Das Angeln mit Köderfisch im Winter ist eine Topmethode, um Meister Esox auf die Schuppen zu legen. Christian Siegler hat sich diese Methode für das vergangene Angeljahr auf den Zettel geschrieben und gibt nach dem Saisonende fünf Tipps an Euch weiter.


Tipp 1
Karpfentackle für Räuber
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Meine Karpfenausrüstung hat nun schon einige Hechte gebändigt

Für die Angelei mit Köderfischen eignen sich Karpfenruten bestens. Da brauchen wir eigentlich keine extra Ausrüstung. Gerten mit 2,5 bis 3 lbs. Und einer Länge von 12 bis 13 Fuß sind bestens geeignet. Auch die Karpfenrollen tun hier ihren Dienst. Wer einmal eine solide Karpfenausrüstung hat, ist eigentlich auch fürs Deadbait-Angeln top ausgerüstet.


Tipp 2
Aufs Wetter achten
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Der Blick aufs Wetter ist besonders im Winter verdammt wichtig

Das Wetter ist oft Fangentscheidend – im Winter ganz besonders. Achtet stets auf Luftdruck und Wetterlage. Bei einem „Ballerhoch“ habe ich durchweg schlechte Erfahrungen gemacht. Meidet also strahlenden Wintersonnenschein und blauen Himmel – auch wenn es noch so toll aussieht. Es hört sich zwar merkwürdig an, aber bei Schneefall und grauem Wetter läuft es deutlich besser! Doch auch das ist kein Garant für Winterfänge. Auch im Winter gilt: Konstante Wetterlagen wirken sich positiv auf den Fangerfolg aus.


Tipp 3
Mono bringt’s

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Eine gute Mono ist beim Deadbaiting unerlässlich

Ich verwende fürs Deadbaiting im Winter ausschließlich monofile Schnüre. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die frieren nicht so schnell ein. Geflecht saugt Wasser in die Fasern, wird spröde und brüchig. Eine gute, geschmeidige Mono ist auf all meinen Winterrollen!


Tipp 4
Keine Standart-Klamotte

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Mit den richtigen Klamotten fühlt man sich auch bei Minusgraden pudelwohl

Das klingt banal, ist aber verdammt wichtig. Meine Winterangelei begann erst Spaß zu machen und erfolgreich zu werden, mit den passenden Klamotten. Früher zog ich mit normalen Wanderschuhen, einer Skihose und nem dicken Anorak ans Wasser. Nach ein bis zwei Stunden ärgerte ich mich über kalte Füße und den ständig kalten Rücken (weil der Pullover immer hochrutscht) und brach oft vorzeitig ab. Gute Winterklamotten sind für mich mittlerweile wichtiger als schicke Ruten und teure Rollen. Beim Schuhwerk setze ich auf Boots der Firma Baffin. Da reicht schon ein normaler Strumpf. Auch ein Kombi-Anzug (gibt’s von vielen Angelfirmen) ist Gold wert. Die Hosen sind hoch geschnitten und die Jacken sind zwar oft richtige schwere Klopper, halten aber die Kälte fern. So kann man viele Stunden aushalten – und das steigert die Fangchancen


Tipp 5
Im Sommer vorsorgen
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Tiefgefrorenen Köfis aus dem Sommer brachten schon viele Winterhechte

Meine Planung für die Winterangelei beginnt bereits im Sommer. Dann beißen nämlich die Köderfische noch hervorragend und ich beginne jetzt, mir einen Vorrat anzulegen. Es gibt nichts ärgerlicheres, als am Wasser zu stehen und den beißfaulen Köfis hinterher zu angeln. Ich vakuumiere meine Fischchen immer, so sind sie im Winter bestens als Köder zu verwenden. Einen ganzen Artikel über das Einfrieren und Konservieren von Köfis habe ich hier schon veröffentlicht.


Dies waren meine fünf Tipps, die ich in meiner letzten Wintersaison sammeln durfte. Bei mir genießen die Hechte jetzt erst einmal Schonzeit und ich freue mich fast schon auf den kommenden Winter!
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Christian mit feistem Winterhecht

Zum Schluss habe ich noch ein Video, welches wir ja schon vor kurzem auf unserem Anglerboard-Youtube-Kanal veröffentlicht haben. Dort seht Ihr, wie erfolgreich das Winterangeln auf Hecht sein kann, wenn alles passt. Vielleicht verkürzt das ja etwas die harte Winterpause für uns Raubfischangler…
Viel Spaß beim Schauen, Euer Christian

 
Zuletzt bearbeitet:
Meidet also strahlenden Wintersonnenschein und blauen Himmel – auch wenn es noch so toll aussieht. Es hört sich zwar merkwürdig an, aber bei Schneefall und grauem Wetter läuft es deutlich besser!
Ich habe genau gegenteilige Erfahrungen gemacht. Sobald die Sonne im Winter zum Vorschein kommt, knallt es.
Diese Erfahrung bezieht sich überwiegend auf Kanäle, Gräben und Polder.
 
Ich habe genau gegenteilige Erfahrungen gemacht. Sobald die Sonne im Winter zum Vorschein kommt, knallt es.
Diese Erfahrung bezieht sich überwiegend auf Kanäle, Gräben und Polder.

Ein wenig Sonne und Temperatur können auch Wunder wirken. Aber diese beschriebene Hochdruckwetterlage mit richtig blauem Himmel und gleißendem Sonnenschein sind bei mir oft Schneidertage. Dazu noch ein herrlicher Winterostwind und die Nullnummer scheint vorprogrammiert... Dagegen läuft es bei etwas miesem Winterwetter, an dem es zwar nicht so klirrend kalt, dafür aber trüb und grau ist, verhältnismäßig gut. Diese Erfahrung habe ich an unterschieldlichen Gewässern - vom Bodden bis zum kleinen Verneinsteich - gemacht. Aber das muss nicht heißen, dass es der Weisheit letzter Schluss ist...
 
Kann dennis für die polder nur zustimmen. Da ist Sonne meist gut.

Am liebsten ist mir aber ein Sonne Wolken mix.
Wir werden sehen was die Hechte morgen sagen, denn die letzte poldertour steht an.
 
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