Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Thomas9904

Well-Known Member
Welche Vor- und Nachteile bzw. Unterschiede gibt es für Angler bei Gewässerbewirtschaftung durch Vereine/Verbände (Ehrenamt) und Profis (Fischer)?

Gibt es Mischformen, welche Erfahrung da?
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Das Problem ist aus meiner Sicht nicht Ehrenamt vs. "Profi", sondern Fischerei als Hobby vs. Fischerei als Einkommensgrundlage. Wenn man sich da z.B. die Zustände an der Oder anschaut, wird man wütend. Aber auch in MeckPomm sieht man Ähnliches, wenn es um die Zanderbestände und teils auch um Hecht geht. Von der Aalthematik gar nicht zu sprechen.

Meine Erfahrung: Sobald "Profis" am Werk sind, geht es bergab mit den Gewässern, weil Entnahme im Vordergrund steht. Und das bedeutet nicht, dass die Fischer reich werden, sondern dass sie über die Nachhaltigkeit hinaus entnehmen müssen, um über die Runden zu kommen. Nachhaltige "Profi"-Fischerei funktioniert in Deutschland nicht mehr.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Welche Vor- und Nachteile bzw. Unterschiede gibt es für Angler bei Gewässerbewirtschaftung durch Vereine/Verbände (Ehrenamt) und Profis (Fischer)?

Gibt es Mischformen, welche Erfahrung da?

Deine Frage scheint kaum zu beantworten, vielleicht ist Sie zu komplex.

Wobei es wohl 3 Bewirtschafter gibt die Gewässer bewirtschaften.

Einmal halt durch Angler....
Dann Fischer....
...und nicht zu vergessen durch die öffentliche Hand und Eigentümer.

Das Ganze dann noch vielfach und oft kombiniert.

Angler und Fischer werden da durchaus unterschiedliche Ziele haben und oft Konkurrenten sein...
Wobei es wohl eher die "freien" Gewässer sind, wo besonders wenig für Angler gemacht wird.
Diese Angler sind oft nicht einmal organisiert und Ihr Flüstern geht halt im Geschrei der Lobbyisten unter.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Das Problem ist aus meiner Sicht nicht Ehrenamt vs. "Profi", sondern Fischerei als Hobby vs. Fischerei als Einkommensgrundlage. Wenn man sich da z.B. die Zustände an der Oder anschaut, wird man wütend. Aber auch in MeckPomm sieht man Ähnliches, wenn es um die Zanderbestände und teils auch um Hecht geht. Von der Aalthematik gar nicht zu sprechen.

Meine Erfahrung: Sobald "Profis" am Werk sind, geht es bergab mit den Gewässern, weil Entnahme im Vordergrund steht. Und das bedeutet nicht, dass die Fischer reich werden, sondern dass sie über die Nachhaltigkeit hinaus entnehmen müssen, um über die Runden zu kommen. Nachhaltige "Profi"-Fischerei funktioniert in Deutschland nicht mehr.

Profi im Fische fangen, wegen der Menge oder des Gewerbes?
Wer rücksichtslos fischt oder vorrangig an Ertrag denkt, arbeitet als Bewirtschafter öffentlicher Gewässer unprofessionell egoistisch und benötigt Regelung.
 

Naturliebhaber

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AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Angler und Fischer werden da durchaus unterschiedliche Ziele haben und oft Konkurrenten sein...
Wobei es wohl eher die "freien" Gewässer sind, wo besonders wenig für Angler gemacht wird.
Diese Angler sind oft nicht einmal organisiert und Ihr Flüstern geht halt im Geschrei der Lobbyisten unter.

Sehr richtig. In unserer Gesellschaft dreht sich alles um Arbeitsplätze.

