Hering

Clupea harengus

Frankreich: Hareng, Hareng de l’Atlantique
England: Herring
Niederlande: Haring
Norwegen: Sild, Strømming
Spanien: Arenque
Dänemark: Sild
Italien: Aringa
Schweden: Sill, Strömming
Estland: Heeringas
Lettland: Silke
Litauen: Silke
Polen: Sledz
Finnland: Silli
Portugal: Arenque

Merkmale: silberfarbene Färbung, auf dem Rücken blaugrünlich gefärbt (frisch gefangener Hering glitzert auch goldfarben an Kopf und Flanken); langgestreckter, schmaler Körper, der mit dünnen, silbrig glänzenden Schuppen bedeckt ist; Seitenlinie fehlt; deutlich hervorstehender Unterkiefer

Lebensräume: Nordatlantik, Nordsee, Ostsee; Schwarmfisch; Der atlantisch-skandinavische Hering kommt in drei separaten Arten vor: der norwegische Hering (im Frühling laichend), der isländische Hering (im Frühling laichend) sowie der sommerlaichende isländische Hering. In der Nordsee und im Skagerrak gibt es weitere Heringsbestände.

Lebensweise: Der Hering lebt meist fern der Küste, wo er sich tagsüber im tieferem Wasser (ca. 150 m bis 250 m Tiefe) aufhält und nachts an die Oberfläche aufsteigt. Nur zum laichen kommt an nah an die Küste. Heringe sind Schwarmfische, die Schwärme umfassen teilweise zig-tausende Fische umfassen.

Nahrung: Hauptnahrung sind Copepoden, kleine Krebse, die im Plankton leben; frisst jedoch auch kleine Krabben und Fische

Größe: bis 40 cm groß und ca. 800 g schwer, durchschnittlich um die 250 g

Alter: wird bis zu ca. 10 Jahren alt

Laichzeit: Ostseehering im Frühjahr, Nordseehering im Herbst. Der Hering laicht in Grundnähe, die Rogner legen dabei bis zu 50.000 Eier, die zum Grund absinken und dort einen Teppich bilden. Nach ca. 2 Wochen schlüpfen die schuppenlosen, durchsichtigen Larven, die zur Oberfläche aufsteigen und dort im Plankton treiben. Nach wenigen Wochen sind diese ca. 5 cm groß und werden von der Strömung in die Küstengewässer getrieben. Mit einem Alter von ca. einem Jahr ziehen die Jungfische dann in tieferes Wasser. Geschlechtsreif wird der Hering mit ca. 2 bis 3 Jahren, erst dann stoßen die Jungfische zu den großen Schwärmen und beteiligen sich an den Wanderungen der Schwärme.

Geeignete Angelmethode(n): Paternostersystem, es gibt eine Vielzahl von speziellen Heringspaternoster- systeme im Handel. Hier sind bis zu 5 Haken an einem Vorfach gebunden, meistens mit kleinen Glitterartikeln versehen

Geräteempfehlung: Ruten mit weicher Spitze, Stationärrollen gefüllt mit monofile Schnur (Heringe haben ein weiches Maul und schlitzen sehr schnell aus)

empfohlene Köder: spezielle Heringspaternoster

Fangtipp: Zum Heringsfang müssen Sie nur wissen, wann und wo der Hering kommt. Meldungen dazu finden Sie zuverlässig im Forum.

Beste Fangzeit: Beste Fangzeiten sind in der Ostsee Mitte März bis Ende April, der laichbereite Hering kommt dann in Massen an die Küste. Mit der Meereserwärmung im Frühjahr vermehrt sich das Plankton, so dass der abgemagerte Winterhering ein fast unerschöpfliches Futterreservoir vorfindet. Bis zum Sommeranfang ist er prall gefüllt mit Wuchs- und Aufbaustoffen, die er braucht, um später „Milch“ (Samen) oder Rogen (Eier) bilden zu können. Etwa ab August machen Milch bzw. Rogen bis zu einem Fünftel seines Gewichts aus. Nach dem Ablaichen im Herbst beginnt er wieder den neuen Zyklus und setzt Fett an.

Küchentipp / Zubereitung: Der Hering ist ein schmackhafter Speisefisch und wird frisch, geräuchert oder konserviert als eingelegter oder marinierter Hering gegessen. Er muss aber unmittelbar nach dem Fang verwertet werden, da er schnell verdirbt. Der Fettgehalt beträgt, je nach Jahreszeit, 10 bis 30%.


Informationen: Kein anderer Fisch hat in der Geschichte eine so große wirtschaftliche und politische Bedeutung gehabt wie der Hering. Im Mittelalter hat er die Menschen oftmals vor Hungersnöten bewahrt. Die Dänen waren die ersten, die den Hering in großen Mengen fingen und durch ihn zu Reichtum gelangten. Seinetwegen fanden zwischen England und Holland Kriege statt. Auch der Aufstieg der Hanse war eng mit dem Hering verbunden. Schon um das Jahr 1000 soll Bischof Otto von Bamberg das Salzen von Heringen zum Haltbarmachen „entdeckt“ haben. Damit wurde eine neue Phase der Fischwirtschaft und der Seefahrt eingeleitet: Die Haltbarkeit gesalzener Fische erlaubte längere und weitere Seereisen als vorher möglich. So hat der Salzhering mitgeholfen, neue Kontinente zu entdecken und Handelswege zu erschließen. Durch das Salzen wurde der bis dato leicht verderbliche Hering auch zu einem wichtigen „Exportartikel“, der bis tief nach Russland, in die Alpenländer und auf den Balkan geliefert wurd
  • Veröffentlicht
    21. Januar 2019
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