Hardbait-Taktiken

Wenn wir vom Boot zu dritt eine Uferpartie absuchen, so fischt immer einer vor. Der fängt auch am ehesten einen Fisch, da er ja „jungfräuliches“ Wasser anwirft. Heißt, die von ihm angeworfenen Räuber haben noch keinen Köder gesehen. Um trotzdem die Chancen halbwegs gleichmäßig zu verteilen, rotieren wir nach jedem besseren Fisch. Der letzte muss immer komplett etwas anders machen. Twitchen die beiden vorderen einen natürlichen und einen knalligen Wobbler, so sollte der dritte im Bunde beispielsweise einen Oberflächenköder anbieten. Hat der erste im Boot einen Fisch, muss der zweite sofort in die Richtung werfen, um gegebenenfalls noch einen Barsch abzustauben, der dritte kann dann keschern und ein Foto schießen. Ist ein Schwarm gefunden, wird das Boot verankert, alle können und werden dann fangen. Effektiver und spaßiger geht es kaum.

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Diesmal rutschte ein Rapfen ins Netz

Köderwahl und Tackle
Hardbaits gibt es viele am Markt. Ich bevorzuge Köder, die rund drei bis vier Meter tief laufen. Da unten stehen eher die dicken Räuber. Hebt man die Rutenspitze, kann man diese Köder auch deutlich flacher präsentieren. Natürliche Dekore sind super, aber oft fangen auch knalligere Farben. Beim Angeln an der Oberfläche kann ich nicht pauschal zu Popper oder Stickbait raten. Meiner Erfahrung klappt an einem Gewässer der Stickbait besser, am anderen der Popper. Das müsst Ihr ausprobieren.
Klar, Fluorocarbon ist nicht 100 Prozent hechtsicher. Dennoch verwende ich beim Angeln auf Barsch, Rapfen und Zander dieses Material in der Stärke von 0,35 bis 0,40 Millimetern. Bei der Methode rucken und schlagen wir den ganzen Tag über wie wild, das führt bei Stahl und vor allem Titan schnell zu Ermüdungsbrüchen. Schnappt doch ausnahmsweise ein Hecht zu, konnte ich ihn bisher immer landen. Geht es gezielt auf Hecht, muss das Fluo einen Millimeter dick sein.
Die Drills sind teilweise sehr heftig und es kann jederzeit ein richtig großer Fisch einsteigen. Eine 1,80 bis zwei Meter lange Stationär- oder Baitcasterkombo ist ideal, der Geschmack entscheidet. Straff sollten die Ruten schon sein, sonst lassen sich die Wobbler nicht gut genug animieren. Einige Modelle tanzen dann perfekt auf der Stelle oder laufen sogar rückwärts. Das macht die Fische total irre.