Regen zwischen Stefling und Donau

NaabMäx

Well-Known Member
Hallo Frauennerfling,
Danke fürs Einstellen.
Wurde da die Strecke vom Regenstaufer Wehr abwärts befischt?
Zu diesen 21 Arten kommen vermutlich einige noch dazu.
Wo sind z.B. die Sterlete geblieben?

Man sieht sehr deutlich, das das E-Fischen vor allem die kleinen Arten oder vermute die mit wenig Gewicht, bzw. oder noch wenig Gewicht erwischt.


PS:
Hab in der Naab eine Beobachtung machen dürfen:
An einem Badeplatz wurde für die Gäste Kieß aufgeschüttet, am Ufer und etwas in den Fluss.
An diesen Stellen laichten die Barben und das war auch die Kinderstube der Jungbarben.
Da das Geschiebe fehlt, kann durch Kießeinbringung oder Auflockerung (kostengünstige Maßnahmen) einiges beigetragen werden.
Wichtig ist Kieß mit verschidenen Körnungsgemisch z.B. 0/32er Kieß.
Über die Zeit wird die Körnung von der Strömung sortiert. Da hilft neuer.
 
@NaabMäx
nein, die Befischungsstrecke war oberhalb der Brücke von Hirschling
Sicher gibt es auch vereinzelte Befischungen der Strecke unterhalb des Regenstaufer Wehres, aber die Probestelle des Landesamtes für Umwelt ist nun mal Hirschling. Das hängt auch mit den Pegeln zusammen. Früher war der Pegel für den Regen unterhalb der Regenstaufer Brücke. Dann wurde, um die Hochwasservoraussagen präziser zu machen, der Pegel nach Marienthal verlegt. Somit wären die Probebefischungen des LfU mit nach Marienthal "umgezogen". Der seinerzeitige Fischereirechtsinhaber von Marienthal wollte das aber nicht. Deswegen hat der 1. Angler Klub Regensburg, der Inhaber des Fischereirechtes unterhalb von Marienthal ist, seine Erlaubnis für die Befischungen erteilt. Das ist für beide Seiten eine Win - Win Situation. Der Klub sieht, was in seinem Wasser ist und kann von den Leuten aus Wielenbach viel lernen. Das LfU ist ein gern gesehener Gast.
Zu Deiner Beobachtung an der Naab:
Ja, das mit den Kiesbänken ist so !!! Ich konnte das gleiche an der Vils beobachten.
Es war auch so, dass bis zum Brückenneubau in Regenstauf der Bereich um die Brücke sichtlich Barbenlaichgebiet war.
Die Barben sind nun vom Aussterben bedroht.
Das Wegbaggern der Sandbank unterhalb der Brücke in Regenstauf war fischereilich auch nicht gerade das gelbe vom Ei !
 
Von Flußperlmuscheln im Regen zwischen Stefling und Donau habe ich nur als Einzelfunde was gehört.
Zudem sind diese uralt, also wahrscheinlich mit Hochwasser von oben her irgendwann nach unten verdrifftet.
Nennenswert ist aber der Bachmuschelbestand bis zumindest Ramspau. Ab Ramspau übernimmt dann die Malermuschel das Kommando.
 

dawurzelsepp

2. Ükelchampion
Zu diesem Thema hatte vor Jahren mal ein Student der TUM an der Naab mal eine Arbeit geschrieben.
Das Ergebnis war sehr überraschend. Man konnte sich nicht vorstellen das es so viele Muschelarten/ Stückzahlen in der Naab gibt.
Der Bereich was damals untersucht wurde war Flußaufwärts von Kallmünz.

Im Bereich Steffling weiß ich das Malermuscheln vorkommen und auch vereinzelt Edelkrebse.
Für einen guten Muschelbestand sollte man natürlich auch dazusagen braucht ein Gewässer die entsprechende Artenvielfalt.

Zur besseren Unterscheidung der Muscheln hier noch ne kleine Info: Bestimmung der Muscheln
 

NaabMäx

Well-Known Member
Die Perlmuschel braucht angeblich Bachforellen um sich zu vermehren.
Desswegen würde mich das auch wundern, wenn so weit unten im Regen Perlmuschelbänke vorkämen. Da mag zwar die eine oder andere Bachforelle und Muschel da sein, aber ginge man von einer Bestandsdichte aus, wäre es übertrieben.

