Fans alter Stationärrollen (Shakespeare,DAM)

Nordlichtangler

Well-Known Member
Die neuen hab ich nicht gefischt. Gebraucht schon, kam aber mit der Magnetbremse nicht so zurecht.
Die Idee einer solch klein gebauten Magnetbremse ist fast noch dümmer als die der Kugellagerung der Bremse.
Selbst bei Lokomotiven und Schnelltriebwagen hat die wirklich groß gebaute Magnetbremse eine Mindestgeschwindigkeit für gleitendes Bremsen,
bei unter ca. 50km/h über Schiene pro Stunde muss eine zusätzliche klassische Schleifbremse her, sonst droht ruckartiges blockieren (und Schaden).
Diese unlinearen physikalischen Gegebenheiten konnten die DAM'ler auch nicht wirklich abstellen, schon gar nicht in dem Volumen eines Kornglases!
(Klar, experimentieren ist immer gut und interessant)

Kugellager dort einzubauen, wo es sowieso reiben und bremsen muss, ist auch dumm, jedes ist ein weiteres hochanfälliges Bauteil.
Messingbuchsenlager oder dergleichen reichen, und sind robuster und praktisch korrosionsfrei.
Nun ist aber das Billigkugellager bei den heutigen Massenfertigungen der Industrie und den Großabnahmen der Rollenmanufakturen sehr billig geworden, billiger als ein genaues Messingbuchsenlager.
Welches man auch nur braucht, wenn die Aluspule zu weich gebaut oder zu ungenau gebohrt wurde. Oder Kunststoffspulen drauf sind.
Und so treibt jedes Billigkugellager auch noch den Kugellager-Count im Prospekt hoch, da sind oft sogar wie bei der Cardinal/Sorön sogar gleich 2 übereinander gestapelt, dabei sind die Dinger auch noch schwer.
 

eiszeit

Well-Known Member
Ja das Thema mit den Kugelagern hab ich noch nie verstanden. Ist aber anscheinend
ein Verkaufsargument, je mehr Kugellager umso besser die Rolle. Wenn ich denke dass das zweite
Modell der DAM Ouick Royal MDS allein zwei Kugelager im Kurbelknauf hatte.
Ich halte es so, max. 4 Kugellager müssten reichen. Eines auf der Hauptachse und zwei auf der Kurbelachse und
eins evtl. am Schnurlaufröllchen.
Steh aber auch dazu, gute Laufbuchsen (Kurbelachse) sind oft besser als billige Kugellager.
 

Bilch

Otto-Normalangler
Der Spulenhub (S-Kurve) wurde 1990 angemeldet und das Patent wurde 1993 erteilt.
Im Jahr 1994 kam dann die Serie raus.
Die Rolle kostete 569,00DM, das konnte sich nicht jeder leisten.
Und auch heute werden sie noch immer für sehr hohe Preise Verkauft. Ist mir aber egal, denn zur Zeit kaufe ich mir die (alten) Rollen nur um damit auch fischen zu können und mit einer Magnetbremse-Rolle würde ich sowieso nicht experimentieren.
Es gibt aber zwei andere DAM Modelle bzw. Serien in der selben Preisliga, die mich zwar interessieren würden, bin aber nicht bereit so viel Geld auszugeben - die 1001-5001 und die 1000-4000FD ...
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
@Bilch Dann schau doch mal nach der Finessa XLS, ist nach der 1001 bis 5001 Serie die dann zweite folgende, war m. M. n. die erste Finessa mit Heckbremse. Ist auch nur in kleinen Größen gebaut worden. Aber zum Angeln eine wunderschöne Rolle.

IMG_20200514_220403.jpg


Hier die 035 und die 040. Baujahr 1985
IMG_20200510_103330.jpg
@eiszeit : Irgendwie kommt mir der Prüfer bekannt vor. :roflmao
 

Bilch

Otto-Normalangler
@Bilch Dann schau doch mal nach der Finessa XLS, ist nach der 1001 bis 5001 Serie die dann zweite folgende, war m. M. n. die erste Finessa mit Heckbremse. Ist auch nur in kleinen Größen gebaut worden. Aber zum Angeln eine wunderschöne Rolle.

