Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Brotfisch

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Fangen wir doch einfach mal ganz von vorne an. Der Deutsche Angelfischerverband (DAFV) besteht – etwas vereinfacht gesprochen – aus zwei Sparten: den Anglern und den Castingsportlern. Das mag man bereits kritisieren, aber von dieser Kritik soll hier nicht die Rede sein.
Organisiert sind im DAFV so zwischen 500.000 und in guten Zeiten 800.000 Angler. Castingsportler, also solche, die das auf Leistungssportniveau betreiben, gibt es so circa 200. Den Breitensport, ohnehin chronisch Stiefkind, können wir hier vernachlässigen.
Der DAFV bezieht seine Einnahmen im Wesentlichen aus den Beiträgen der Mitglieder und aus der Sportförderung des Bundes, ausgereicht vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dessen Mitglied der DAFV ist (wofür er natürlich entsprechende Beiträge abführt, weit mehr, als für 200 Castingsportler angemessen wäre).

Für das Jahr 2014 hat der DAFV gehofft, 30.000 Euro an Einnahmen aus der Sportförderung zu erhalten. So jedenfalls sah es der Finanzierungsplan des Sports vor. Das dürfte ungefähr 10-15 % der Gesamteinnahmen des DAFV ausmachen, also keine geringe Summe. Nur wenige Wochen nach der Verabschiedung des Haushaltsplanes des DAFV erfahren wir, dass der DOSB diese 30.000 Euro nicht bezahlen wird. Ein entsprechender DOSB-Bescheid liegt dem DAFV-Präsidium vor. Die Gründe für diese Entscheidung sind der Öffentlichkeit bisher nicht bekannt; darüber zu spekulieren, ob Abrechnungen des Sportmanagements nicht in Ordnung waren und zu dieser Entscheidung geführt haben, ist müßig. Der DAFV muss sich mit diesen außerplanmäßigen Mindereinnahmen arrangieren. Da er sich aktuell in einer erheblichen strukturellen Finanzkrise befindet – darüber ist im Angelboard vielfach berichtet worden – trifft ihn die Entscheidung des DOSB besonders hart. Das ist für jedermann offenkundig, auch für die Sportsparte.

Jahrelang, jahrzehntelang hat das Sportmanagement die These in die Welt gesetzt, dass Sportfördergelder ausschließlich für Sportveranstaltungen verwendet werden können – und das war fast ausschließlich der Leistungssport im Casting. Angeln, so die offizielle Lehre, ist kein Sport. Deswegen konnten Angler, die keinen Castingsport betrieben, von der Förderung auch nicht profitieren.

Das ist nie wirklich hinterfragt worden. Die Folgen waren ein ausuferndes Veranstaltungsprogramm des Castings und eine Vielzahl von Teilnahmen an internationalen Wettkämpfen. Viele Medaillen und internationale Titel wurden errungen, weit mehr, als von allen anderen Nationen, die Castingsport betreiben. Für diese Erfolge kann man den Sportlern, die sie errungen haben, dankbar sein.

In der Praxis wurden die Sportfördergelder zu 100% dem Sportmanagement zur weitgehend freien Verfügung übergeben. Der Sport sei ein durchlaufender Posten, so das Sportmanagement, für den Haushalt des DAFV ohne jede Bedeutung. Praktisch plante der Sport sein Veranstaltungsprogramm und bekam dafür so viel Geld, wie er dafür auszugeben in der Lage war. Eine wirkliche Kontrolle, die den Namen verdient, fand nicht statt. Solange das tatsächlich für den DAFV (und seine Vorgängerorganisationen) kostenneutral war, weil Sportfördergelder reichlich eingenommen wurden, mochte man dieses hinnehmen. In Wirklichkeit war es das nie. Die nichtcastenden Angler wurden schon immer zur Finanzierung des Sports herangezogen, auch wenn ihnen das niemand klar sagte.

Scheinbar urplötzlich aber bricht den Sportlern die wichtigste Einnahmequelle Sportförderung weg. Wäre der DAFV ein reicher Verband, dann könnte er einspringen und das Geld der Angler-Sparte nehmen und es den Sportlern geben. Immerhin geht es ja um die Teilnahme Deutschlands an internationalen Castingmeisterschaften. Vielleicht hätte man sich sogar für diese Lösung entschieden, das Programm der Sparte Angeln zu reduzieren, um das Geld den Castern zu geben. Aber dafür ist nicht genug Geld da.

Die Alternative dazu wäre – aus Sicht des Sports – rigoros: Senkung der Ausgaben des Sports in der Höhe der Mindereinnahmen des Sports. Klingt vernünftig und ist es auch. Würde aber zur Folge haben, dass Deutschland – seit vielen Jahren zum ersten Male – nicht an Weltmeisterschaften teilnehmen kann. Damit können reine Angler gut leben, deutsche Castingssportler aber nur schwer.

Denkbar wäre auch ein Kompromiss: Der Sport reduziert seinen Geldbedarf, etwa von 30.000 Euro auf 15.000 oder 10.000 Euro und führt ein abgespecktes (aber immer noch angemessenes Programm) auf etwas kleinerem Niveau durch, eventuell sogar unter stärkerer Kostenbeteiligung der aktiven Sportler und der sie entsendenden Vereine und Verbände. Hierfür müssten im Sportmanagement entsprechende Vorschläge und Finanzierungskonzepte entwickelt und vorgelegt werden. Das haben die Sportler bis auf den heutigen Tag strikt verweigert. Sie wollen um keinen Preis weniger Verbandsgeld ausgeben. Stattdessen fordern sie die 30.000 Euro, die der DOSB nun nicht mehr zahlt, gleichwohl vom DAFV ein. Sie wollen alles, koste es (den Anglern) was es wolle, und sie wollen es sofort.

Für einen Außenstehenden handelt es sich um eine Situation, die ohne größere Schwierigkeiten lösbar sein müsste. Im DAFV scheint das Gegenteil der Fall.

