Im zweiten Teil der richtigen Angelausrüstung für Norwegen werfen wir einen Blick in die Boxen: Welche Köder, Kleinteile & Co müssen mit? Wir geben Tipps für alles, was neben Rute, Rolle und Schnur mit auf Reisen geht.

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Nachdem wir in Teil 1 (Richtiges Gerät für Norwegen, siehe hier) uns um die großen Geräte wie Rute, Rolle und Schnur gekümmert haben, schauen wir uns die restliche Ausrüstung einmal genauer an. Was muss mit und was darf zu Hause bleiben. Letztlich bestimmen auch wieder viele Faktoren die (Aus-)Wahl der Ausrüstung. Reisezeit, Reiseziel und damit verbunden, die möglichen Zielfische, geben uns viele Infos darüber, welches Tackle in die Boxen gehört. Sind wir beispielsweise vor dem 1. Juni oder nach dem 31. August nördlich des 62. Breitengrads unterwegs (etwas südlich von Ålesund), können wir schwere Gewichte und lange Vorfächer zum Rotbarschangeln aufgrund der Rotbarsch-Schonzeit zu Hause lassen. Wer allerdings gezielt in West- und Mittelnorwegen auf Leng und Lumb unterwegs ist, benötigt natürlich ein paar Wechsel- und Ersatzgewichte. Bei Autoreisen ist das kein Problem.

Wer aber mit dem Flugzeug unterwegs ist, muss genau überlegen, wie viele Gewichte nötig und sinnvoll sind. Das Freigepäck (normalerweise zweimal 23 Kilo) ist schneller erreicht, als man denkt. Besonders in puncto Kunstköder kann man sich auf eine Handvoll Köder beschränken, denen man vertraut. Viele Kilo Pilker und Gummifische werden nicht zwangsläufig mehr Fische fangen. Wir haben unsere Köpfe zusammengesteckt, unsere Erfahrungen ausgetauscht und für Euch eine hilfreiche Übersicht zusammengestellt, die Euch beim Packen für die nächste Tour helfen wird.


KÖDER
Wer an den EINEN Köder zum Angeln in Norwegen denkt, hat sicherlich den Pilker im Kopf. Den Klassiker gibt es in unzähligen Formen, Farben, Größen und Gewichten. Auch im Reisegepäck sollte immer eine Auswahl an unterschiedlichen Modellen und Gewichten dabei sein. Meiner Meinung nach spielt die Farbe eher eine untergeordnete Rolle. Hier kann man also einfach seinem persönlichen Geschmack folgen. Ich setze meist auf grün-silbrige, blau-silbrige oder rot-schwarze Designs. Bin ich anfangs noch mit vollen Kisten gen Norden aufgebrochen, begleiten mich inzwischen nur noch allerhöchstens 10 bis 15 Pilker – eher weniger. Dabei habe ich verschiedene Gewichte dabei: 50, 80, 100, 150, 250, 300 und 400 Gramm.

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Pilker und Großgummis lassen sich für Reisen gut in Rollmappen & Co verstauen.
Diese halten Ordnung und können nicht zerbrechen

Zusätzlich dürfen Gummifische nicht fehlen. Diese unterscheide ich in kleine bis mittlere und große Gummifische. Erstgenannte haben Längen von 9 bis 15 Zentimeter und werden mit Jig-Gewichten von 20 bis 80 Gramm eingesetzt. Bei Großgummis bevorzuge ich Modelle von 18 bis höchstens 25 Zentimeter. Sie haben Gewichte von 180 bis 250 Gramm. Natürlich gibt es auch noch größere Happen, aber damit zu angeln, macht mir persönlich keinen Spaß mehr. Somit wandern auch meistens nur sechs Großgummis in die Box. Auch hier gilt für mich: Weniger ist mehr!

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Boxen nehmen kleine Gummifische und Jigköpfe zum leichten Dorsch- und Pollackangeln auf​

Eine Auswahl an Beifängern wie Gummi-Makks, Gummi-Oktopusse und Twister sind immer dabei. In einer kleinen Extrabox lassen sich diese praktisch und übersichtlich verstauen. Zudem wandern stets drei Blinker (zum Uferangeln) und zwei tief laufende Wobbler (zum Schleppen) für den Fall der Fälle in die Box. Mit diesen Ködern bin für alle Eventualitäten vorbereitet.

GEWICHTE
Wer tief runter muss, benötigt Gewichte. Gerade an schweren Gewichten lassen sich Kilos sparen. Große Pilker können zweckentfremdet werden. Entfernt den Drilling am Ende und schickt Euer Tiefseevorfach mit einem 400-Gramm-Pilker in die Tiefe. Dennoch verzichte ich nicht gänzlich auf Zusatzgewichte.

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Pilker dienen ohne Drilling als Beschwerung beim Rotbarschangeln

Für die Naturköderangelei sind stets drei Gewichte (80, 150 und 300 Gramm) dabei. Diese kann ich an Plattfischvorfächern oder Tiefseemontagen nutzen. Im Heilbutt-Revier gehören Anti Twist-Schleppbleie in die Box. Zwei bis drei Stück sind genug. Zusätzlich könnt Ihr auch auf Fireballs mit und ohne Haken aus dem Welsbereich setzen, um einen Köderfisch zu servieren.

