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Erfolgreiche Huchenfischerei im Winter (Foto: RR-Archiv)

Wesentlichste Merkmale:

Langgestreckter und fast drehrunder Körper; Rücken grau bis braun gefärbt, die Seiten hell und der Bauch weißlich. Kapitale Exemplare haben oft einen kupferfarbenen Glanz, Vereinzelte braune Punkte auf der Oberseite; Maul bis hinter die Augen gespalten; kleine Flossen, Rückenflosse eingekerbt, Fettflosse.
Durch das Fehlen roter Körperflecken, eines roten Flankenbandes sowie weißer Flossensäume ist der Huchen von Bach- und Regenbogenforelle beziehungsweise vom Bachsaibling gut zu unterscheiden.

Lebensräume:
Stromsystem der Donau und den aus den Bergen kommenden Zubringer (Deutschland, Österreich, Slowakei und Tschechien), sofern die Lebensbedingungen (speziell die Laichmöglichkeiten) nicht durch menschliches Einwirken zerstört worden sind. In der Schweiz zum Beispiel in der Saane eingebürgert worden.

Lebensweise:
Der Huchen lebt ganzjährig in stark bis mäßig strömenden, größeren Fließgewässern. Er braucht kaltes, klares, sauerstoffreiches Wasser mit tiefen Kolken als Versteck, aber auch stark strömende Gewässerabschnitte. Er bevorzugt Plätze mit hartem Grund (Fels oder grober Kies).

Nahrung:
Standfisch (Einzelgänger), der sich schon bald fast ausschließlich von anderen Fischen ernährt. Jungfische fressen vor allem Fischbrut, Krebse und Insektenlarven.

Größe:
Der Huchen wird meist 60 bis 120 Zentimeter groß, in Ausnahmefällen bis 150 Zentimeter. Maximal bestätigtes Gewicht: 52 Kilo.

Alter:
Maximal belegtes Alter 20 Jahre

Mindestmaß und Schonzeit:
Abhängig nach Revier

Laichzeit:
Zur Fortpflanzung suchen die Tiere zwischen März und April flache überströmte Gewässerabschnitte mit kiesigem Substrat auf, die meist oberhalb der Standplätze oder in Seitengewässern liegen. Die Männchen erreiche zuerst die Laichgebiete. Sie verteidigen ihre Partnerin gegen andere Männchen. Die befruchteten Eier befinden sich in einer Laichgrube, die mit Substrat bedeckt ist. Männchen und Weibchen bewachen rund zwei Wochen die Laichgrube. Der Schlupf findet 25 bis 40 Tage nach Befruchtung statt. Nach 8 bis 14 Tagen ist der Dottersack aufgebraucht und die Jungfische verlassen die Laichgrube. Die Jungfische wachsen schnell und erbeuten schon im zweiten Lebensjahr andere Fische.

Geeignete Angelmethode(n):
Spinnfischen, auch mit speziellem „Huchenzopf“, Fliegenfischen

Geräteempfehlung:
Schwere Spinnrute (Wurfgewicht 60 bis 100g) zwischen 270 und 300 Zentimeter lang mit großen Ringen (Vereisung), Rolle mit Fassungsvermögen von 200 Meter einer 35er bis 45er monofiler Schnur oder 0,16er bis 0,18er Geflochtene (Achtung: kann im Winter einfrieren)

Empfohlene Köder:
Der Klassiker ist der Huchenzopf: Ein Bündel von mehreren Leder- oder Gummibändern an einem Blei. Der Sage nach werden damit kleine Neunaugen imitiert. Führt den Huchenzopf wie einen Twister, beim Heben und Senken öffnen und schließen sich die Franzen.
Wenn Ihr andere Kunstköder verwendet (Gummifisch, Blinker, Wobbler), müssen diese so schwer sein, dass sie auch bei starker Strömung am Grund gefischt werden können.
Große Streamer bringen an der Fliegenrute Bisse.

Fangtipp:

Je ungemütlicher das Wetter, umso besser die Aussichten auf den Huchen. Nebel, Schneetreiben und kalte Wetterlagen machen den Huchen gierig. Dazu klares Wasser und die Chancen stehen sehr gut. Bei Sonne, Tauwetter und grünlichen Schmelzwasser ist dann keine gutes Angeln möglich.
Der Huchen ist sehr standorttreu und raubt immer wieder an den gleichen Stellen. Top sind Wehre, Bacheinläufe oder tiefe Gumpen. Beobachten geht vor Angeln. Sucht Euch die Futterfische (zum Beispiel Äschen, Forellen oder Nasen) und nahegelegene Unterstände. Und mit Glück sieht man auch die vom Huchen ausgehende Wellen. Er steht oft an Wehren, Kaskaden oder Wasserfällen.

Beste Fangzeit:
Ganz klar die Wintermonate

Küchentipp / Zubereitung:
Das Fleisch hat einen ausgezeichneten Geschmack und lässt sich wie die Regenbogenforelle zubereiten.

Weitere Informationen:
Der „Donaulachs” kommt, wie der Name sagt, in Deutschland nur in der Donau und ihren Zuflüssen vor. Er stellt hohe Ansprüche an die Wasserqualität und insbesondere an den Sauerstoffgehalt. Heute werden die Huchen meist künstlich vermehrt.
Die bereits im 19. Jahrhundert einsetzende Gewässerverbauung und die sich daraus ergebenden Folgen für die Gewässerstruktur haben die Bestände des Huchens sehr beeinträchtigt. Durch Querbauwerke werden Laichwanderungen unterbunden, durch die verringerte Strömung in verbauten Gewässerabschnitten wird das Kieslückensystem mit Feinsedimenten zugesetzt und somit für das Laichgeschäft unbrauchbar. Eine weitere Gefährdung der Restpopulationen stellt der Schwallbetrieb in Zusammenhang mit Wasserkraftwerken dar. Zum Schutz des Huchens ist die Erhaltung frei durchwanderbarer Flussabschnitte mit natürlicher Gewässerdynamik, hoher Fließgeschwindigkeit und einer abwechslungsreichen Gewässerstruktur mit ausreichenden Unterstandmöglichkeiten von großer Bedeutung. Weiterhin müssen ein ausreichendes Nahrungsangebots an Nasen, Barben und Lauben sowie gut durchströmte Kiesrücken und -bänke als Laichhabitate des Huchens gewährleistet sein. Wo möglich, ist eine Erhöhung der Restwassermengen anzustreben.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Huchen in Elbe und Rhein und sogar in der Themse besetzt. Alle Versuche waren nicht von Erfolg gekrönt, der Huchen wurde nicht außerhalb des Donausystems heimisch.

Andere Namen:
Donaulachs

England: River Char, Danube salmon

Frankreich: Le Huchon

Italien: salmone del Danubio

Niederlande: Donauzalm