Immer dabei ‒ beim Allrounder

In dieser neuen Serie öffnen wir unsere Kisten. Wir zeigen Gegenstände, die wir beim Angeln immer dabei haben. Das Interessante daran: Hier geht es um kleine oder praktischen Sachen. Keine Rollen, Ruten oder Köder. Im vierten Teil zeigt Euch Redakteur Timo Keibel einige Dinge, ohne die er nicht ans Wasser geht.

Als Allround-Angler gestaltet sich die Suche nach einem passenden Thema, einer bestimmten Angel- oder Fischart schwieriger als bei den Spezialisten. Schleien, Karpfen, Barsche, Hechte oder Plattfische und Dorsche – ich mag sie alle. Daher überlegte ich, welche Sachen wirklich bei allen Trips fester Bestandteil meiner Ausrüstung sind. Die folgenden Dinge sind bei mir wirklich immer dabei.

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Falttaschen passen problemlos in den Koffer und sind gerade auf Flugreisen sinnvoll

1. Falttaschen und -eimer

1. Falttaschen IMG_7590.jpg

Taschen und Eimer gibt es auch in faltbaren Versionen

Ich bin in den letzten Jahren ein riesiger Fan von allem Faltbaren geworden. Taschen oder Eimer gibt es in unterschiedlichen Größen und finden sich bei zahlreichen Anbietern im Programm. Inzwischen habe ich mir ein paar Modelle angeschafft und bin für jede Situation gewappnet. Geht’s zum Nachtangeln an den Teich, finden sich von Tackle-Boxen über Verpflegung bis hin zur Zahnbürste alle wichtigen Dinge in meinen Falttaschen wieder. Der Eimer kommt dann zum Einsatz, wenn ich etwa Lockfutter anmische oder Wasser benötige. Die erste faltbare Tasche schaffte ich mir für eine Flugreise nach Norwegen an. Dank des kleinen Formats passen die Helfer problemlos in den Koffer und zahlen sich vor Ort allemal aus.


2. Handtuch, Zollstock, Priest und Arterienklemme

2. Handtuch & Co 2 IMG_7605.jpg

Die Standardausrüstung besitzt wohl jeder Angler

Zugegeben, diese Sachen besitzt jeder Angler und hat sie auch immer am Wasser dabei. Dennoch erwähne ich sie speziell, da ich mit jedem Stück eine Geschichte verbinde oder die Sachen mich seitdem ich angle begleiten. Genauer möchte ich auf den Priest eingehen. Dieser simple Hammerstiel ist locker über 20 Jahre alt. In jungen Jahren habe ich ihn mir von meinem Taschengeld im Baumarkt um die Ecke gekauft. Über die Jahre machte er Bekanntschaft mit einigen Fischen, half mir Hänger am Riff zu lösen und begleitete mich auf Reisen im In- und Ausland. Inzwischen trägt er eine Patina aus Fischschleim sowie Schuppen und ist ein Stück Geschichte meines Angelerlebens.


3. Praktische Dosen

3. Dosen IMG_7537.jpg

Wo einst Körperlotion drin war, finden nun Köder und Kleinteile Platz

Angefangen hat es mit einem Geschenk der großen Schwester. Sie schenkte mir zu Weihnachten eine Körpercreme. Nachdem die erste Dose leer war, wollte ich diese nicht einfach wegschmeißen, sondern dachte an eine sinnvolle Zweitverwertung beim Angeln. Was soll ich sagen: Ich nutze die Dosen für sämtliche Zwecke. Geht’s für lediglich eine Stunde ans Wasser, befülle ich sie mit Kleinteilen, Fluoro, Jigköpfen und Gummis. Zum Friedfischangeln dienen die Dosen als Behälter für eingelegte Pellets oder Boilies. Unter anderem friere ich auch Caster in den praktischen Teilen ein. Bei einer Dose ist es nicht geblieben, sondern es sind einige dazugekommen. Gut so, denn ohne Dose im Gepäck gehe ich nicht los.

Was begleitet Euch seit Jahren ans Wasser? Habt Ihr auch noch auf einen Gegenstand aus Kindertagen dabei? Schreibt ein Kommentar oder postet ein Bild!
 