Die normale Bach / Flussmuschel, nützt angeblich mehrere Fischarten zur Vermehrung. (Auch in den Kiemen)
Nimmt die Fischbestandsdichte ab, sollte sich das natürlich auf die Muscheln auch auswirken.
Die Einleitung von Abwässern hat angeblich an der Reduktion der Muscheln nicht unerheblich beigetragen.

Naab:
Die Muschel- Bestandsdichte und die verschiedenen Arten in der Naab wären interessant. Da kenn ich selbst nur Bestände der "Gemeinen Flussmuschel".
Und irgend eine kleine Art, die an Steinen hängen. Dann gibts noch Schnecken an den Seerosen und Steinen und Flusskrebse zu hauf.
Sepp, hast du Zugriff auf dessen Arbeit?
Mich nerft das immer, da gibt es die tollsten Sachen und der Ottonormalangler erfährt nix davon.
Wieso landet das nicht auf der Webseite des OFV oder BLFV?

Was ich die letzten Jahre feststellen konnte, ist, das die Brachsenbestände eingebrochen sind. Dafür mehr Waller und Grundeln. Ob das zusammenhängt?

mfg
NM
 
Servus NaabMäx,
Den Rückgang bei den Brachsen konnte man auch am Unteren Regen beobachten.
In Bezug auf Grundeln schaut es beim Regen im Gegensatz zur Naab noch recht gut aus.
Die Grundeln sind am Pielmühler Wehr angekommen. Ab da tun sie sich schwerer.
Es werden zwar hin und wieder welche gefangen, jedoch habe ich noch nicht gehört, dass oberhalb von Regenstauf auch Grundeln gefangen worden wären.
Das liegt aber nicht nur an der Unüberwindbarkeit der Wehre, sondern weil das Habitat für Grundeln einfach nicht so ideal passt.
Der Verbau der Ufer mit Steinen, kommt den Grundeln entgegen.
Die Einleitung von Abwässern, die Du ebenfalls ansprichst, spielt nicht nur bei den Muscheln, sondern auch bei den Fischen und sonstigen aquatischen Lebewesen eine Rolle. Da läuft zur Zeit eine Untersuchung für den Bereich des Abwasserzweckverbandes Regenstauf für den Bereich ab Hirschling abwärts bis nach Zeitlarn. Obwohl die Untersuchung schon vor ca. 1,5 Jahren in Auftrag gegeben wurde, sind noch keine Ergebnisse bekannt.
 
ja, der Diesenbach ist auch Bestandteil.
Am Diesenbach bei Medersbach befindet sich ein neues Bauwerk.
Man muss wissen, dass auch ein großer Teil der Abwässer aus dem Bereich der Stadt Maxhütte-Haidhof über das Netz des Abwasserzweckverbandes Regenstauf entsorgt werden.
Eine Kanlisation ist kein geschlossenes System. Wenn wegen starken Regen so viel Wasser ( es kommt ja dann das ganze Straßenabwasser dazu ) daherkommt, dass es die Kanalisation nicht mehr packt, so wird das Abwasser in den Vorfluter " abgeschlagen.
Das ist aber überall so nicht nur rund um Regenstauf. Interessant wird es, wenn man die Zahlen kennt ( hoffentlich ist das nicht noch schlimmer ). Im Bereich des Abwasserzweckverbandes Regenstauf werden jährlich ca. 1,2 Millionen Kubikmeter Abwasser in die Vorfluter Regen, Diesenbach und Wenzenbach abgeschlagen.
Manchmal fragt man sich schon, wozu es eigentlich ein Wasserwirtschaftsamt gibt ?
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Die Perlmuschel braucht angeblich Bachforellen um sich zu vermehren.

Könnte hinhauen, denn das war damals bei Kötzting.

Beim Abwasser kommt es wie so oft auf die Dosierung an.

Ne Dreckbrühe will keiner haben.
Wenn aber ein Fluss "zu sauber" wird, gehen auch Fischnährtiere und Fischbestände zurück.
 

dawurzelsepp

2. Ükelchampion
@NaabMäx

Auf die Arbeit hab ich leider keine Zugriff mehr, kann mich aber erinnern das ich sie damals zum lesen hatte.

@Frauen-Nerfling

Du weisst aber schon wo die ganze Brühe hinläuft oder?
Da werden sicherlich auch Flussab noch Überlaufbecken sein wo dann die Brühe von Regenstauf auch wider in den Regen läuft.
Alles kommt ja bis nach Barbing und diese Strecke ist lang genug da hätte es durchaus Sinn gemacht eine eigene Kläranlage zu errichten.
 