Das DAFV-Sportmanagement – namentlich in Person des Vizepräsidenten für Sport Klamet – vertritt die Auffassung, die fehlenden 30.000 Euro gleichwohl beanspruchen zu können. Schließlich sieht der Haushaltsplan entsprechende Ausgaben für den Castingsport vor. Dass diese Summe auf der Einnahmeseite fehlt, obwohl diese Einnahmen doch jahrelang exklusiv für den Castingsport verwendet werden durften, hält er für ein Problem, dass nicht der Sport, sondern dass die Vertreter der Angler lösen müssen. Das läuft auf eine recht simple Formel hinaus: Sportgelder, die eingenommen werden, gehören ausschließlich (und unkontrollierbar) dem Casting. Sportgelder, die nicht eingenommen werden, muss die Sparte Angeln besorgen oder eben mit eigenem Geld ersetzen. Oder noch einfacher formuliert: Der Sport ist für das Geldausgeben zuständig, die Angler haften für die Geldbeschaffung für den Sport. Kompromissbereitschaft? Fehlanzeige!

Anders als der DAFV-Vizepräsident für Sport kann der Vizepräsident für Finanzen nicht anders, als sich für beide Sparten, Angeln und Sport, verantwortlich zu fühlen. Er hat nun, auch in Kenntnis der Kompromissunwilligkeit des Sportmanagements, über den Castingsport auf Bundesebene einen Haushaltsstopp verfügt. Damit folgt er der „Logik des Sports“, genauer der Logik von Vizepräsident Klamet: Wenn Sportgeld nur für Sport ist, dann heißt weniger Sportgeld auch weniger Sport. Bernhard Pieper scheint bewusst zu sein, dass die Angelsparte keine Ausfallbürgschaft gegenüber dem Sport übernommen hat. Warum auch sollten anglerische Aktivitäten im DAFV entgegen dem Haushaltsplan reduziert werden, nur um den von falschen Voraussetzungen ausgehenden Ausgabenplan des Sports realisieren zu können?! So schmerzhaft eine solche Entscheidung ist, umso mehr verdient sie allen Respekt. Denn sie ist (folge)richtig und notwendig. Vor allem ist sie notwendig, um die Finanzen des DAFV konsolidieren zu können. Genau das ist der Kern aller Lebensfragen des DAFV.

Es geht nicht um Prinzipienreiterei. Manch einer mag die aktuelle Castingkrise des DAFV als déjà-vu-Erlebnis empfinden. Mit Sicherheit geht es den Verantwortlichen in der Castinghochburg, dem Landesverband Berlin-Brandenburg, so. Bereits im Jahre 2004 versuchte der Castingsport dort, seinen üppigen Betrieb ungeschmälert fortzusetzen, obwohl der Landessportbund die Gelder nicht mehr fließen ließ und der Landesverband mehr als klamm war. Während zunächst die Angler faktisch Kredit gewährten und dafür mit massiven Einsparungen im Angelbereich bezahlten, verweigerte das Castingsportmanagment jedwede Mitwirkung an der Lösung der eingetretenen Probleme, beteiligten sich nicht mit einem Cent an den dringend notwendigen Einsparungen, sondern baute seinen kostspieligen Wettkampfbetrieb ungebremst weiter aus. Das stürzte den Landesverband in seine tiefste Krise, deren Folgen zuletzt bei der Auflösung des BCAV (Anglerboard berichtete) noch 2014 fortwirken. Erst der massive Einsatz des Berliner Präsidenten Eckart Keller in dieser Frage führte zu einer für Angler befriedigenden, wenn auch vorläufigen Lösung – auf Landesebene.
Der in Berlin für diese – man kann wohl sagen – Katastrophe verantwortliche war und ist der Vizepräsident für Sport, Herr Klamet, in Personalunion Vizepräsident des DAFV für Sport.
Er fühlt sich, damals wie heute, nicht verantwortlich für die Akquisition der Sportfördergelder, wohl aber – und ausschließlich – für die Ausgaben des Castingsports, die gar nicht groß genug sein können. Das gleiche, was Klamet im Landesverband versuchte, versucht er nun erneut (und nicht zum ersten mal) im Bundesverband. Und er wird damit, wie im Landesverband, auch auf Bundesebene scheitern. Zulasten des Castingsports, zum Leidwesen der verdienstvollen Castingsportler, zum Schaden des Verbandes.


Vor dem Hintergrund dieser Berliner Krise ist die Handlungsweise des DAFV-Vizepräsidenten Pieper mehr als nur verständlich. Sie ist die einzig richtige. Selbst der dargestellte theoretische Kompromiss wäre eine schlechtere „Lösung“. Denn nichts ist wichtiger als die Konsolidierung der DAFV-Finanzen, zu der auch gehört, dass der Castingsport dabei nicht sakrosankt ist und allen Einnahmeschwankungen zum Trotz seine Ausgaben von Jahr zu Jahr erhöht auf Kosten der Angler, obwohl die Castingsportler im Verband nur eine marginale Minderheit sind.

Ich bin kein Sportler, auch kein Castingsportler, obwohl ich für diese Sportart einiges übrig habe als gerne zielgenau und weitwerfender Angler. Während ich dieses schreibe, sitzt im Nebenzimmer meine Lebensgefährtin, eine neunfache Weltmeisterin im Castingsport - Weltmeisterin für Deutschland. Mit ihrem Tablet schaut sie sich das Programm an, dass der Castingsport in Berlin und im Bundesverband vorgenommen hat. Und als Sportlerin sagt sie: „Das artet aus.“ – Warum eigentlich gibt es im DAFV keine Diskussion darüber, in welchem Umfang Castingsport eigentlich betrieben werden soll, wieviel Geld das kosten darf, wer was bezahlt und ob und wie sportliche Arbeit, heißt Förderung der Talente, tatsächlich betrieben wird? Ich wage die These, dass man dieses Thema als „randständig“ betrachtet und nur allzu gerne einer Person überlassen hat, die zu kontrollieren der Mühe nicht wert schien. Das war ein Kardinalfehler, den ich selbst auch begangen habe. Heute weiß ich, dass die Stabilisierung der Strukturen des DAFV und die Lösung seiner Zukunftsprobleme unmöglich ist ohne die Lösung der Frage der Castingfinanzierung. Und deswegen bin ich glücklich, dass Eckart Keller und Bernhard Pieper die ersten wirklichen Schritte unternommen haben, die organisierte Angelfischerei überhaupt in die Lage zu versetzen, klar Schiff zu machen, heißt, von dem finanziellen Klammergriff des Castingsports zu befreien. Ohne das wird es keine Zukunft der organisierten Angelfischerei in Deutschland geben.

Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen bei ihren Entscheidungen bleiben, sie konsequent umsetzen und nicht in falschen Kompromissen umfallen. Ich kenne beide und ich traue es beiden zu. Ich wünsche ihnen viele Unterstützer, die das „Castingproblem“ nicht länger unterschätzen, wie ich selbst es leider vor vielen Jahren getan habe.

Um es noch einmal so klar wie möglich auszusprechen: Wenn Sportfördermittel ausschließlich für den Leistungssport Casting ausgegeben werden und daher durch den Sport keine Belastung für die Finanzen des Anglerverbandes entsteht (so die stereotype Behauptung des Sports), dann mag man das für in Ordnung halten. Dann mag man auch großzügig sein mit dem Sport und wenig genau hinsehen. Wenn aber die Sportförderung sowohl in Berlin, als auch im Bund entfällt, der Castingsport aber weiterhin auf seinem übertrieben hohen Niveau Geld verausgaben will, dann sind es erneut allein die Angler, die diesen Spaß finanzieren. Und dazu sind sie nicht gefragt worden und dazu gibt es auch keine Beschlusslage. Kein wirklicher Angler würde es verantworten, rund 15% oder mehr der ihm anvertrauten Gelder für einen Sportbereich auszugeben, der für die Fische und die Angelei keinerlei Ertrag, Gewinn oder Vorteil bringt.

Aber genau das verlangt der Castingsport gerade in Person des Vizepräsidenten Klamet. Er beharrt auf dem Haushaltsbeschluss über die Sportausgaben, obwohl die Sporteinnahmen sensationell weggebrochen sind – wohlgemerkt weggebrochen bei beiden Hauptsponsoren, dem Deutschen Olympischen Sportbund und dem Landessportbund Berlin. Natürlich ist das für die Sportler eine missliche Situation! Aber mit welchem Grund sollten Angler jetzt die Probleme des Sports lösen und dabei die Lösung der eigenen Probleme auf die Gefahr des Ruins des DAFV auf Jahre hintenanstellen?

Wer den Sportvizepräsidenten kennt, wird nicht fragen, weswegen er nicht in der Lage ist, in dieser Situation ein Kompromissangebot zu machen. Er will das volle Programm, er will es jetzt, er will es von den Anglern, auch wenn er genau weiß, dass die Angler das gar nicht finanzieren können. Aus langjähriger Erfahrung kann ich sicher sagen, dass die Anliegen der Angler ihn mit Sicherheit nicht interessieren.

Das DAFV-Präsidium, namentlich der Finanzvize Pieper und die Präsidentin Happach-Kasan, haben in dieser Situation das einzig richtige getan. Alles deutet darauf hin, dass sie nicht bereit sind, in dieser Frage die Interessen der Angler hinter jene der Sportler zu stellen. Es geht dabei auch um die Interessen des Verbandes, der derzeit niemandem gegenüber großzügig sein kann. Auch dem Sport gegenüber nicht.

Wer glaubt, dass die Angelegenheit mit dem Haushaltsstopp für den Sport beendet ist, der irrt. Castingsportler sind beharrlich. Ich gehe davon aus, dass die Funktionäre und die Basis des Sports sehr schnell beginnen werden, das Präsidium massiv unter Druck zu setzen. Sie denken im Zeitplan ihrer Turniere – und da ist gerade Hochsaison und daher Zeitdruck. Sie brauchen das Geld jetzt – und nicht erst im nächsten Jahr. Sie werden dem Präsidium vorhalten, dass es sich nicht an den beschlossenen Terminplan hält, nicht an den Haushaltsbeschluss (wobei sie nur die Ausgabenseite meinen). Sie werden drohen. Und sie werden die Keule schwingen, dass diese Entscheidung zu einem Stopp des Castingsports in Deutschland führt und dadurch die Gemeinnützigkeit des DAFV riskiert würde.

Sie werden nur an sich denken, nur an „ihren“ Castingsport, aber nicht an das Ganze im Verband.
Auch wenn sie von „den anderen“ verlangen, an sie zu denken.

So war es immer im VDSF und so droht es im DAFV wieder zu werden.

Dieses „System“ hat viele Jahre funktioniert.

Draufgezahlt haben die Angler.

Erhalten haben sie dafür nichts.

Das war möglich, weil Anglern die wahren Hintergründe dafür verheimlicht worden sind.

Das geschah durch das Sportmanagement – und zwar über alle Jahre hinweg bewusst.

Das ist traurig, aber beweisbar.


Als jemand, der sich mit diesem Thema seit über zehn Jahren intensiv beschäftigt, möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich an die Präsidenten und ihren Vizepräsidenten wenden:
Ich gratuliere zu ihrer Entscheidung.

Sie ist nicht nur finanztechnisch notwendig, sie ist vor allem verbandspolitisch geboten, ja zwingend erforderlich. Widerstehen sie dem Druck, den der Sportbereich gegen sie versuchen wird zu mobilisieren. Geben sie neuen Illoyalitäten keinen Raum.

Widerstehen sie der Versuchung, in ihren Gremien einen Pseudo-Frieden mit Casting mit dem Geld der Angler zu erkaufen. Auf Dauer werden sie damit nur die Unersättlichkeit des Sports auf Kosten der Angler erleben. Ihre Entscheidung ist verantwortlich und richtig.
Der Sport, wenn er denn in der organisierten Angelfischerei verbleiben will (und das will er, weil er sich ohne Angler nicht auf diesem hohen Niveau finanzieren kann), muss zur Lösung seiner Probleme wenigstens einen angemessenen Beitrag leisten.
Der Berliner Landesverband hat das erkannt.
Es wäre geradezu eine Schande und ein Vergehen an den Anglern, wenn der Bundesverband das nicht erkennen wollte.
Packen Sie das Problem an seinen eigentlichen Ursachen an!
Dazu gehört auch, genau hinzusehen, wo die Sportgelder hinfließen.
Sie sollten sich da nicht auf die Aussagen des Sportvizepräsidenten allein verlassen.
 