Anhang anzeigen 345870

Hier die 035 und die 040. Baujahr 1985
Anhang anzeigen 345872
@eiszeit : Irgendwie kommt mir der Prüfer bekannt vor. :roflmao
Interessant. Sieht aus wie eine XL mit Heckbremse. Waren die XLS Graphit- oder Alurollen?
 

dawurzelsepp

2. Ükelchampion
Ich gehe mal soweit und sage es würden Max. 5 Kugellager reichen also 2 auf der Hauptachse, 2 Kurbelachse und ein Schnurlaufröllchen.

@Bilch
Die XL Serie find ich da etwas besser auch weil sie ne Frontbremse hat. Interessant daran ist auch das die XLS ein Metallgehäuse und die Sensor z.B. ein Kunststoffgehäuse hat. Schade eig denn die Sensor ist auch eine sehr interessante Rolle. Ich nutze sie z.B. zum Zander bzw Aitelfischen mit Köfi, eigentlich wollte ich sie ja zum Karpfenfischen einsetzen doch der Verkäufer damals hatte gemeint er setzt sie zum Aalfischen ein. Den Rat hab ich befolgt und die Nutzung entsprechend geändert ;). Vielleicht bekomme ich da nochmal eine, wäre nochmal ne Bereicherung an meinen Raubfischruten.
 

Bilch

Otto-Normalangler
Was ich letzthin zu deiner Anfrage in Sachen "frühe Schneckenradgetriebe" vergessen habe:cry
sind die Silentrollen der Graf Hagenburg KG. Die wurden in Sonthofen (Allgäu) gebaut und gehen
schon auf ca. 1950 zurück.
Ich leg mal ein Foto des Getriebes bei:
Anhang anzeigen 345794
Ich habe darüber noch etwas geforscht und habe diesen Artikel von Alan Hawk gefunden (in diesem Artikel geht es um die hochinteressante Abu Garcia Suverän Rolle). Drin schreibt er, dass das Wormshaft-Getriebe zuerst bei den Hardy Altex Rollen (auch hier schon gezeigt - 1, 2) verwendet und später von Alcedo perfektioniert wurde.
 

Bilch

Otto-Normalangler
Ich gehe mal soweit und sage es würden Max. 5 Kugellager reichen also 2 auf der Hauptachse, 2 Kurbelachse und ein Schnurlaufröllchen.
Stimme ich absolut zu (vlt. noch 2, wenn die Rolle einen Wormshaft-Verleger hat)
 

eiszeit

Well-Known Member
Und auch heute werden sie noch immer für sehr hohe Preise Verkauft. Ist mir aber egal, denn zur Zeit kaufe ich mir die (alten) Rollen nur um damit auch fischen zu können und mit einer Magnetbremse-Rolle würde ich sowieso nicht experimentieren.
Es gibt aber zwei andere DAM Modelle bzw. Serien in der selben Preisliga, die mich zwar interessieren würden, bin aber nicht bereit so viel Geld auszugeben - die 1001-5001 und die 1000-4000FD ...
Irgend jemand hat es letzthin angesprochen, bei den Neuerungen waren gute Ideen dabei aber auch solche die nicht so gut waren
bzw. nicht den Durchbruch schafften ( (Magnetbremse, Fastcast, Seitenbremse ect.).
Willst du eine zuverlässige Rolle nehm die 1001-5001 oder 1000-5000 Serie, zum Nachfolgermodellreihe der 1000FD -4000FD kann ich
wenig sagen. Hab sie einmal gefischt.
 

eiszeit

Well-Known Member
@Bilch Dann schau doch mal nach der Finessa XLS, ist nach der 1001 bis 5001 Serie die dann zweite folgende, war m. M. n. die erste Finessa mit Heckbremse. Ist auch nur in kleinen Größen gebaut worden. Aber zum Angeln eine wunderschöne Rolle

Die XLS fische ich sehr gern, hat eine der besten Bremsen (sehr leichtläufig einzustellen), hat kleine Schwächen
am Getriebe. Setzt den Anhieb immer mit der Schnur zwischen den Fingern (wie ich es eben früher von alten Anglern gelernt habe), dann erfolgt das Umgreifen. Aber das ist eine Sache die muß jeder selber wissen, ich mein Front- oder Heckbremse.
 