Habe vor drei Tagen gegenüber Zeitlarn zwei Angler mit Zelten beim Nachtfischenl gesehen.
Ehrlich, mir wäre das noch sauber zu kalt.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jetzt schon was geht.
Meine Erfahrung ist, dass erst bei einer Wassertemperatur von ca. 7,5 Grad die Fische aktiv werden.
 

Seele

Böhser Siluro
Teammitglied
Also ich habe die Erfahrung gemacht, Aiteln gehen auch bei geringer Temperatur und natürlich Salmoniden. Kann jetzt aber eher für den Bereich Nittenau sprechen, wobei sich das nicht viel nehmen wird. Ab 8 bis 10 Grad wirds auch mit den anderen Arten wieder besser. Aber allgemein ist zu sagen, die Fänge sind die letzten Jahre am Regen nicht gerade besser geworden.
 
Ob die Fänge / Fische mehr oder weniger werden, kann man allenfalls mit Langzeitbeobachtungen machen.
Ich habe bereits mit Zustimmung des 1. Angler Klub Regensburg die Zahlen aus der E-Befischung vom Herbst 2018 hier eingestellt.
Hier die genau 10 Jahre ältere Aufstellung des Landesamtes für Umwelt, Dienststelle Wielenbach ( Befischung vom 10. August 2008 )
upload_2019-3-1_14-53-30.png
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

auf den ersten Blick fällt natürlich die massive Zunahme an Bitterlingen auf, von 1 auf 219 ist schon bemerkenswert.

Laube und Schneider ebenfalls drastisch verbessert.

Barbe und Frauennerfling stagniert, nur bei Nase starke Abnahme.

Wie vergleichbar die Ergebnisse sind und welche Ursachen für Abweichungen verantwortlich sind, kann ich nicht beurteilen.

Sieht aber auf den ersten Blick nicht so aus, als ob der Untergang bevorsteht.

Außer beim Rotauge, das ist ja faktisch verschwunden????
 
Zuletzt bearbeitet:

NaabMäx

Well-Known Member
Hi,

E-Fischen am Regen:
Welche Gründe könnten zu Grunde liegen, damit die 2 Messungen so abweichen:
- Zufällig Schwärme erwischt?
- Wasserqualität hat sich geändert, Leitfischregion verschiebt sich?
- Es ist nicht der selbe Abschnitt / Strecke befischt worden? oder anders?
- Besatzunterschiede und Entnahme in den 10 Jahren?
- Wenn das E-fischen in dem Zeitraum 2018 war, wo extrem wenig Wasser war, dann ist es möglich, dass die Fische, in der geringen Anzahl aus der Liste, andere Standplätze aufsuchten und die häufigeren eben diesen?
- Mondphase, Luftdruck, Wetter,….?
- Räuber
- Veränderungen in der Nahrungskette von Häufigkeit, Art und Gesundheit?
- Abweichpotenzial: Um eine sichere Tendenz nachzuweisen, braucht man mehr als 2 Befischungen am besten zu einigermaßen definierten Bedingungen. (Je mehr desto genauer)

Was mich wundert ist, das der Allerweltsfisch "Rotauge" in so einer geringen Menge gefangen wurde und die Brachse gar nicht, diese 2 findet man in jedem Fließ- und Stehbereich überall und häufig im Regen bis an die Äschen/ Forellenregion (oder fand man zumindest).

Mit den uns vorliegenden Daten ist eine fundierte Analyse nicht möglich.

Wenn der Trend bestätigt ist, kann man eine Gegenüberstellung tätigen und Eingrenzen, dann die fehlenden Parameter analysieren und deren Einflussgröße ermitteln - mein ich.


mfg
NM
 

NaabMäx

Well-Known Member
Hallo W-Sepp,
An der Naab beim Hans hockt auch schon öfter einer, auf da oberen Wies. - Ein harter Hund.
 
Für ne fundierte Analyse müsste wahrscheinlich so häufig befischt werden, dass das jeden Etat sprengen würde.
Ja, so ist es !
Es ist schön zu sehen, dass nun Anglerbund Regensburg, Angler Klub Regensburg und BUL für den Bereich von Stefling bis zumindest Anglhof verstärkt auf die Barbe ( im wahrsten Sinne des Wortes ) setzen.
Wenn wir Glück haben, werden sich in zwei, drei Jahren die ersten Erfolge einstellen.
 
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