Patex oder Uhu geht auch, das Lösungsmittel wirkt gleichzeitig deinfizierend.
Habe eigentlich in allen Angeltaschen/Kisten auch einige Kabelbinder rumliegen. Die sind auch manchmal sehr hilfreich.
Taschenlampe und Taschentücher sowie ein kleines Erste-Hilfe Set aus dem Fahrradsektor.
 
Patex oder Uhu geht auch, das Lösungsmittel wirkt gleichzeitig deinfizierend.

Diese Kleber härten aber nicht im Kontakt mit Wasser (oder Blut) sofort aus (Funktionsweise von Sekundenkleber, sie härten durch die Luftfeuchtigkeit. Daher pappt man mit denen auch so gut Augenlieder unbeabsichtigt zusammen..) und verschließen dadurch blitzartig die Wunde. Außerdem darf bezweifelt werden, dass deren Inhaltsstoffe gut für die Wundheilung wären.

Sekundenkleber würde ich trotzdem nicht mit mir herumschleppen, wenn man ihn nicht ohnehin ständig für Montagen benutzt. Der ist einfach nicht haltbar genug, einmal offen und schon bald reif für den Müll.
 
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Sekundenkleber würde ich trotzdem nicht mit mir herumschleppen, wenn man ihn nicht ohnehin ständig für Montagen benutzt. Der ist einfach nicht haltbar genug, einmal offen und schon bald reif für den Müll.

So siehts aus!
Immer wenn ich Sekundenkleber in der Angelkiste zu liegen hatte, gab es nur eine einmalige Verwendung, spätestens beim nächsten Einsatz war das Zeug ausgehärtet.
Kauf ich nicht mehr und so richtig gebrauchen kann ich diese Art von Kleber auch nicht?

Jürgen
 
[QUOTE="....Außerdem darf bezweifelt werden, dass deren Inhaltsstoffe gut für die Wundheilung wären.
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Na wurde mal für die Medizin entwickelt,

Für die Medizin stellte die Firma Eastman 1964 bei der FDA, der US-Behörde für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit, den Antrag, mit Cyanacrylat-Klebern menschliches Gewebe und Wunden kleben zu dürfen. Die spezielle Polymerisationsreaktion (siehe oben) hilft etwa bei Unfällen oder nahtlosen chirurgischen Eingriffen. Dank der Eigenschaft, massive Blutungen zu stoppen, entwickelte sich Cyanacrylat schnell zu einem bedeutenden Instrument für Chirurgen und hat bis heute zahlreiche Menschenleben gerettet. Im Vietnamkrieg wurden Cyanacrylat-Sprays als schneller Wundverband verwendet, wegen möglicher Hautreizungen wurden diese Klebstoffe allerdings nicht zur zivilen Verwendung freigegeben. Erst als im Jahre 1998 die Variante 2-Octylcyanacrylat entwickelt wurde, konnte sich der Sprühverband auch im zivilen Gesundheitswesen verbreiten.

Seit 2011 sind in Europa Klebstoffe auf Cyanacrylat-Basis als Venenkleber für Therapieformen am Venensystem, zum Beispiel zur Behandlung von Krampfadern, zugelassen.[3] (wikipedia)

Gruß Jan
 
Seit 2011 sind in Europa Klebstoffe auf Cyanacrylat-Basis als Venenkleber für Therapieformen am Venensystem, zum Beispiel zur Behandlung von Krampfadern, zugelassen.

Diesen Kleber habe ich schon ein paar Mal bei meiner Arbeit genutzt. Funktioniert super. Ist wie Sekundenkleber nur halt sterilisiert und wenn man nicht aufpasst hilft nur noch die Handschuhe zu wechseln :) Auf eine Hautwunde würde ich mir aber trotzdem kein Kleber applicieren.
 
ich habe beim Ansitz immer Klopapier, Multitool, Feuerzeug und Sekundenkleber dabei. Falteimer und Dosen sind auch immer am Start. Ach und ganz wichtig einen Müllsack!!!
 
[QUOTE="....Außerdem darf bezweifelt werden, dass deren Inhaltsstoffe gut für die Wundheilung wären.


Na wurde mal für die Medizin entwickelt,

Für die Medizin stellte die Firma Eastman 1964 bei der FDA, der US-Behörde für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit, den Antrag, mit Cyanacrylat-Klebern menschliches Gewebe und Wunden kleben zu dürfen.

