AW: Grundlegende Neuerungen....
Dann will ich auch mal, finde ich gut, die Diskussion! Wird bestimmt auch eine schöne Sammlung ... :m
Also erstmal die Revolutionen für's Spinnangeln, dort wird meiner Beobachtung nach auch das meiste Hi-Tech und Aufrüstung betrieben:
bei Stationärrollen
+ Rücklaufspielfreie Sperre
+ Handumschlag der Bügels
+ Bügelumschlagschutz, klappt nie mehr alleine, auch bei Gewaltwürfen
+ Exakte starke Bremsen, mit Jitter <100g, die eine erheblich bessere Schnurausnutzung erlauben
+ Glatte Spulenkanten mit TiN für lockere Weitwürfe und Geflechteignung
+ Airbails für eine nette ergonomische Handhabung
= damit seit einiger Zeit Blindbedienung und Dunkelheitsspinnen ohne jeden Fehler möglich, wenn man die Combo gut zusammengepaßt hat.
Vor allem läßt sich seitdem auch fast jeder Fisch an sehr feinem Gerät (Schnur) erfolgreich drillen, was früher eher nur ein Glücksfall war, dass der Fisch zu dämlich war um seine Chancen zu nutzen und zu entkommen.
Darauf möchte ich nie mehr verzichten, und das war ein Quantensprung selbst zu den qualitativ guten Rollen aus den 1980er Jahren! #6
bei Spinnruten:
- High Module Kohlefaser, leicht, stark, schnell
- SIC-Ringe, keine Probleme mehr, weit werfen und Schnur schonen
= Ruten sind zu dem leichten Gerät geworden, was Dauerspinnen über Tage ermöglicht, auch 6h non-stop.
Darauf möchte ich auch nie mehr verzichten, Bambus, Glasfaser etc. gehören beim Spinnangeln auf jeden Fall in die Kulti-Belustigungsecke oder ins Museum.
Vor allem ist eben auch die Konditionsschonung und verbesserte Ausdauer des Anglers entscheidend verbessert.
bei Spinnschnüren:
- die multifilen Schnüre, die ganze Palette und nicht nur die geflochtenen
= zusammen mit den verbesserten Bremsen können wir heute um einige Stufen feiner angeln! :vik:
Allerdings sehe ich diesen Fortschritt als viel geringer als z.B. gerade die High-Module Kohlefaser, die bringt eindeutig mehr Fische und mehr Spaß als früher. Bei Stippruten ist das übrigens auch DER Fortschritt gewesen, incl. Kopfruten, Beringte Langstippen ala Bolognese, Match+Posenruten. Die beringten profitieren wie die Spinnruten.
Bei den Spinnködern sehe ich GuFis zwar als eine Neuerung, aber nicht als die revolution, weil es Jigs vieler Arten schon länger gibt. Und man fängt damit nicht unbedingt besser und mehr, vor allem nicht wenn man alle Spinnmethoden zuläßt.
Ich sage nur mal gesponnener KöFi ...
Boilies sind auch nicht so die Revolution gewesen, eher eine Mode. Wenn schon, dann die Haar-Technik der Montage.
Denn ob die alte Kartoffel oder Mais, vor allem aber die ganzen noch moderneren Nüsse und Co, die Spezialisten hatten doch schon lange eine Riesenpalette incl. Teigknödel und Geheimteig, auch Hundefutter usw.
Nur ist es bei den Boilies wie beim GuFi: McDonalds Hamburger Instant angeln, fertig aus der Tüte.
Dass es schon anders, allerdings etwas aufwendiger, besser ging und geht, das ist doch lange klar. Vor allem haben die Boilies eben bei Intensivbenutzung an einem Wasser auch ihre Fängigkeit verloren, das ist wie bei jeder Scheuch+Lerndebatte auch klar.
beim Grund+Karpfenangeln:
- Baitrunner Rollen, wieder Blindbedienung und Sicherheit in der Nacht
- elektronische ausgereifte Bissanzeiger aller Arten, die eine stressfreie Beaufsichtigung mehrere Ruten erlauben.
= Das ist ein Quantensprung im komfortablen Grund+Ansitzangeln geworden, egal ob auf Karpfen, Hecht, Aal oder sonstwie.
beim Zubehör:
- Sovik- und Double/Crosslock-Einhänger, endlich kein Stess und Einhänger-Failures mehr
= Auch die Kleinteile sind wichtig!
Die No-Knot halte ich dagegen wieder für ein Komfortdings (s.o.), denn es geht genausogut bzw. sicherer besser ohne gegen eine jede Metallöse, sofern man neue Knoten lernen mag.
Für manche ist es aber sicher auch ein wichtiges Komfortmerkmal, auch nicht zu vergessen.
Insofern sehe ich 2 Klassen der Innovation:
1. Die grundlegenden technischen Verbesserungen, die alte bestandene Probleme, Gefahren und Erschwernisse abgestellt haben. (Bügelumschlag usw.)
2. Komfortverbesserungen, die das Angeln leichter und angenehmer oder leichter möglich gemacht haben, sei es Instantköder oder Künstköderzeugs.
@Thomas9904
Dass der Großteil der Neuheiten und Innovationen aber ziemlich nutzlos ist, und dass vor allem in letzter Zeit sogar wieder viel altes als Neuheit neu aufgewärmt wird, darin stimme ich voll zu.
Noch schlimmer für die Verkäufer: Es gibt einfach nicht mehr so viele Innovationsmöglichkeiten bezüglich Angeln und Fische fangen mit Haken und Leine, nicht mehr so viele Lücken wo man noch wirklich was verbessern kann.
Die gröbsten Kinderkrankheiten seit Isaac Walton sind ausgemerzt worden, und heute stellt der Angler das letzte aber entscheidende Element dar, seine begrenzte Kraft und Kondition, was man nicht einfach so umkrempeln und aufmotzen kann. Wenn, dann muß man schon in eine Muckibude gehen, viel Sport machen usw., das klappt nicht aus dem Katalog mit Bestellnr. :g
Wenn überhaupt, dann sind in der Belastungs- und Konditionsschonung der Angler noch am meisten kleine evolutionäre Fortschritte zu machen, leichter, kleiner, ausgewogener, vor allem merkt man das auch bei sich und seinen Kumpels, wenn man so langsam älter wird und manche Kraft und Elan erlahmt! :q :q :q