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Thomas9904

Well-Known Member
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Für einen Außenstehenden handelt es sich um eine Situation, die ohne größere Schwierigkeiten lösbar sein müsste. Im DAFV scheint das Gegenteil der Fall.
Grins - das wundert dich aber nicht wirklich, oder??

Für das Jahr 2014 hat der DAFV gehofft, 30.000 Euro an Einnahmen aus der Sportförderung zu erhalten. So jedenfalls sah es der Finanzierungsplan des Sports vor. Das dürfte ungefähr 10-15 % der Gesamteinnahmen des DAFV ausmachen, also keine geringe Summe.
Naja, das sind in meinen Augen bei ca. geschätzten 1,2 - 1,4 Mio. Einnahmen insgesamt gerade mal um die 3% - und dass mit deren Wegfall die "Pleite" an die Wand gemalt wird vom Präsidentin/Finanzvize, bzw. besser gesagt die "nicht satzungsgemäße Höhe der Rücklagen von 1/3 der Beiträge" (Erinnerung: In Wahrheit und abseits der "Kompetenz" von Präsidentin und Finanzvize: Es geht um 1/4 liquide Reserve, die laut Geschäftsordnung IMMER zu halten ist), das zeigt doch die Realität und die finanztechnische Kompetenz von Präsidentin und Finanzvize klar auf...

Die sollen doch ruhig die Caster bezahlen - wenn dadurch der DAFV schneller pleite gehen würde, wäre allen Anglern doch sehr geholfen..

Und - wie in einem anderen Thread zum Thema angesprochen (http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=257323):
Die Caster sollen einfach ihren eigenen Verband mit ihren eigenen Finanzen machen.

Es könnte verbandsmäßig vieles so einfach sein, wären da nicht so viele Dilettanten unterwegs - bei den Castern wie im DAFV........


Davon ab:
Schön zusammen gefasst, Brotfisch..

Packen Sie das Problem an seinen eigentlichen Ursachen an!
Genau!!
DAFV auflösen, Platz machen für etwas Anglerfreundliches, die Caster können in dem Zuge auch gleich einen eigenen Verband machen - ALLEN wäre geholfen ;-))
 
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S

Sharpo

Guest
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Wer Castingdsport betreiben möchte sollte es wie der DSAV machen.
Eigenen Verband gründen. (Ausgliederung in einen neuen Verband.)
Einen möglichen Beitritt zum DAFV steht nichts im Wege.
Dann hat diese Diskussion um deren Finanzen endlich ein Ende.
 

Ralle 24

User
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Sorry.....

Bei einem Wettbewerb, der ungefähr so beliebt und bedeutend ist wie Bierdeckelweitwurf, muss man gar nicht über Finanierungsmöglichkeiten und Zuschüsse reden.

Die Erfolge, wenn auch z.T. "für Deutschland" , interessieren außer den 200 Aktiven und vielleicht nochmal die gleiche Anzahl Amateure, keine Sau.

Die Gelder, die dort versenkt wurden hätten als Spende für irgendeine öffentlichkeitswirksame Maßnahme einen wesentlich besseren Beitrag zur Imagepflege geleistet, als sie in eine öffentlich und Anglergesellschaftlich fast nicht wahrzunehmende Nischensportart zu lenken.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Übrigens, lieber Namensvetter und TE, nur mal kurz zum nachdenken:

Laut Geschäftsordnung muss der DAFV eine liquide Reserve (also sofort verfügbar wie Tagesgeld) von einem Viertel der Mitgliederbeiträge haben.

Auf den verschiedenen, sofort verfügbaren Kassen bzw. Konten des DAFV in Offenbach und Berlin müssen also zusammen zu jedem Zeitpunkt im Jahr bei der momentanen Mitgliederzahl zwischen 300.000 und 400.000 Euro liegen....

Eigentlich, wenn man sich an die selber gegebene GO hält ;-))

Darüber hinaus meinen die ja auch noch Rücklagen zu haben (es ist zwar bis jetzt immer noch nicht festgestellt, wie viel mehr Rücklagen als geplant 2013 rausgenommen wurden, man hat nur mitgekriegt, es wurde mehr entnommen als geplant)..

So, dass dazu nochmal eine Summe X an Rücklagen kommt.

Und für genau solche Fälle wie hier, wenn geplante Einnahmen fehlen, ist doch so eine liquide Reserve da!!

Oder z. B. für Unvorhergesehenes wie Gerichtsverhandlungen gegen Verbände, Regierung etc..

Da kann es doch KEINERLEI Problem sein, diese mickrigen 30.000 von irgendwas zwischen 300.000 und über 500.000 Euro, die sie haben MÜSSTEN, zur Rettung des Castings seitens des DAFV aufzubringen, oder?

;-)))))

Ok., das war schon etwas sarkastisch, da ich mir sicher bin, dass die so viel Kohle nicht haben, weder als Rücklage, geschweige denn als liquide Reserve....

Aber die abnickenden Delegierten und Funktionäre der Landesverbände schlucken ja doch eh alles ohne nachzufragen und zu kontrollieren, die werden sicher auch eine Beitragserhöhung beschliessen, um das Casting zu retten ;-))))

Aber wenn dadurch die Angler das Casting retten könnten, indem sie nicht mal 10% der laut GO IMMER vorhanden sein müssenden liquiden Reserve brauchen würden, so what?

Die könnens ja näxtes Jahr dann wieder zurückzahlen,. vielleicht kriegen sie ja wieder eine Förderung?

Oder so ...............