Man muss sich mal auf der Zunge zergehen lassen, was Gabriel (SPD, nicht CDU !!) da gestern hinsichtlich der Priorisierung von Klimaschutz und Arbeitsplätzen vom Stapel gelassen hat: http://www.spiegel.de/politik/deuts...-nicht-zulasten-von-jobs-gehen-a-1176527.html

Da darf sich der Aal (Stichwort Wasserkraft) genau so gaaaanz weit hinten anstellen wie der Angler. Siehe die Diskussion über Angelverbotszonen bei gleichzeitiger Freigabe für die Fischerei. Dass Angeln oft mehr Arbeitsplätze schafft wie die kommerzielle Nutzung der Fischbestände, hat sich in Deutschland noch nicht rumgesprochen.
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Wobei es wohl eher die "freien" Gewässer sind, wo besonders wenig für Angler gemacht wird.
Diese Angler sind oft nicht einmal organisiert und Ihr Flüstern geht halt im Geschrei der Lobbyisten unter.


Hallo,

sehe ich auch so. Es geht nichts über, von einem Verein oder Verband, ehrenamtlich selbst bewirtschaftete Gewässer. Ist ganz einfach billiger (ehrenamtlich) und effektiver (da nicht auf Verdienst ausgelegt).

Petri Heil

Lajos
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Profi im Fische fangen, wegen der Menge oder des Gewerbes?
Wer rücksichtslos fischt oder vorrangig an Ertrag denkt, arbeitet als Bewirtschafter öffentlicher Gewässer unprofessionell egoistisch und benötigt Regelung.

Ein professioneller Bewirtschafter denkt natürlich vorrangig an Ertrag. Was denn sonst? Der muss von den Erträgen leben. Dass seine Kinder das dann logischerweise nicht mehr können, wenn die Bestände weggebrochen sind, ist den heute in Verantwortung stehenden Politikern Wurscht. Die Jugend zieht eh weg aus diesen Gebieten.

Und wie mit der Thematik Regelungen umgegangen wird, sieht man aktuell an der Küste. Leidtragende sind die Angler.
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Hier mal ein OT-Beispiel aus einem ganz anderen Umfeld, das aber gut aufzeigt, wie Politiker ticken:

Ich war mit meinen Kindern am vergangenen Wochenende in der alten Heimat Oberlausitz meine Eltern besuchen. Zufällig bin ich beim Bier mit einem Lokalpolitiker ins Gespräch gekommen, den ich von der Schulzeit her kenne.

Auf meinen Hinweis, dass die Gegend doch absehbar in ein Desaster schliddert, da ein Großteil der Arbeitsplätze von der Braunkohleförderung und Kohlekraftwerken abhängt, antwortete er: "Es geht darum, die heute über 40-Jährigen bis zur Rente in Arbeit zu halten. In 30 Jahren leben hier eh nur noch Wölfe."

Ein ähnliches Denkmuster erkenne ich an der Küste in MeckPomm und an den großen Binnengewässern im Osten, wenn es um die Strategie bzgl. der professionellen Fischerei geht. Und wahrscheinlich haben die Jungs sogar Recht. Der Osten ist abseits Berlin, Dresden und Leipzig im Arxxx.
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Ist mit der Grundansatz der Frage - wenn Profis mehr Gehör finden, muss man vielleicht "professionalisieren" ?

Ganz platt gesagt: Wir brauchen keine Profis, die Gewässer bewirtschaften, sondern Profis, die Gewässer optimal vermarkten. Das schafft zukunftssichere Arbeitsplätze. Stichworte Segeln, Tauchen, Natur und Angeln.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Ganz platt gesagt: Wir brauchen keine Profis, die Gewässer bewirtschaften, sondern Profis, die Gewässer optimal vermarkten. Das schafft zukunftssichere Arbeitsplätze. Stichworte Segeln, Tauchen, Natur und Angeln.

#6|pftroest:

Der Witz daran, dein Gedanke ist dem ursprünglichen Naturschutzgedanken "Zum Wohle der Menschen" (heutigen und zukünftigen) näher als vielen Lieb sein wird.
Den dieser widerspricht der rücksichtslosen Handlung des Einzelnen im Heute.
Ob nun aus Gier oder Not macht Rücksichtslosigkeit für Zukünftige nicht besser,
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Ganz platt gesagt: Wir brauchen keine Profis, die Gewässer bewirtschaften, sondern Profis, die Gewässer optimal vermarkten. Das schafft zukunftssichere Arbeitsplätze. Stichworte Segeln, Tauchen, Natur und Angeln.

