Ohne ein Vorfach kommen wir beim Fliegenfischen nicht weiter. Ein paar wichtige Infos über die feinen Schnüre und verschiedenen Varianten geben wir Euch hier gerne mit auf den Weg.

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An der Hüfte warten die Tippet-Spulen auf ihren Einsatz

Dieses wichtige Zubehör schalten wir zwischen Fliegenschnur und Fliege. In den meisten Fällen kommt ein konisch gezogenes, also sich verjüngendes, Modell zum Einsatz. Aber warum wird es dünner? Damit unsere „Schnurverlängerung“ sauber abrollt. Dies ist gerade beim Fischen mit der Trockenfliege wichtig. Die Wurfenergie überträgt sich beim Auslaufen der Fliegenschnur und streckt das Vorfach – die Fliege landet perfekt auf dem Wasser.
Im Fachhandel finden wir meist Modelle zwischen 6 und 15 Fuß an. Die von 180 bis 450 Zentimeter langen Vorfächer gibt es als Mono- oder Fluorocarbonvariante. Ist das Wasser besonders klar und die Fische sind scheu, nehmen wir eine lange Ausführung. An schmalen Wald- und Wiesen- oder Gebirgsbächen passen wir das Vorfach so an, dass wir die Fliege ohne Schwierigkeiten servieren können.
Viele Fliegenfischer wählen im Normalfall ein Vorfach von eineinhalb Rutenlängen. Doch gibt es keinen echten Richtwert. Ihr werdet in Gesprächen unterschiedliche Antworten erhalten und Eure eigenen Erfahrungen sammeln.
Fluorocarbon ist im Wasser weniger sichtbar und sinkt in den Oberflächenfilm ein. Das bietet gerade beim Fischen mit der Trockenfliege Vorteile, denn Mono treibt auf. Bei der Abriebfestigkeit punktet Fluorocarbon ebenfalls. Ihr müsst allerdings tiefer in die Tasche greifen.

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Verschiedene Länge, Durchmesser und Materialien sind erhältlich

Werfen wir einen Blick auf die Verpackung: Was verbirgt sich zum Beispiel hinter der englischen Bezeichnung 5X? Es ist die Angabe für die Stärke am Vorfachende. Der Butt, also der dicke Anfang, misst hierbei rund 0,50 Millimeter. Das Ende verjüngt sich auf circa 0,15 Millimeter. Insgesamt gibt es Ausführungen von 0X bis 8X, von 0,28 bis 0,08 Millimetern. Damit das Vorfach nach jedem Fliegenwechsel im Durchmesser nicht dicker wird, knoten wir einfach einen kleinen Ring zwischen Vorfach und Vorfachspitze, auch Pitzenbauerring genannt. Es gibt ihn in verschiedenen Durchmessern sowie rund oder oval. Daran befestigen wir das Tippet (die Spitze). Dieses Schnurstück ist dünner als das Vorfachende. So bauen wir eine Sollbruchstelle ein und sind in der Lage, unterschiedliche Stärken zu fischen. Wichtig: Die Spitze muss immer dünner als das Vorfachende sein. So garantieren wir durch die Verjüngung weiterhin ein optimales Abrollen.

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Ein Vorfachrring sitzt zwischen Vorfachspitze und Tippet

Neben Mono- und Fluorocarbonvorfächern finden wir im Fachhandel noch Polyleader. Die Kunststoffmodelle sind in unterschiedlichen Längen und Durchmessern erhältlich. Zudem besitzen sie verschiedene Eigenschaften. Es gibt sie schwimmend, sinkend, schnell sinkend oder super schnell sinkend. Auch hier knoten wir einen Pitzenbauerring und eine Vorfachspitze an. Außerdem zu kaufen: geknüpfte Vorfächer. Die ebenfalls aus Kunststoff hergestellten Modelle sind langlebiger und ebenfalls in unterschiedlichen Längen und Stärken zu bekommen. Ein Pitzenbauerring darf auch hier nicht fehlen.
Alle Varianten lassen sich am einfachsten durch Loop to Loop verbinden. Aber natürlich funktionieren auch Knoten wie der Nadelknoten.

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Geknüpfte Vorfächer und Polyleader

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Natürlich gibt es auch Spezialvorfächer für bestimmte Fischarten oder auch - wie hier - für tropische Gewässer

Knüpft Ihr selber oder wählt die Modelle aus dem Fachhandel?
Schönes Wochenende wünscht, Elmar
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