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Welche Gewichte müssen wirklich mit? Auf Flugreisen zählt jedes Kilo

HAKEN
An den meisten Vorfächern sind bereits Köder mit Haken vorhanden. Sie lassen sich im Normalfall mit einer Pfeile gut nachschärfen. Trotzdem ist es sinnvoll eine Auswahl verschiedener Ersatzhaken dabeizuhaben. Drillinge in den Größen 1/0 bis 4/0 können an Pilkern, für Stinger an Großgummis oder an Vorfächern zum Servieren ganzer Köfis eingesetzt werden.

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Eine Auswahl an Einzelhaken und Drillingen sollten immer dabei sein

Einzelhaken und/oder Circle Hooks in Größen 6/0 bis 10/0 sind ideal für Naturködermontagen, die wir mit einem Fischfetzen auf Tauchstation schicken. Zusätzlich sollte auch eine Packung Butthaken der Größe 1/0 dabei sein. Diese können wir für Plattfischvorfächer, leichte Naturköder- oder an Posenmontagen vielfältig nutzen.

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Buttlöffel lassen sich vom Boot und Ufer einsetzen: ein Trumpf an Sturmtagen

Sie sind ideal, um einen schmalen Fischfetzen oder Reker (Eismeergarnele) anzubieten. Zudem zähle ich zu den Haken auch Jigköpfe. Besonders im Pollack-Revier sind Modelle mit stabilen Haken der Größe 5/0 bis 8/0 (je nach Gummifisch) und Kopfgewichten von 20 bis 80 Gramm ein Muss.

VORFÄCHER
In keiner Reiseausrüstung dürfen fertige Vorfächer fehlen. Speziell Herings- und Makrelenpaternoster sind wichtig zum Fang der entsprechenden Fischarten. Zudem sind sie unerlässlich für den Fang von Köderfischen. Eine sinnvolle Ergänzung sind auf jeden Fall zwei bis drei Plattfischvorfächer oder Buttlöffel-Montagen. Diese können einem an potenziellen Ausfalltagen oft herrliche Angelstunden bescheren. Geschütze Buchten finden sich oft unweit vieler Anlagen. Notfalls bieten Bootsanleger außerdem gute Angelplätze.

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Verschiedene Vorfächer für Makrele, Hering und Plattfisch sind platzsparend in Mappen untergebracht

Wer es unkompliziert mag, besorgt sich zudem fertige Pilkvorfächer mit Gummi-Oktopussen, Gummi-Makks oder Twistern. Gleiches gilt für Naturködermontagen zum Tiefseeangeln auf Leng, Lumb, Seehecht und Rotbarsch. Diese lassen sich aber auch schnell selber binden. Dafür benötigt Ihr zusätzlich zur Vorfachschnur nur Haken, Gummi-Oktopusse und Leuchtschläuche. Apropos Vorfachschnur: Mit drei Schnurspulen in den Durchmessern 0,50, 0,80 und 1,00 Millimeter seid Ihr für die meisten Situationen gut aufgestellt. Wer möchte, kann diese Auswahl noch um die Stärke 1,20 Millimeter erweitern.

KLEINTEILE & WERKZEUGE
Oft bemerkt man sie erst, wenn sie fehlen: Kleinteile! Dabei lassen sie sich einfach in eine kleine Box packen und nehmen so kaum Platz weg. In die Box gehören auf jeden Fall Wirbel, Karabiner, einfache und Doppelkanal-Quetschhülsen sowie Sprengringe in zwei oder drei Größen. Zusätzlich dürfen Leuchtschläuche, Lock- und Gummiperlen nicht fehlen, um selbst gebaute Vorfächer zu verschönern.

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Vor der Reise wird eine Kleinteilebox mit Terminal Tackle bestückt

Damit wir diese Teile aber auch verbauen können, darf das richtige Werkzeug nicht fehlen. Ganz oben auf der Liste stehen bei mir Sprengringzangen, ein langer Hakenlöser, Schere und Messer. Wer seine Vorfächer nicht knotet oder Stinger an Gummifischen einsetzt, sollte entsprechende Quetschhülsenzangen einpacken. Außerdem sind immer dabei: Hakenpfeile, Messerschärfer, Filetiermesser und Feuerzeug.

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Lösezange, Messer & Co sind wichtig für den Angelalltag

Mit dieser Auswahl an Ködern, Zubehör, Kleinteilen und Werkzeugen werdet Ihr auf Eurer nächsten Reise alles dabeihaben, was Ihr zum Angeln in Norwegen benötigt. Zur besseren Übersicht haben wir für Euch noch eine zusammenfassende Tabelle mit sämtlichen Teilen zusammengestellt.

ZUBEHÖR ZUM ANGELN IN NORWEGEN
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Helfer auf Reisen
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