Zuletzt bearbeitet:

eiszeit

Well-Known Member
Ich habe darüber noch etwas geforscht und habe diesen Artikel von Alan Hawk gefunden (in diesem Artikel geht es um die hochinteressante Abu Garcia Suverän Rolle). Drin schreibt er, dass das Wormshaft-Getriebe zuerst bei den Hardy Altex Rollen (auch hier schon gezeigt - 1, 2) verwendet und später von Alcedo perfektioniert wurde.
Sehr schöner Bericht, danke fürs mitteilen.
Ich hätte ein wenig anders die Schwerpunkte gesetzt, aber da hat ein jeder der sich mit der Materie befasst ein wenig
andere Ansichten. Aber das ist auch gut so.
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Ich gehe mal soweit und sage es würden Max. 5 Kugellager reichen also 2 auf der Hauptachse, 2 Kurbelachse und ein Schnurlaufröllchen.
Sehe ich auch so!

Wobei technisch Kugellager auf schnell laufenden Teilen die meisten Vorteile bringen,
und das ist alles am schnellsten auf der Linie Hauptachse Pinion Rotor.

Unter dem permanent im Wasser arbeitenden Schnurlaufröllchen sehe ich ein Kugellager nicht so passend,
da funktionieren verschiedene Gleitlager bei meinen Rollen besser.
Daiwa hat aktuell ein Kunststofflager in den Hardbody-A-Modellen verbaut gehabt wie aus der Infinity-Q-Zaion,
das tut auch leicht laufen.
Die alten Tefonlagerhülschen ab den Ambidex tun noch weit robuster.
Die kleinen Kugellager in den Spinrollen-Schnurröllchen können neben dem Wasser und Korrosion auch hohe Drücke nicht so wirklich ab,
als Drucklast von Bremse 5kg aufwärts (öfter bei Hängern und leider nicht so oft von Fischen) bringt sie schnell zum schaben und kreischen in ihrem Röllchenversteck.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nordlichtangler

Well-Known Member
Mir fällt gerade noch ein, dass der Druck auf dem Schnurlaufröllchen wegen seiner über 90Grad Schnurumlenkung
noch erheblich größer ist als die Zuglast, also ein Kugellager auf seiner geringen Kugellauffläche bzw. "Kugellaufpünktchen" ;)
schnell die Schmierung verdrängt und verliert.

Hier mal die Wikipedia mit Bildern
wobei das sogar ungenau ist, denn es gilt das Prinzip der Kraftvektoren, also Vektorrechnung, die Zugrichtung muss zum Verdoppeln der Kraftwirkung genau entgegengesetzt zur Lastrichtung sein, also 180 Grad.

Eine der einfachen Formeln ist die Diagonale des Quadrates mit Faktor Wurzel(2) zur Kantenlänge,
was der Addition zweier gleicher Vektoren in 90 Grad Winkel entspricht.
Wir haben noch ein bischen mehr Umlenkung zum Leitring, also nehme ich mal Faktor 1.5 an.

Das macht aus 5kg sofort mal 7.5kg Last, und das geht auf die Auflagefläche von ca. der Hälfte der wenigen Kügelchen im Lager.

Also jetzt mal richtig vorgestoßn, was passiert da am Schnurlaufröllchen unterm Kugellager:
Gutartig angenommen gerechnet mit einer Kugelspitzenauflagenbreite von 0,05mm und einer vollen sich abplattenden Fläche im Quadrat.
Auf 4 Kugeln * (0,05mm)^2 = 0,01mm^2 , also 1/100 Quadratmillimeter = 1/10000 Quadratzentimeter,
was nach der alten greifbareren Physik-Rechnung 7.5 kg auf 1/10000 Quadratzentimeter gleich einem Flächendruck von 75000kg/cm^2 = 75 T / cm^2 ergibt.
Das wollte ich in der Größenordnung wissen :geek,
da hat die Schmiere und selbst die Kugelspitze keine Chance unter weit mehr Druck als auf der Eisenbahnschiene unterm Lokomotivhammer. :D

Das ist ne ganze Vollbahnlokomotive von Obelix auf einer Fingerspitze balanciert, da hilft auch der Zaubertrank nicht mehr so wirklich.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bimmelrudi

Well-Known Member
Und auch heute werden sie noch immer für sehr hohe Preise Verkauft.