;-))
__________
 

FranzJosef

Hornfischkontrolleur
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Bei einem Wettbewerb, der ungefähr so beliebt und bedeutend ist wie Bierdeckelweitwurf, muss man gar nicht über Finanierungsmöglichkeiten und Zuschüsse reden.
Ey ey ey, nu' ma' nicht so dolle hier! ;)
Wenn ich mir vorstelle, dass hier in der Ecke ein besagter Bierdeckelweitwurf-Wettbewerb stattfinden wuerde, WETTE ich, dass dieser ein Casting-Turnier in der Beliebtheit / im Andrang um LAENGEN schlagen wuerde; sei es in Besucherzahlen, Teilnehmer-Meldungen, Zeitungsartikeln, Umsaetzen, oder sonstigem. :m
 

Brotfisch

Active Member
Natürlich könnte man dem Sport ein Darlehen geben, wenn man die flüssigen Mittel dazu hat. Das könnte man dann als ein Akt innerverbandlicher Solidarität betrachten. Nur: Solidarität ist keine Einbahnstraße. Der Sport hatte viele Gelegenheiten, mit den Anglern solidarisch zu sein. Er hat sie sämtlich verstreichen lassen. Jetzt zu meinen, man habe einen Anspruch auf die als Castingausgaben geplanten Gelder, während man das Problem der weggefallenen Castingeinnahmen den Anglern vor den Latz knallt, das ist in meinen Augen nicht nur eine (von vielen) riesige(n) Unverschämtheit(en), sondern die Aufkündigung von Solidarität.
Zudem: Kredit erhält, wer Bonität besitzt. Dass der DOSB nicht mehr zahlt, hat einen Grund. Solange der nicht auf dem Tisch liegt, kann man über die Bonität des Sports leider nichts sagen. Wer sagt denn, dass der Sport im kommenden Jahr zurückzahlen kann?

Ey ey ey, nu' ma' nicht so dolle hier! ;)
Wenn ich mir vorstelle, dass hier in der Ecke ein besagter Bierdeckelweitwurf-Wettbewerb stattfinden wuerde, WETTE ich, dass dieser ein Casting-Turnier in der Beliebtheit / im Andrang um LAENGEN schlagen wuerde; sei es in Besucherzahlen, Teilnehmer-Meldungen, Zeitungsartikeln, Umsaetzen, oder sonstigem. :m

Die Popularität des Castingsports lässt wirklich zu wünschen übrig. Dafür gibt es allerdings auch Gründe. Das Sportmanagement hat über viele Jahre hinweg nicht nur nichts getan, um Casting populärer zu machen, sondern das sogar aktiv verhindert. Die Reduzierung der Disziplinen, die Einführung einer elektronischen Live-Ergebnisanzeige, Public Relations, Erhöhung der Attraktivität der Wettkämpfe und stärkere Zusammenarbeit mit dem Breitensport - alles Fehlanzeige. Vorschläge dafür hat es vielfach gegeben, auch von anderen Castingnationen (etwa: Schweden). Sie wurden allesamt von den deutschen Sportspitzenfunktionären abgebügelt. Ich nenne ein weiteres Beispiel: Casting verfügt in Deutschland (anders als in anderen Ländern) nicht über ein nennenswertes Sponsoring. Das deutsche Sportmanagement hat sich in diese Richtung niemals ernsthaft auch nur bemüht. Stattdessen hat es den Anglerfunktionären immer wieder Vorhaltungen gemacht, dass sie dem Casting keine Sponsoren besorgen.
Das alte Lied: Casting gibt Geld aus - und die Angler sollen die Probleme lösen, die eigenen und die des Castings.
Damit muss endlich Schluss sein!
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Zudem: Kredit erhält, wer Bonität besitzt. Dass der DOSB nicht mehr zahlt, hat einen Grund.

Naja, vielleicht hat der DOSB den Haushaltsentwurf des DAFV mit gekriegt, in dem die 30.000 Euro DOSB-Förderung durch die Präsidentin, die kompetente Nichtanglerin Frau Dr. Happach-Kasan, ihren genauso kompetenten Finanzvize Pieper und das mindestens genauso kompetente Präsidium und die tollen Geschäftsstellen mit 3 Geschäftsführern und 6 Angestellten für um die 600.000 Euro im Jahr gleich doppelt eingestellt worden sind als "globale Minderausgabe" wie als "Einnahme".

Und vielleicht gefiel das dem DOSB nicht so?
Wer weiss das schon?

Wir haben jedenfalls schon direkt nach Erhalt damals des Haushaltsplanes darauf hingewiesen, dass dieses Geld doppelt eingestellt wurde.

Und so auch im Falle wie jetzt (ausbleiben der Förderung) nicht nur das zugegebene Finanzloch von 70.000 Euro beim DAFV für 2014 da ist, sondern man diese 30.000 dann auch doppelt einrechnen muss und so jetzt schon bei ca. 130.000 liegen würde, wenn man den Caster die ausgefallene Förderung ausgleichen wollte ...

Was man ja aber aus Rücklagen und laut GO vorhanden sein müssender liquider Reserve (zusammen 500.000? 600.000?) leicht ausgleichen können müsste - ich weiss gar nicht, warum die immer so jammern.

Oder meint ihr etwa, die haben das Geld gar nicht, das sie laut GO haben MÜSSTEN??

Defätisten ;-)))

Ich bin dafür, dass der DAFV das Casting bezahlt, möglichst noch mehr als jetzt - desto schneller ist die Chance da, dass diese Trümmertruppe über die Wupper geht und endlich was für Angler und Angeln entstehen kann...
;-))))
 
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AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Zuersteinmal danke für Deinen Beitrag, hatte schon ein wenig drauf gewartet.

Sicherlich hast du zum Großteil recht.

Ich denke die Sportler selbst sind zu Neuerungen bereit, auch Vorschläge waren all die Jahre dar, nur war es das Sportmanagement, was nicht bereit war Neuerungen einzuführen, sondern nach stets altem System zu handeln.

Wieso konnte vor 20 Jahren kein eigener Verband gegründet werden?
Die Antwort liegt wohl nicht bei den Sportlern!