Mein ich damit:
Statt mit Fischen als Fischer Geld verdienen, mit Anglern...
 
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Welche Vor- und Nachteile bzw. Unterschiede gibt es für Angler bei Gewässerbewirtschaftung durch Vereine/Verbände (Ehrenamt) und Profis (Fischer)?

Seitens der sportfischer gibt es auch 'professionelle '/geschulte/... bewirtschafter. Wenn es berufsfischer gibt, dann reden wir von einem anderen bzw. zusätzlichen Nutzungstyp des Gewässers. Für Angler wäre es natürlich besser wenn es keine berufsfischer am Gewässer gäbe, aber es kann ja trotzdem ein eigener oder externer Fachmann (fischereifachberater/vom verband/...) bei der Bewirtschaftung helfen. Falls nötig kann man auch z.B. Bestandsaufnahmen (mit e-gerät/netz/...) machen (lassen); dafür bräuchte man nicht zwangsläufig einen berufsfischer,der das Gewässer bewirtschaftet und mitnutzt.
 

Franz_16

Mitglied
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Gibt es Mischformen, welche Erfahrung da?

Ja, es gibt da Mischformen.

Und zwar "Seebetreiber" die weder Berufsfischer sind, noch als Verein organisiert.
Beispiel: Diverse Forellenteiche, Paylakes etc.

Ich bin immerwieder mal an solchen Gewässern unterwegs. Meistens sind diese Gewässer einfach besser besetzt und auch besser gepflegt was Angelstellen und Infrastruktur angeht. Das ist als Angler durchaus angenehm.
Hinzukommt, dass sie oft die Nische besetzen die Angler anderswo vielleicht nicht finden z.B. spezielle Fischarten (Stör, große Karpfen etc. ?) oder halt auch entsprechende Regelungen: Zelten am Gewässer, Feuer machen, Nachtangeln usw.

Im Normalfall ist das Angeln dort dann aber auch teurer.

Als Angler bietet mir die Bewirtschaftung durch eine Solidargemeinschaft erstmal ganz grundsätzlich den Vorteil, dass ich Gewässer beangeln die von der Gemeinschaft bezahlt werden. Das ist dann meistens halt insgesamt günstiger - und man muss dafür mehr Kompromisse eingehen.
 

Gardenfly

Active Member
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Egal wer, jeder hat nur eine Sicht- und wird diese Vertreten. Die "studierten" auf die hier im Board immer so viel Wert gelegt wird, können auch Fachidioten sein,schlimmer noch von Ideologen ausgebildet. Teichwirte sind eher auf wenige Fischarten getrimmt, Angler halt auf deren Lieblingsmethoden. Die Naturvermarktungsverbände wollen nur Futter für ihre Lieblinge haben/deren Feinde ausschalten. Natur so machen lassen geht auch nicht, dafür ist zuviel eingegriffen (Uferbau,Hormone ect) . Wie heißt das so schön: bei einem Kompromiss sind alle unzufrieden, wir hatten so ein Gewässerwart - den hat dann natürlich das ewige Gemeckere zermürbt
 

Danielsu83

Well-Known Member
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Hallo,

ich denke das es schwer ist zu sagen wer der beste Bewirtschafter ist da es in jeder Form halt auch unterschiedlichen motivierte Bewirtschafter gibt.

So gibt es den gewerblichen Bewirtschafter der sich als Zielgruppe Angler ausgesucht hat und eben einen entsprechend starken Besatz und gepflegte nicht überregulierte Seen betreibt, wo das Angeln dann entsprechend kostet es gibt aber auch andere Gewerbetreibende da sind Angler eben nur das willkommenes Melkvieh das schlägt sich dann eben in der Qaulität des Gewässers für Angler nieder.

Zumindestens wir als Verein bewirtschaften unsere Gewässer momentan ziemlich am Optimum für den Angler.

Alle Gewässer sind eingezäunt, verfügen über ein Dixi-Klo, die beiden Gewässer die wir schon länger bewirtschaften sind komplett zugänglich /erschlossen und der Besatz fällt auch soweit möglich gut aus (ja, die Untere Fischereibehörde hat da leider ein Wort mitzureden).