Das hat auch entsprechende Gründe. Sofern die Rolle vollumfänglich angeboten wird und auch selbst im guten Zustand ist, wirst du sie auch für 200€ ganz spielend verkaufen können.
Warum ist das so:

- es war die letzte Rolle, die DAM noch selbst gebaut hat (wobei an der MDS schon Zukaufteile vorhanden sind -> Rotor zb)
- sie kam in einem sehr schicken Holzkasten (glaube aus Teakholz, gebeizt), der mit Samt ausgelegt war
- Teilvergoldung
- es war kein Massenprodukt (nicht sicher ob sie limitiert war, müßte ich nachforschen)

Sowas gab es auch mal ne Weile bei Daiwa, da war es immer ein spezielles Modell (muß nicht zwingend das Topmodell gewesen sein), welches ebenfalls im schicken Holzkasten mit Limitierung daher kam. Erinnere ich mich noch gut dran, wie ich Mitter 90er mit der Nase an der abgeschlossenen Glasvitrine meines Örtlichen klebte, aber 999,-DM waren zuviel um die mal eben für ne Rolle rauszuhauen.
Findest du heute so gut wie gar nicht mehr, weil diese Rollen einfach in Sammlerhand sind.
Und wenn du eine findest wirds teuer, richtig teuer.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Mir fällt gerade noch ein, dass der Druck auf dem Schnurlaufröllchen wegen seiner über 90Grad Schnurumlenkung
noch erheblich größer ist als die Zuglast, also ein Kugellager auf seiner geringen Kugellauffläche bzw. "Kugellaufpünktchen" ;)
schnell die Schmierung verdrängt und verliert.

Hier mal die Wikipedia mit Bildern
wobei das sogar ungenau ist, denn es gilt das Prinzip der Kraftvektoren, also Vektorrechnung, die Zugrichtung muss zum Verdoppeln der Kraftwirkung genau entgegengesetzt zur Lastrichtung sein, also 180 Grad.

Eine der einfachen Formeln ist die Diagonale des Quadrates mit Faktor Wurzel(2) zur Kantenlänge,
was der Addition zweier gleicher Vektoren in 90 Grad Winkel entspricht.
Wir haben noch ein bischen mehr Umlenkung zum Leitring, also nehme ich mal Faktor 1.5 an.

Das macht aus 5kg sofort mal 7.5kg Last, und das geht auf die Auflagefläche von ca. der Hälfte der wenigen Kügelchen im Lager.

Also jetzt mal richtig vorgestoßn, was passiert da am Schnurlaufröllchen unterm Kugellager:
Gutartig angenommen gerechnet mit einer Kugelspitzenauflagenbreite von 0,05mm und einer vollen sich abplattenden Fläche im Quadrat.
Auf 4 Kugeln * (0,05mm)^2 = 0,01mm^2 , also 1/100 Quadratmillimeter = 1/10000 Quadratzentimeter,
was nach der alten greifbareren Physik-Rechnung 7.5 kg auf 1/10000 Quadratzentimeter gleich einem Flächendruck von 75000kg/cm^2 = 75 T / cm^2 ergibt.
Das wollte ich in der Größenordnung wissen :geek,
da hat die Schmiere und selbst die Kugelspitze keine Chance unter weit mehr Druck als auf der Eisenbahnschiene unterm Lokomotivhammer. :D

Das ist ne ganze Vollbahnlokomotive von Obelix auf einer Fingerspitze balanciert, da hilft auch der Zaubertrank nicht mehr so wirklich.

paar Sachen zum Nachdenken

- Ein Kugellager hat mehr wie nur 4 Kugeln
- es dreht sich, die Belastung ist also nur sehr kurz und verteilt sich auch gleichzetig auf mehrere Kugeln, bleibt also nicht nur auf einer
- die Kugeln liegen in einem Käfig, die Kraft wird also auch noch abgelenkt
- der Verschleiß eines Kugellagers entsteht fast immer durch die Innenführung durch verlagernde Druck/Fliehkräfte...das Lager schlägt aus.

Im Vergleich zur Lokomotive wäre das Lager dort auch auf der Radachse, muß also nicht das Gewicht der Lok zur Schiene tragen (welches Federn auch abschwächen)
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Kurz noch was neues, eine DAM Quick 248 Nach einer gründlichen Außenwäsche wurde ihr Erscheinungsbild doch erheblich verbessert. Das schlimmste aber war die Unterfütterung der Spule mit Isolierband. Durch ihre tiefe Spule faßt sie 150 mtr. 0,40 mm Schnur und wurde von 1963 bis 1971 gebaut.

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002.jpg

Isolierbandunterfütterung

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Bilch

Otto-Normalangler
@Hecht100+, sie sieht sehr gut erhalten aus, ohne etliche Kratzer ;)
 
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