Dass Deutsche Sportler nicht bei Internationalen Veranstaltungen vertreten sein werden?

Viele sind bereit selbst die WM Teilnahme aus eigener Tasche zu finanzieren !

Doch a) gibt es interne und b) externe Gründe

Zum Thema Bierdeckelweitwerfen....die Darstellung der Medien....Popularität

Dazu verliere ich kein Wort. Es reicht nur den TV einzuschalten um zu erfahren, welch Unsinn dem Menschen zur Unterhaltung geboten wird.

Da der Castingsport in seiner Ausübung der komplexeste und technisch schwierigste Sport ist, was nicht nur durch die Vielfalt der Techniken und Gerätschaften belegbar ist, ist es eine Frage der Logik, den Konsum- und Unterhaltungssüchtigen Menschen nicht damit zu beanspruchen.


"Die Erfolge, wenn auch z.T. "für Deutschland" , interessieren außer den 200 Aktiven und vielleicht nochmal die gleiche Anzahl Amateure, keine Sau. " Ralle---
Da Stecken schon Interessen hinter, die ohne finanzielle Stärke aber versinken.

Der fehlende Patriotismus zwingt die Anerkennung in die Knie, man siehe andere Länder, wo die Interesse aus dem "einfachen Publikum" da ist.



* Der DAFV sieht seine neue Stärke im Naturschutz. Stets wie ein NaBu und andere Spendengeförderte Organisationen wird es schwer auf die Interessen der Angler einzugehen...
 

FranzJosef

Hornfischkontrolleur
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Das Sportmanagement hat über viele Jahre hinweg nicht nur nichts getan, um Casting populärer zu machen, sondern das sogar aktiv verhindert.
Der Fisch stinkt immer vom Kopp; war schon immer so, wird auch immer so sein...
Wenn ich hier in der Ecke (NO; HRO-VR-HGW-NB-etc) einen Bierdeckelweitwurf-Wettbewerb anleiern wuerde, kannst'e aber glauben, dass das Stadion voll waere. #6
Es ist doch ueberall in Dtl. so, dass "nix" los ist. Es gibt doch keine kostenguenstige "erlebbare" Freizeitunterhaltung mehr. Umso einfach ist/waere es doch, einen Nischensport, der IM FREIEN stattfindet, zu etablieren. Wenn man da ein wenig hinterher waere, kaemen die 30-50'000€ LOCKER zusammen... 3 oder 4 bundesweite "Show"-Turniere im Jahr, 1€ Eintritt pro Person, abzgl. Stadionmiete (mit den Besitzern/Betreibern kann man auch reden) etc etc. kommt trotzdem genug bei rum. Dazu noch 3 oder 4 Staende mit Getraenken und Fressbarem, fertig. Setzt natuerlich voraus, dass sowohl Management als auch aktive Sportler an einem Strang/Konzept ziehen. Aber dann will wieder jeder ein groesseres Stueck vom Kuchen abhaben, á la "Ich habe 10km mehr Anfahrt, ich wil 1,37€ mehr haben"... Etc etc etc...
Also lieber Beitragszahler schroepfen. :m

PS: Die Verantwortlichen scheinen Marktwirtschaft nicht verstanden zu haben: Anscheinend denken sie, dass das Angebot die Nachfrage bestimmt. #6
 

FranzJosef

Hornfischkontrolleur
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Da der Castingsport in seiner Ausübung der komplexeste und technisch schwierigste Sport ist, was nicht nur durch die Vielfalt der Techniken und Gerätschaften belegbar ist, ist es eine Frage der Logik, den Konsum- und Unterhaltungssüchtigen Menschen nicht damit zu beanspruchen.
Was??????? |uhoh: #d
GERADE diese Menschen muss man doch begeistern, besteht doch ein nicht unerheblicher Teil der Bevoelkerung aus diesen Menschen. Natuerlich muss man auch den Sport "verkaufen". Bestes Beispiel: Darts in England. NATUERLICH ist das auch filigraner Hochleistungssport! Aber es ist eine VERANSTALTUNG! Da ist Action, da ist was los. Da gibt's was zu trinken, was zu futtern. Da haben die Menschen, die da waren, was zu erzaehlen! :vik:

"Technisch anspruchsvoll umherklabuestern" bringt nunmal keine Kohle, sondern kann nur der Selbstbeweihraeucherung dienen.

Ich wuerde sogar soweit gehen, und die Disziplinen der Finanzierbarkeit unterordnen! Dann wird halt versucht, leere Bierflaschen auf 100m zu zerdeppern. Ist doch egal, wenn's auf den Shows volle Raenge bringt und damit die Finanzierung der "richtigen" Meisterschaften sichergestellt wird. :)
 

Brotfisch

Active Member
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

@ Dr. Eisenfaust
Was die fehlende Popularität des Castings in Deutschland betrifft, sehe ich es ähnlich wie Franz-Josef.
Erinnere mich noch gut an die ersten Turniere, die ich seinerzeit besuchte. Da stand man zwei Tage in gleißender Sonne auf einem Fussballfeld - und es war für mich, der ich nicht einmal wusste, was Casting ist, extrem spannend und interessant. Besonders Fliege weit und Skish können für Zuschauer höchst attraktiv sein.
Anderen Castingnationen gelingt es doch auch, hier mehr auf die Beine zu stellen - in Deutschland findet das Ganze leider fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Fast so, als müsse man sich verstecken. Das bedauere ich wirklich.
 

Thomas9904

Well-Known Member
Bringen wirs auf nen kurzen Nenner:

Angler hätten einen tollen, kompetenten Verband verdient..

Caster hätten einen tollen, kompetenten Verband verdient...

Gekriegt haben sie den DAFV....

Weil es die Delegierten und Funktionäre der Landesverbände so beschlossen haben und sich die Basis nicht gewehrt hat und somit kundgetan, das Gleiche zu wollen.

Bzw. ihren Delegierten und Funktionären zu vertrauen, dass die wissen, was sie tun...

