AW: Welche Regenbekleidung könnt ihr empfehlen?
Moin
Früher hatte ich auch den Goretex-Nässeschutz von der Bundeswehr. Ist leider tatsächlich so, dass die Teile mit der Zeit ziemlich wasserdurchlässig werden. Klar kann man immer wieder nachimprägnieren, aber das Gelbe vom Ei ist diese Geschichte nicht... Gerade wenn man einen Rucksack trägt, dringt dann Wasser an den Schultern durchs Gewebe, auch wenn die Imprägnierung frisch ist.
Dann hab ich mir ne schweineteure atmungsaktive Regenjacke von TheNortFace geholt, mit ähnlichem Ergebnis. Nach 2 Jahren einfach nicht mehr dicht zu bekommen.
Dicht heißt bei mir nicht regenresistent für einige Stunden, sondern eben dicht. Auch mehrstündiger Dauerregen muss überstanden werden können, ohne dass die Klamotten drunter klamm werden und durchweichen, denn grade im Herbst beim Spinnfischen steht man schon mal 6 oder 8 Stunden im Regen auf dem Boot... Und ich meine nicht dieses fuzzelige Nieseln.
Letzten Sommer hatte ich dann die Nase voll und mir ne Regencombo von Baleno gekauft. Regenhose Hitra und Regenjacke Chevreuil. Zusammen für 120€, das war kaum halb so viel wie die Vorgängerjacke alleine gekostet hatte...
Der Kram ist jetzt zwar nicht atmungsaktiv, aber eben dicht. Und auf dem Boot kommt man durch Bewegungsmangel eh nicht ins Schwitzen. Habe mir absichtlich ungefütterte Regenkleidung gekauft, um flexibler zu sein; einfach ne Nummer größer genommen, dann passt im Herbst/Frühjahr auch zum warmen Pulli noch n zweiter dazu, und da die Klamotten winddicht sind gibt das auch schön warm.
In der Praxis bleibt der Kram auf jeden Fall dicht, und wenn es aufhört zu regnen trocknen die Sachen binnen weniger Minuten.
Der Langzeittest steht noch aus, aber empfehlen kann ich die Sachen auf jeden Fall.
Einziges kleines Manko: Die Kapuze der Chevreuil ist keine vollwertige Kapuze, sondern so gefertigt, dass sie in den Kragen passt. In der Praxis bleibt zwar alles dicht, aber etwas größer, vielleicht mit kleinem Schild, damit das Gesicht nicht nass wird, hätte sie ausfallen können.
Außer bei Starkwind trage ich dann aber eh nen Hut, da ich das Geprassel im Gesicht und das Wasser in den Augen nicht abkann
Also meine Erfahrung: Atmungsaktive Funktionskleidung ist auf Dauer auch durchlässig und pflegeintensiv. Wenn man etwas will, das wirklich dicht ist, muss man unverhältnismäßig viel investieren.
Im Prinzip kann man auch die Klamotten der Berufsfischer nehmen, oder den klassischen Ostfriesennerz, so man denn grüne oder olive Ausführungen findet, aber ich finde damit ist man sehr unbeweglich.
Einige Sachen von Baleno, auch die die ich mir geholt habe, sind aus Flexothane-Material und damit elastisch. Man kann den "Gummi"stoff stretchen und dehnen, und dennoch bleibt alles schön dicht.
Greez