Steckbrief
Wesentliche Merkmale:
Man könnte man fast vermuten, dass der Name der Scholle Synonym für einen Plattfisch genutzt wird. Dabei kommt es unfreiwillig aber oft zu Verwechslungen mit Flunder oder Kliesche. Pleuronectes platessa, so der lateinische Name, gilt bei uns als einer der bekanntesten und wichtigsten Vertreter unter den Plattfischen: Die Rede ist von der Scholle. Der Fisch, der mit weiterem Namen auch als Goldbutt genannt wird, ist ein rechtsäugiger Plattfisch. Die Blindseite ist weißlich bis weiß. Die Augenseite ist grau-braun-grünlich gefärbt und mit charakteristischen, fast kreisförmigen, roten oder orangenen Punkten versehen. Diesen verdankt der Fisch seinen norwegischen Namen Rødspette – auch auf Schwedisch und Dänisch heißt der Fisch ähnlich in anderer Schreibweise. Im Unterschied zu Kliesche und Flunder besitzt der Fisch ein glattes, eher schleimiges Schuppenkleid. Um die Augenpartie sind wenige Knochenhöcker vorhanden.


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Rot-orangene Punkte sind charakteristisch für Schollen

Lebensräume:
Für gewöhnlich liegen die Fangtiefen aber zwischen 10 bis 50 Meter. Das Verbreitungsgebiet erstreckt entlang fast aller Küsten Europas. Vom Weißen Meer im Norden bis hinunter an die portugiesische Küste. Auch in der Nord- und Ostsee in guten Stückzahlen vorhanden. Zudem sollen Schollen auch vereinzelt im westlichen Mittelmeer vorkommen.

Lebensweise:
Die Plattfische bevorzugen kühles, salziges Wasser und leben in Tiefen bis rund 200 Meter. In der Regel halten sich die Plattfische aber in Tiefen zwischen 10 und 50 Meter auf.

Nahrung:
Hauptnahrung der Jungfische sind kleine Würmer und Krebse. Ausgewachsene Schollen lassen sich Würmer, Muscheln, Garnelen, kleine Krebse und Brutfische lassen sich die Fische gerne schmecken. Diese findet die Scholle am Meeresboden.

Größe:
Durchschnittlich erreicht die Scholle eine Länge von etwa 40 Zentimetern. Die Plattfische sollen allerdings eine Länge bis zu 100 Zentimeter und ein Gewicht bis sieben Kilo erreichen können.

Alter:
Schollen können ein maximales Alter von bis zu 50 Jahren erreichen

Mindestmaß und Schonzeit:
Erkundigt Euch bitte im Fanggebiet nach den dort geltenden Bestimmungen.

Laichzeit:
Geschlechtsreif werden männliche Schollen nach drei bis vier Jahren und einer Länge von 18 bis 26 Zentimetern, weibliche Fische erst nach sechs bis neun Jahren bei einer Länge von 30 bis 40 Zentimetern. In den Wintermonaten bei einer Wassertemperatur von rund sechs Grad Celsius starten Schollen ihr Laichgeschäft.

Tipps zum Angeln auf Scholle
Sandige Buchten und Plateaus sind ein idealer Lebensraum für die Plattfische. Gute Reviere zum Angeln auf Scholle findet Ihr entlang der gesamten Ostsee- und Nordseeküste. Entlang der niederländischen, dänischen Küste und weiter bis Nordnorwegen stehen die Chancen auf Sandigem Boden sehr gut. Größte Fangaussichten habt Ihr beim Bootsangeln, aber auch beim Brandungsangeln gehen immer wieder Schollen an die Haken. Mit Paternoster, Buttlöffel- oder Schleppmontagen garniert mit Fischfetzen, Würmern oder Rekern dauert es in der Regel nicht lange bis zum Biss, wenn Ihr an der richtigen Stelle seid. Vorfächer mit bunten Lockperlen und Spinnerblätter sorgen für mehr Aufmerksamkeit am Grund und machen die Fische neugierig. Gute Farben sind Rot-Gelb, Perlmutt und Grün-Schwarz. Letztgenannte ist besonders bei der gezielten Schollenangelei auf den Britischen Inseln eine beliebte Farbkombi.


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Fischfetzen, Lockperlen und Spinnerblatt sind perfekt zum Angeln auf Scholle. Gut zu erkennen, sind die Knochenhöcker im Kopfbereich

Geeignete Angelmethoden:
Wer einen Scholle fangen möchte, sollte es mit Paternoster, Buttlöffel- oder speziellen Plattfisch-Schleppmontagen versuchen.

Geräteempfehlung:
Leichtes Gerät zum Naturköderangeln mit einer sensiblen Spitze: Ruten mit Längen von 2,40 bis 3,00 Metern, eine 4000er Stationärrolle und Geflochtene mit einem Durchmesser von 0,12 bis 0,17 Millimeter sowie ein Vorfach mit einem Durchmesser von 0,40 bis 0,50 Millimeter.
Beim Brandungsangeln kommen klassische Modelle in Längen von 4,20 und mit einem Wurfgewicht bis 150 oder 200 Gramm zum Einsatz. Kombiniert diese mit salzwasserfesten Big Pit-Rollen. Mit einer geflochtenen Schnur sind größere Wurfweiten und direkte Bissanzeige möglich.

Empfohlene Köder:
Naturköder. Seeringelwürmer, Wattwürmer, Muschelfleisch, Krabben, Reker, Fischfetzen, Sandaale

Weitere deutsche Namen: Goldbutt
Die Scholle in Landessprachen:
dänisch: Rødspætte
englisch: plaice
französisch: plie commune
isländisch: Skarkoli, rauðspretta, koli, lúra
italienisch: Passera, Platessa
niederländisch: Schol
norwegisch: Rødspette
schwedisch: Rödspätta
spanisch: platija