Wäre ich bösartig würde ich sagen, die Caster haben eben gekriegt, was sie verdienen - und nun wird halt die Blamage auch noch öffentlich.....




PS:
Eine Vermutung:
Die Präsidentin, die kompetente Nichtanglerin Frau Dr. Happach-Kasan, ihr genauso kompetenter Finanzvize Pieper und das mindestens genauso kompetente Präsidium und die tollen Geschäftsstellen mit 3 Geschäftsführern und 6 Angestellten für um die 600.000 Euro im Jahr, werden genauso wie der Castingvize Klamet mehr darüber erbost sein, dass ihre Blamage öffentlich wurde.

Als dass sie sich schämen, diese Blamage mit verursacht zu haben.

Will jemand dagegen wetten??
 
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Brotfisch

Active Member
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Die Sportlerinnen und Sportler haben etwas anderes verdient, ebenso wie die Anglerinnen und Angler.

Blamage? Bei über 320 Hits in rund dreieinhalb Stunden ist zumindest etwas Öffentlichkeit hergestellt. Das Thema scheint zu interessieren. Blamabel wäre es nur, wenn man aus den Fehlern nicht lernen würde.

P.S.: Sorry, es sind ja schon fast 340 Hits ein paar Sekunden später...... ;-)
 
S

Sharpo

Guest
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Zuersteinmal danke für Deinen Beitrag, hatte schon ein wenig drauf gewartet.

Sicherlich hast du zum Großteil recht.

Ich denke die Sportler selbst sind zu Neuerungen bereit, auch Vorschläge waren all die Jahre dar, nur war es das Sportmanagement, was nicht bereit war Neuerungen einzuführen, sondern nach stets altem System zu handeln.

Wieso konnte vor 20 Jahren kein eigener Verband gegründet werden?
Die Antwort liegt wohl nicht bei den Sportlern!

Dass Deutsche Sportler nicht bei Internationalen Veranstaltungen vertreten sein werden?

Viele sind bereit selbst die WM Teilnahme aus eigener Tasche zu finanzieren !

Doch a) gibt es interne und b) externe Gründe

Zum Thema Bierdeckelweitwerfen....die Darstellung der Medien....Popularität

Dazu verliere ich kein Wort. Es reicht nur den TV einzuschalten um zu erfahren, welch Unsinn dem Menschen zur Unterhaltung geboten wird.

Da der Castingsport in seiner Ausübung der komplexeste und technisch schwierigste Sport ist, was nicht nur durch die Vielfalt der Techniken und Gerätschaften belegbar ist, ist es eine Frage der Logik, den Konsum- und Unterhaltungssüchtigen Menschen nicht damit zu beanspruchen.


"Die Erfolge, wenn auch z.T. "für Deutschland" , interessieren außer den 200 Aktiven und vielleicht nochmal die gleiche Anzahl Amateure, keine Sau. " Ralle---
Da Stecken schon Interessen hinter, die ohne finanzielle Stärke aber versinken.

Der fehlende Patriotismus zwingt die Anerkennung in die Knie, man siehe andere Länder, wo die Interesse aus dem "einfachen Publikum" da ist.



* Der DAFV sieht seine neue Stärke im Naturschutz. Stets wie ein NaBu und andere Spendengeförderte Organisationen wird es schwer auf die Interessen der Angler einzugehen...


Zum Thema TV. Sorry, die Medienanstalten sind ebenso auf Werbeeinnahmen angewiesen. Ein unattraktiver Sport bringt keine Einschaltquoten und somit kein Geld.
Ganz einfach.

Desweiteren liegt es sicherlich an den Leuten im Castinsport wenn diese keinen eigenen Verband gründen.
An wen sonst?

An den Fischzüchtern? Oder an den Fussballern? Handballern?
 

Thomas9904

Well-Known Member

Honeyball

endlich EX-Mod
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

@Brotfisch:
Erstmal danke für diese sachlich nachvollziehbare und inhaltlich vollständige Analyse der Gesamtsituation rund um die Problematik Castingsportfinanzierung in Anglerverbänden.

Es ist auch hier müßig, über den offenkundigen Dilettantismus einzelner Funktionäre in der Vergangenheit zu diskutieren, und insofern gebe ich Dir auch recht, dass das jetzige Entgegensteuern durch Pieper und H-K sicherlich der einzig richtige Schritt ist.

Allerdings erstaunt mich (nach wie vor) die Prämisse, von der Du in deiner Argumentation auszugehen scheinst, nämlich dass dieser (kon-)fusionierte Bundesverband in irgendeiner Weise sowohl finanziell als auch organisatorisch durch die jetzigen Verantwortlichen zu retten sein soll oder gar zu etwas Gutem geführt werden könnte.
 

Ralle 24

User
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Da der Castingsport in seiner Ausübung der komplexeste und technisch schwierigste Sport ist, was nicht nur durch die Vielfalt der Techniken und Gerätschaften belegbar ist, ist es eine Frage der Logik, den Konsum- und Unterhaltungssüchtigen Menschen nicht damit zu beanspruchen.


"Die Erfolge, wenn auch z.T. "für Deutschland" , interessieren außer den 200 Aktiven und vielleicht nochmal die gleiche Anzahl Amateure, keine Sau. " Ralle---
Da Stecken schon Interessen hinter, die ohne finanzielle Stärke aber versinken.

Casting mag so anspruchsvoll sein wie es will. Es interessiert - ich wiederhole mich - keine Sau.

Das könnte man ändern, denn es ist ja nicht der Sport das Übel, sondern die Vermarktung.

Wenn jedoch an der Vermarktung von den Verantwortlichen kein Interesse besteht, oder wenn diese dazu nicht kompetent genug sind, warum sollten unbeteiligte, uninteressierte und/oder Sponsoren auch nur einen Cent investieren?

Die organisierten Angler haben durch Desinteresse und Ignoranz genau den Verband, den sie verdienen. Die nicht organisierten leiden zwangsläufig mit. Die Angler haben in Deutschland gar keine Wettkämpfe mehr, keine Medaillen, keine Pokale. Jedenfalls nicht öffentlich. Aber auch sie wären in der Lage sich in nationalen und internationalen Wettbewerben auszuzeichnen, haben ehedem sogar Weltmeister hervorgebracht.