Ich bezog mich auf Uhu und Pattex, deren Nichtsekundenkleber enthalten Lösungsmittel und sowas gehört in keine offene Wunde. ;)
 
So ein schöner Tröt und wird schon wieder ins OT gezerrt.

Ich hab beim Raubfischangeln immer meinen Gummihammer dabei.
 

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Der Gummihammer ist ja klasse! Sehr gut. Sowas muss man wirklich haben :D:roflmao
Hab ich echt noch nie gesehen, find's aber wirklich klasse! Da bekommt die Bezeichnung "Abschlagen" wirklich Sinn! Zack, voll eine vor die Ömme!
Aber lieber über- als unterdimensioniert!
 
S
Könnt ihr mir als Anfänger erklären, wie ihr mit Seil oder Priest hänger löst? ...das erschließt sich mir grad nicht so intuitiv.
 
Könnt ihr mir als Anfänger erklären, wie ihr mit Seil oder Priest hänger löst? ...das erschließt sich mir grad nicht so intuitiv.

Wenn sich mein Köder an einem über dem Wasser hängenden Ast bzw. Baum verfängt, ziehe ich den Ast mit dem Seil zu mir um den Köder zu erreichen – ist ein Bisschen Cowboy Style thumbsup

Wenn bei einem Hänger nichts anderes hilft als an der Schnur zu ziehen, dann musst Du die Schnur um was wickeln – und der Priest (bei mir ein abgesägter Besenstiel smile01) ist immer dabei.
 
Könnt ihr mir als Anfänger erklären, wie ihr mit Seil oder Priest hänger löst? ...das erschließt sich mir grad nicht so intuitiv.

Du solltest heftige Hänger nicht über Rute/Rolle lösen, da dies dem Equipment potenziell nicht gut tut.

Schnurwickel um den ungeschützten Arm bzw. die Hand kann unter (starkem) Zug schnell in bösen Verletzungen enden - vor allem bei Geflecht mit seiner Sägewirkung (s. unten).

Insofern (Hinweis: Alle folgenden Angaben fürs normale Uferangeln):

1. Genügend Schnur nach der Rutenspitze rauslassen
2. Rute sicher ablegen (so, dass man nicht drauftreten kann)
3. Schnur um einen glatten (!!! s. unten), langen Gegenstand (z. B. einen Priest) wickeln
4. Langsam Zug am Priest aufbauen
5. Dabei ggf. noch rückwärts laufen

Durch das langsame Aufbauen von Zug kannst Du dann evtl. die Haken aufbiegen oder das Hindernis (sofern klein/nachgebend genug) zu Dir herziehen.

Wenn Du gleich ruckartig reißt, kann es sein, dass sich die Schnur auf ex verabschiedet. Abreißen kannst sie immer noch, falls Langsam-Zugaufbau nix bringen sollte.

Wichtig ist, dass der Wickelstock möglichst glatt ist - insbesondere bei Geflecht. Andernfalls holst Du dir u. U. eine Schnurbeschädigung, die dann evtl. gleich beim nächsten Wurf die Rätsche macht.

Aus diesem Grund sollten die Wicklungen am Stock dann auch nebeneinander liegen und sich nicht überkreuzen. Sonst schneidet sich das Geflecht evtl. selbst schon am Stock durch (oder sägt sich selbst an).

Mono ist vergleichsweise nicht so "scharf", da ist das weniger dramatisch.

Weitere Optionen ohne Stockwickel sind z. B. Schnippen-Lassen (inkl. Winkel-Veränderung des Schnurverlaufs), der Trick mit der treibenden Wasserflasche (alternativ in einen rausgelassenen Schnurbogen schlagen; funzt aber jeweils nur bei ausreichend Strömung wirklich sinnvoll bzw. überhaupt) oder ein Köderretter (falls situativ anwendbar - kann vom Ufer aus u. U. schwierig werden).

Generell empfiehlt es sich, zuerst eine "sanftere" Methode wie Schnippen zu versuchen und dann stufenweise "brachialer" zu werden.

Dies steigert wie gesagt die Chancen, den Köder doch noch ohne Abriss retten zu können.

Beim Bootsangeln kann es potenziell schon reichen, das Boot senkrecht bzw. entgegen der Angelrichtung über den Köder zu bewegen --> je nach Hänger-Art löst er sich dann mitunter ganz von selbst.
 
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