Schuppen; durchgehende und stachelbesetzte Rückenflosse, keine Bauchflosse.
Lebensräume: Alle Arten dieser Fischfamilie bewohnen die kalten Meere der Nordhalbkugel. Hauptsächlich sind dies die mittel- und nordnorwegischen Küsten, die Barentssee, Spitzbergen, Island und Grönland. Es gibt auch eine pazifische Art, den Pazifischen Seewolf, der von Japan über die Aleuten bis Südkalifornien verbreitet ist.
Lebensweise: Man findet den gestreiften Seewolf (Anarhichas lupus) normalerweise in felsigen Gegenden mit Seetang, während der Laichzeit oft auch in der Gezeitenzone. Als typische Grundfische haben sie ihre Lebensgewohnheiten ganz der bodennahen Lebensweise angepasst. Vorwiegend halten sie sich in einer Meerestiefe von 20 bis 500 Metern oder sogar noch tiefer auf. Sie sind vergleichsweise ruhige, träge Tiere, die nur langsam ihren Standort wechseln und ihre Beute nicht über längere Strecken verfolgen. Der Seewolf ist ein Einzelgänger.
Nahrung: Ihre Hauptnahrung besteht vor allem aus hartschaligen Tieren, die sie mit ihrem raubtierhaften Gebiss regelrecht aufknacken (daher der Name Steinbeißer). Dazu gehören Seeigel, alle Arten von Muscheln und Kleinkrebsen. Sogar vor großen Einsiedler- und Taschenkrebsen sowie Stacheltieren (Seesterne, Seeigel) machen sie nicht halt. Bei solcher Nahrung unterliegt ihr Gebiss einem besonders hohen Verschleiß, doch die Natur hat vorgesorgt: Die abgenutzten Zähne fallen vor der Laichzeit aus und werden im Winter von einer Reihe nachgewachsener Zähne ersetzt
Größe: Ausgewachsen erreicht der Gestreifte Seewolf eine Länge von etwa 1,2 Metern und ein Gewicht von ca. 20 Kilogramm. Der Gefleckte Seewolf erreicht eine Größe von 1,4 Metern und ein ähnliches Körpergewicht.
Alter: geschätzt 25 Jahre
Mindestmaß und Schonzeit: Erkundigen Sie sich bitte im Fanggebiet nach den dort geltenden Bestimmungen.
Laichzeit: Geschlechtsreif wird dieser Fisch im Alter von sechs bis sieben Jahren, wenn er eine Körperlänge von 50 bis 60 Zentimeter erreicht hat und zwischen einem bis drei Kilogramm wiegt. Laichzeit ist von Oktober bis Januar. Dazu legen die Weibchen, je nach Größe, bis zu 25.000 Eier von 5 bis 6 Millimetern Durchmesser im Ballen am Meeresboden ab. Das Gelege wird vom Männchen bewacht, bis nach zwei Monaten die ca. 10 Millimeter langen Larven schlürfen. Ihr Dottersack ernährt sie für drei bis vier Monate. Danach verlassen sie den Meeresboden und leben pelagisch (im freien Wasser schwimmend) bis sie mit 5 bis 6 Zentimetern Körperlänge wieder zum Bodenleben übergehen.
Geeignete Angelmethode(n): Naturköderangeln - füllen Sie ein Säckchen (Knoblauchnetze oder Verbandsschläuche -Surgifix 0,5- aus der Apotheke) mit Muschelfleisch und Fischfetzen und befestigen Sie dieses am Haken (bzw. den Haken durchziehen). Oder aber von einem silbernen Pilker den Drilling entfernen und statt dessen ein 30 cm langes monofiles 60er Vorfach mit einem Einzelhaken 5/0 befestigen. An den Haken einen rot/weißen Gummioktopus und einige Fischfetzen.
Geräteempfehlung: Bootsrute 20 - 50 lb., Multirolle mit einem Fassungsvermögen von 250 m 0,35er Schnur (geflochten), Paternoster-Montage (1mm starke Monofile) mit Haken 4/0, Pilker ohne Haken als Beschwerung; ein Gaff an Bord ist Pflicht
empfohlene Köder: Naturköder (Muscheln, Garnelen, Tintenfisch), Säckchen mit zerstossenen Muscheln, zur Not Pilker mit Fischfetzen (ist aber wegen der Hängergefahr nur bedingt zu empfehlen).
Fangtipp: Seewölfe können an der dänischen Nordseeküste gut über Wracks gefangen werden. Eine heiße Stelle im Kattegat ist der Fladengrund querab der schwedischen Stadt Varberg. Chancen bestehen auch am Gelben Riff. In Norwegen bestehen bei der Insel Fedje, 60 km nordwestlich von Bergen, und auf Sørøya bei Hammerfest richtig gute Chancen auf Seewolf.
Den Köder immer knapp über dem Grund anbieten und mit dem Pilker/Blei mit vorsichtigen Zupfern ausdauernd auf den Boden aufschlagen. Das ist wichtig, sonst locken Sie keinen Seewolf an. Der Biss eines Seewolfs erfolgt recht vorsichtig - bei Zug auf der Schnur müssen Sie ihm Zeit geben, den (Natur-)köder zu nehmen. Wenn Sie beim Pilken auf Dorsch & Co. immer wieder Muscheln am Haken haben, dann angeln Sie über einer Muschelbank. Hier sind die Chancen auf Seewölfe sehr gut, also schnell die Montage wechseln. Den Abhieb immer doppelt oder dreifach setzen, der Seewolf hat ein sehr hartes Maul. Ultrascharfe Haken sind Pflicht.
Sie finden den Seewolf teilweise auch im recht flachen Wasser, 20 bis 30 m, Sie müssen teilweise gar nicht tiefer fischen.
Beste Fangzeit: Frühjahr, besonders April und Mai
Küchentipp / Zubereitung: Ihr helles, relativ festes Fleisch weist einen charakteristischen, delikaten Geschmack auf und macht die Seewolf zu einem hochgeschätzten Speisefisch. Wird im Laden auch als Austernfisch oder Karbonadenfisch angeboten. Auch bei Loup de Mer handelt es sich um (Filet) vom Seewolf.
|
|
Informationen: Die Steinbeißer gehören zur Familie der Seewölfe oder Katfische, die insgesamt fünf Arten umfasst, von denen zwei wertvolle Speisefische sind: der Gestreifte Seewolf (wiss. Anarhichas lupus) und der Gefleckte Seewolf (wiss. Anarhichas minor). Die gesamte Familie zählt zu den nordischen Fischen, die kalte Gewässer bevorzugen und Temperaturen von über 14 Grad meiden. Beide kommen an der norwegischen Küste vor, wobei der gefleckte Seewolf eher in arktischen Gewässern (Grönland, Spitzbergen, Island) zu finden ist. Hier kommt auch der Blaue Seewolf (wiss. Anarhichas denticulatus) vor, der allerdings in für Angler unerreichbar großen Tiefen lebt.
Im Übrigen gibt es einen Fisch, der wirklich Steinbeißer heißt, nur ist das ein ganz, ganz kleiner friedlicher Fisch aus dem Süsswasser.
Vorsicht bei der Landung: Das Gebiss des Seewolfes sieht nicht nur fürchterlich aus, sondern es steckt auch eine Menge Kraft im Maul. Kommen Sie mit den Händen nicht zu nahe daran, Fingerknochen knacken ist dem Seewolf ein Leichtes! Ein Gaff gehört immer zur Ausrüstung eines Meeresanglers.
|
|