Seezunge

Solea solea

England: (common) Sole, Tongue, Slip
Frankreich: Sole (commune)
Spanien: Lenguado (comun)
Italien: Sogliola
Dänemark: Tunge
Estland: Harilik merikeel
Lettland: Paltuss
Litauen: Juru liezuvis
Niederlande: Tong
Polen: Sola
Portugal: Linguado legitimo
Finnland: Kielikampela
Schweden: Tunga

Merkmale: Rechtsäugiger, oval geformter, Plattfisch (Augenseite dunkelbräunlich gefärbt) mit kleiner und runder Schnauze und vorspringendem Oberkiefer. Nasenöffnungen und Kieferflächen der Blindseite besetzt von kleinen, fädchenartigen Sinneswarzen. Die Spitze der Brustflosse ist schwarz, die Brustflosse beginnt vor den Augen. Die Färbung ist verschieden, da sich die Seezunge immer dem Grund anpasst.

Lebensräume: Die Seezunge (nordostatlantische Seezunge - Solea solea) kommt in fast allen europäischen Küstengewässern (nicht in der Ostsee) vor. Darüber hinaus entlang der Atlantikküste von Mittelnorwegen bis zum Senegal und den Kanaren. Trifft man auch im Mittelmeer an.

Lebensweise: Seezungen leben in Tiefen von 10 bis 150 Metern auf sandigen und weichen Böden. Da sie kälteempfindlich sind, ziehen sie sich in den Wintermonaten in die tiefen Senken des Meeres zurück, um dort wärmere Wasserzonen zu erreichen. Tagsüber gräbt sie sich im sandigen Meeresboden ein, nachts geht sie auf Beutesuche. Dabei stößt sie bis in das Mittelwasser vor. Ihre Lebensweise ist typisch für Grundfische.

Nahrung: Kleine Fische, Krebse, Weichtiere, Sandgrundeln, Sandaale, kl. Muscheln, Schnecken, Würmer, Garnelen.

Größe: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 30 cm, Längen bis 55 cm und Gewichte über 2 kg sind möglich. Die Männchen sind etwas kleiner als gleichaltrige Weibchen.

Alter: wird bis 17 Jahre alt

Mindestmaß und Schonzeit: Deutsche Nordseeküste und Niederlande 24 cm

Laichzeit: Im Frühsommer wandern sie in die flachen Küstengewässer, um dort bei Wassertemperaturen von 6 bis 12°C zu laichen. Die symmetrisch gebauten Larven, die sich erst im Laufe ihrer Entwicklung "flachlegen" und dann das typische Plattfisch-Aussehen annehmen, schlüpfen nach etwa zehn Tagen im freien Wasser und haben eine Länge von drei Millimetern. Die Seezungen werden mit dem dritten bis fünften Lebensjahr geschlechtsreif und sind dann etwa 25 bis 30 cm lang.

Geeignete Angelmethode(n): Die Seezunge wird hauptsächlich, wie alle anderen Plattfischarten, mit Naturködern - in erster Linie mit Seeringel- und Wattwürmer - gefangen. Möglich ist der Fang vom Boot aus, aber auch Brandungsangeln, hier mit speziellen Brandungsgerät und -montagen, ist möglich. Beim Brandungsangeln werden spezielle "Buttvorfächer", verziert mit bunten Perlen oder Fäden, Spinnerblättern und "Spin-o-glow" (Turbinen) verwendet.

Fangtipp: Als gute Reviere zum Plattfischfang gelten alle dänischen Inseln in der Ostsee, die Hohwachter Bucht, das Revier um Fehmarn, die Küste in Mecklenburg-Vorpommern zwischen Graal-Müritz und Ahrenshoop und auf Rügen die Nordküste. In der Nordsee sind die Molen auf Helgoland, die Hörns der friesischen Inseln und die Häfen der jütländischen Küste in Dänemark.

Beste Fangzeit: Sommer, die Seezungen wandern dann häufig in die Nähe von Flussmündungen. Sie steigen auch in diese auf, aber lange nicht so weit wie etwa Flundern. Sie vertragen keinen niedrigen Salzgehalt. Im tieferen Wasser liegen die besten Fangzeiten in der Morgen- und Abenddämmerung.

Küchentipp / Zubereitung: Sehr delikates und zartes Fleisch, was rar und teuer ist. In der Pfanne mit viel Öl und Knoblauch ... ein Gedicht.


Informationen: Die Seezunge gehört zu den ältesten bekannten Speisefischen, und über Jahrtausende wurde ihr zartes weißes Fleisch geschätzt. Sie wird zu der Gruppe der Plattfische gezählt, von denen es allein in europäischen Gewässern 46 verschiedene Arten gibt. Die Seezunge ist einer der delikatesten Vertreter der Plattfische. Wird sie von einem Feind angegriffen, imitiert sie mit großem "Talent" das von Fischen gefürchtete, giftige Petermännchen, indem sie ihre mit einem großen tiefschwarzen Fleck versehene rechte Brustflosse steil auffaltet und den Angreifer wie mit einem "Todessegel" in die Flucht jagt.
  • Veröffentlicht
    21. Januar 2019
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