Irgendwo schwimmen die Meerforellen. Der Watangler muss sie nur finden und fangen…
Die ersten drei bis vier Monate im Jahr sind mit die besten zum Meerforellenangeln. Grund genug für eine Tour an die Ostseeküste. Timo Keibel besuchte mich, Jesco Peschutter, in Kiel und zusammen starteten wir einen Versuch auf die kampfstarken Silberbarren. Zwei Tage hatten wir Zeit. Mit der Wathose ging es ins kühle, salzige Nass. Ob sich die eine oder andere Meerforelle blicken ließ? Seid in der Bilderserie mit dabei und seht, wenn wir die Köder Richtung Horizont feuern.
Früh am Morgen erreichen Timo und ich den ersten Spot und können es nicht erwarten, so schnell wie möglich ins Wasser zu kommen. Nur noch in die Watklamotten und schon geht’s los
Die morgendliche Dämmerung ist eine sehr heiße Zeit. Deshalb setze ich zügig zum ersten Wurf des Tages an. Da sich die Ostsee ruhig präsentiert und nur ein laues Lüftchen weht, ist für mich eine Fliege hinterm Sbirolino die erste Wahl
In Ufernähe tut sich erst mal nichts. Doch irgendwo in der großen, flachen Bucht müssen sich die Meerforellen doch rumtreiben. Timo macht Stecke und watet immer weiter hinaus
„Das ist Meerforellenangeln, wie ich es kenne – zäh und ohne Fisch“, meint Timo nachdem er sein Fliegenmuster vergeblich durchs Wasser kurbelte. Ich mache ihm Mut und bin mir sicher, dass bald der erste Fisch beißt
Und siehe da: Nur kurze Zeit später hängt die erste Meerforelle des Tages am Haken. Ein heißer Tanz mit wilden Fluchten beginnt. Mit dem rund drei Meter langen Vorfach hinterm Sbirolino gestaltet sich das Keschern nicht ganz einfach
Schließlich gelingt die Landung und ich darf eine toll gefärbte Meerforelle präsentieren
Schnell kommt das vom Laichgeschäft noch etwas magere Männchen wieder in sein Element
Dann scheint der Bann endlich gebrochen und auch Timo ist erfolgreich. So darf es gerne weitergehen
Doch erst mal kehrt wieder Ruhe ein. Eine kleine Stärkung und ein Heißgetränk kommen jetzt genau richtig
Wer sich ab und an eine Pause gönnt, fischt nach dieser viel konzentrierter weiter
Wer sagt’s denn: Kaum ist der kurze Landgang beendet, finden sich die Meerforellen wieder ein. Ich freue mich natürlich sehr über diesen silbernen Ostseeschatz
Nun geht es Schlag auf Schlag und die Fische stürzen sich wild auf die angebotenen Fliegen. Kleinere Exemplare gehen sofort schonend zurück
Timo glaubt es kaum, dass Meerforellenangeln manchmal so einfach sein kann. Wenn das nur immer so wäre…
Fliegen, die Garnelen oder kleine Fischchen imitieren, liefen am besten. Ich schwöre auf Muster mit großen Kettenaugen, die beim Spinnstopp schnell absinken und somit Bisse provozieren
Nachdem der erste Tag grandios verlief, wollen wir es am zweiten woanders probieren. Vor einer Steilküste fing ich schon einige kapitale Silberbarren und hoffe auf den Ausnahmefisch
Vom Morgen bis zum Mittag lässt sich keine Flosse blicken. War der Strandwechsel eine falsche Wahl? Wir beide sind ratlos und schneller als erhofft in der Realität des Meerforellenangelns angekommen
Immerhin noch entschneidert! Diesen Seeskorpion fing ich auf einen Küstenblinker. Das kommt so nicht alle Tage vor. Auch wenn sich keine Meerforelle mehr blicken lässt, bleibt der Zwei-Tages-Trip an die Ostsee für uns lange in Erinnerung
Euer
Jesco