Die Caster haben aus den gleichen Gründen gar keinen (eigenen) Verband. Außer den Castern leidet aber keiner darunter. Und eine Wiese oder ein Sportplatz wird wohl immer zu finden sein. Und keiner wird kommen und das Casting verbieten, weil dabei Ameisen getötet werden.

Worüber weinen die Caster eigentlich ?
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

Das könnte man ändern, denn es ist ja nicht der Sport das Übel, sondern die Vermarktung.
Das ist beim Casting nicht anders als bei Lobbyarbeit - wer nicht gut vermarkten kann..............

Und damit kommen wir wieder dahin:
Angler hätten einen tollen, kompetenten Verband verdient..

Caster hätten einen tollen, kompetenten Verband verdient...

Gekriegt haben sie den DAFV....
Die könnens halt nicht..................

Weder für Caster, noch für Angler oder das Angeln..

Leider.......

Wenn jedoch an der Vermarktung von den Verantwortlichen kein Interesse besteht, oder wenn diese dazu nicht kompetent genug sind
So ist das wohl beim DAFV......
 
Zuletzt bearbeitet:

Brotfisch

Active Member
AW: Warum Angler nicht für den Castingsport zahlen sollten

@Honeyball @Thomas

Wie immer ist es eine Frage der Perspektive. Man kann sich darüber freuen, wenn der DAFV ruiniert wird, auch wenn es durch den Sport passiert. Das tue ich nicht, so oder so.
Ich bin ja sehr dafür, dass wir auf den Tisch legen und offen diskutieren, was Thomas "verrottete Strukturen" nennt. Dann gehört das, was das Sportmanagement getan hat und weiterhin tut, mit Sicherheit ganz nach vorne auf die Tagesordnung. Für den VDSF Berlin-Brandenburg (ja, der heißt immer noch so) kann ich sagen, dass seine Leistungsfähigkeit (auch und gerade für Angler) in den letzten vierzehn Jahren wegen des Sportmanagements kontinuierlich bis an die Grenze des inhaltlichen und finanziellen Bankrotts gesunken ist. Nicht nur Neuerungen, sondern auch die meisten Lösungsansätze wurden auf Betreiben des Sportmanagements verhindert. Es hat sich nicht darauf beschränkt, Unmengen von Geld der Angler auszugeben. Es hat auch die Gewässerpolitik, die Brandenburgpolitik und das ehemalige Oder-Lachsprogramm "erfolgreich" hintertrieben, nur damit das Verbandsgeld für Casting zur Verfügung stand. Nur ein Beispiel: Als Präsident Keller beim Thema Bundesfusion Fragen gestellt hat - dafür wurde er im AB gefeiert -, wurde er dafür im Jahresbericht seines eigenen Vizepräsidenten am Nasenring vorgeführt. Das ist nur eine der vielen Schäbigkeiten, die die ehrenamtliche Arbeit für Angler unerträglich erschwert haben. Ich gehe - auch auf der Grundlage meiner Gespräche mit dem ehemaligen VDSF-Präsidenten - davon aus, dass das Sportmanagement das auch mit dem damaligen VDSF getan hat. Das sind wahrlich verrottete Strukturen, gegen die sich Angler nicht erfolgreich wehren konnten, weil sie die dafür nötigen Informationen nicht besessen haben. Kurz: Die hier bemängelte Schwäche des DAFV hat ihre Ursache zu einem gewaltigen - meist unterschätzten - Anteil in dem Verhalten des Sportmanagements über viele Jahre hinweg.
Würde diese Problematik nicht endlich grundlegend angegangen, dann würde einer Alternative zum DAFV, die ich nach wie vor nicht sehe, ein ähnliches Schicksal drohen. Aber das ist hypothetisch. Der DAFV ist auf Bundesebene die einzige Vertretung der Angler, die real existiert. Da freue ich mich nicht über Schwierigkeiten, die der Castingsport unter Schwächung der Anglerlobby mit all seiner bekannten Rücksichtslosigkeit zusätzlich und vollkommen unnötigerweise bereitet.
Ich habe am DAFV vieles zu kritisieren. Aber dass er versucht, eines der drängensten Probleme entschlossen und mutig anzugehen, das kann ich dann auch mal positiv festhalten.

Bemerkenswert an der bisherigen Diskussion fand ich insbesondere den Beitrag von Dr. Eisenfaust. Er stellt fest:

1.) Die Sportler würden ihre Teilnahme an der WM aus eigenen Kosten finanzieren. Das trifft wohl zu und zeigt, dass das vom Sportmanagement geforderte Geld keineswegs eine zwingend notwendige Ausgabe für den DAFV wäre. Im Übrigen: Früher war es Gang und Gäbe, dass die Sportler einen Gutteil der Kosten selbst getragen haben, bis das Sportmanagement sie mit "Subventionen" zuschüttete. Warum hat eigentlich niemand hinterfragt, warum viele Castingsportler, die in allen möglichen Bundesländern wohnen, ausgerechnet für den zweitkleinsten VDSF-Landesverband Berlin-Brandenburg starten? Die besten Trainingsmöglichkeiten können es ja wahrlich nicht sein.

2.) Eisenfaust stellt fest, dass fast alle Neuerungen, die die Sportler sich erwünscht haben, ebenfalls von diesem Sportmanagement abgelehnt worden sind. Das ist um so bemerkenswerter, als dass Eisenfaust selbst Castingsportler ist und den Betrieb seit Jahren aus nächster Nähe kennt.

Daraus schließe ich, dass es nicht die Sportler sind, die ein vernünftiges und erfolgreiches Miteinander von Castern und Anglern in einem Verband verhindern. Es ist das amtierende Sportmanagement.

Dass diese Erkenntnis sich auch beim DAFV-Präsidium durchzusetzen scheint, werte ich als einen echten Pluspunkt.

Das allein wird natürlich nicht reichen.
 
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