Und das ganze zu Kosten die als Gewerbetreibender die möglich wären. Dadurch das wir ein Verein sind stehen wir steuerlich günstiger da und hatten sicherlich auch bei den Kaufverhandlungen einen kleinen Bonus.
Der bei einem Gewerbetreibenden größte Kostenblock die Personalkosten entfallen bei uns fast vollständig. Auch eine Gewinnerzielungsabsicht entfällt bei uns, wir müssen ja zu Glück niemandem von dem ernähren was unsere Gewässer an einnahmen generieren.

Mfg

Daniel
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Hallo,

ich denke das es schwer ist zu sagen wer der beste Bewirtschafter ist da es in jeder Form halt auch unterschiedlichen motivierte Bewirtschafter gibt.

So gibt es den gewerblichen Bewirtschafter der sich als Zielgruppe Angler ausgesucht hat und eben einen entsprechend starken Besatz und gepflegte nicht überregulierte Seen betreibt, wo das Angeln dann entsprechend kostet es gibt aber auch andere Gewerbetreibende da sind Angler eben nur das willkommenes Melkvieh das schlägt sich dann eben in der Qaulität des Gewässers für Angler nieder.

Zumindestens wir als Verein bewirtschaften unsere Gewässer momentan ziemlich am Optimum für den Angler.

Alle Gewässer sind eingezäunt, verfügen über ein Dixi-Klo, die beiden Gewässer die wir schon länger bewirtschaften sind komplett zugänglich /erschlossen und der Besatz fällt auch soweit möglich gut aus (ja, die Untere Fischereibehörde hat da leider ein Wort mitzureden).

Und das ganze zu Kosten die als Gewerbetreibender die möglich wären. Dadurch das wir ein Verein sind stehen wir steuerlich günstiger da und hatten sicherlich auch bei den Kaufverhandlungen einen kleinen Bonus.
Der bei einem Gewerbetreibenden größte Kostenblock die Personalkosten entfallen bei uns fast vollständig. Auch eine Gewinnerzielungsabsicht entfällt bei uns, wir müssen ja zu Glück niemandem von dem ernähren was unsere Gewässer an einnahmen generieren.

Mfg

Daniel

Mag ja sein, das Ihr im Sinne Eurer Angler dem Optimum bei der Bewirtschaftung nahe kommt.

Wobei das für mich eher alles nach Angelteich klingt.

Die Frage ist ob die Bewirtschaftung auch in der Meinung aller Anderen am Optimum liegt
Nach"(ja, die Untere Fischereibehörde hat da leider ein Wort mitzureden)." ahne ich das es Überwachende benötigt deren Vorstellungen und Regelungen zu überwachen.
 

Danielsu83

Well-Known Member
AW: Vor/Nachteile Bewirtschaftung Profi oder Ehrenamt

Hallo Bernd,

als Angelverein der mehre Seen besitzt ist für uns das Optimum, das wo wir ein möglichst Ideales Angelerlebniss für unsere Mitglieder erreichen
:)

Das bedeutet aber eben auch das wir uns überlegen was an einem See Sinn macht und möglich ist. Das bedeutet das wir eben besetzten was in einer Kiesgrube passt. Um mal ein Beispiel zubringen ich fände es klasse wenn ich bei uns auf Lachs angeln könnte, das würde aber nicht funktionieren. Ähnlich verhält es sich mit der Fischereibehörde, ein konkretes Beispiel wäre z.B. der Besatz von Karpfen , wir würden gerne K3 setzten da die etwas günstiger sind und mit ca. 1,5 kg ein recht Ideales Küchengewicht haben. Die Fischereibehörde möchte aber das wir keine Fangfähigen Karpfen setzen oder das Gewässer sperren. Also setzten wir z.B. K2V sind etwas teurer pro KG und ca. 200-400 gr leichter.

Sind also Kompromisse mit denen man gut leben kann.

Falls du bei Angelteich an einen Forellenpuff denkst sind wir da relativ weit von weg, das du an unseren Seen gut mit den Angelsachen an die Plätze kommst finde ich aber ganz praktisch. Auch das Dixi hat seine Vorteile wenn man 4 oder 5 Tage am See sitzt.

Mfg

Daniel
 
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