Thomas9904
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Manches, was unsere User in "Sammelthreads" wie dem hier:
Zum wankelnden Ükel - Der Stammtisch für Friedfischangler
posten, ist einfach zu schade, um nicht in einem Extra-Posting gewürdigt zu werden!
Tolle, lesenswerte Geschichte - DANKE dafür!
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Kleiner Fluss ganz Groß
So klein dieser Fluss sein mag, so viel Potential scheint er mitzubringen. Schon im Vorfeld sammelte ich immer wieder Informationen über den Fischbestand, verwendete Methoden und Tipps für einen sicheren Fang. So richtig sagen konnte mir niemand etwas, so gilt dieses Jahr in meiner Region als eher schwächere Phase. Nützt alles nichts, dann muss die Gute alte Feldforschung eben herhalten. So entschloss ich mich heute auf Tuchfühlung zu gehen und nach 2 vorherigen Versuchen mit nicht akzeptablem Verlauf in ein Erfolgserlebnis umzumünzen.
Zur Erinnerung, das erste Anfischen war geprägt von höherem Wasserpegel, einer Unmenge an Treibgut und einer fast unmöglichen Angelei. So schnell gebe ich mich aber nicht geschlagen! Nie! Niemals!
Ich nahm einen etwas längeren Weg in Kauf und suchte mein Heil weiter Stromauf, mit dabei wieder ein Picker, mein Futtereimer und der notwendige Stuhl zum Versinken falls es nicht laufen sollte. Als Köder sollten mir Reste dienlich sein, so wollte ich die letzten Maden und Caster verklappen, ich heiße ja nicht Dagobert Duck. "Lose Feed", also Partikel zum einwerfen, sollten heute 2mm Pellets sein. Meine Mission war ja eindeutig, Rotauge oder rotes Auge. Deswegen färbte ich mein Futter auch schwarz, es hilft einfach ungemein und lässt misstrauische Plötzen etwas zielstrebiger agieren.
So warf ich kleine Futterbälle an den Spot, gefolgt von 2 Ladungen Pellets mit der Futterschleuder. Bei recht starkem Wind war das gar nicht so einfach. Kommen wir nochmal zum dunklen Futter zurück, wie deine Hände bei Nutzung aussehen, dürfte an eine Schicht im Kohlewerk erinnern.
Und Zack! Rein mit dem Futterball. Ich versuche dabei immer sehr genau zu sein, schließlich verteilen Fehlwürfe auch die Fische, zur Folge sind immer weniger Bisse.
Es dauerte nicht lang, der Zielfisch ließ sich Blicken. In typischer Manier zuckte es nur kurz in der Spitze, so galt es schnell zu sein. Ich komme ja eher nach der Brasse, so ein bisschen gemütlich. Daher nahm ich die Rute auch auf den Oberschenkel. Es bewährte sich auch, so konnte ich schnell jedes Anklopfen quittieren.
Es sollten 4 weitere dieser Größe folgen, dann knallte es im Blank. Und in meiner Hose. Der Biss zeichnete sich schon anders ab, aber als der Knabe loslegte brach die Hölle über mir ein. Diese unbändige Kraft, ich konnte nichts tun als die Bremse öffnen. Mir fiel sofort ein, wie jedermann um die Kampfkraft über Weißfische moserte. Kann ich so nicht bestätigen, aber gut, wer mit Kanonen auf Spatzen schießt , der kennt es nicht anders.
Mein Widersacher wollte sich die ersten 5 Minuten nicht zeigen. Ich rätselte schon, was da am Köder sich vergriff. So richtig schlüssig war ich nicht. Fühlte sich wie eine gute Schleie an, aber hier, mitten im kleinen Fluss? Dann schimmerte die bronzene Silhouette durch, es war ein Brassen. Ein ziemlich mächtiger, wohl möglich der Chef des Streckenabschnittes. Wir tanzten noch weiter 15 Minuten etwa, dann konnte den Klodeckel einsacken. Mir fiel ein Stein vom Herzen Freunde, das ist nicht in Worten zu beschreiben.
Ich entschloss mich schnelle Fotos zu machen und gab diesem Ausnahmefisch an solch einem Gewässer sofort die Freiheit ( Ich nehme an Ausnahmefisch, wer weiß?). Ich konnte das auch nicht mehr einordnen, es ist einfach unbeschreiblich, diese Fische sind so anmutig. Wenn ich einer Brasse ins Auge sehe, dann fällt mir nichts weiter ein als Freiheit. Manchmal auch meine Körperform, das ist aber ein anderes Thema. Nun, wir wollten aber noch ein paar Rotaugen fangen? Wie ging es weiter?
Gar nicht, danach sollte für eine Stunde die Luft raus sein. Nicht selten folgt nach intensiven Drills eine Vergrämung der anderen Weißfische. Ich warf weiter kleine Futterbälle und lose feed, bis die Plötzen wieder am Platz waren. So folgten noch einige schöne Rotflossen, darunter eine Rotfeder und eine kleine Brasse. Es waren ungefähr 20 dieser.
Insgesamt war bei sehr gewöhnungsbedürftigem Wetter die Angelei einfach wundervoll. So waren nicht nur verschiedene Fischarten im Kescher, es war auch eine Augenweide darunter. So ein bisschen Plane ich jetzt schon beim schreiben, wie ich den Flossenträgern in den nächsten Tagen auf die Schuppen rücken kann. Eins steht fest, ich habe das Gewässer unterschätzt!
Ein kleiner Fluss mit großem Potential!
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