STECKBRIEF

Flunder ANGLERBOARD 1.JPG

Die Flunder ist ein beliebter Angel- und Speisefisch. Die Bestände an der Nordsee und Ostsee gelten als gut
Wesentliche Merkmale:
Die Flunder besitzt einen ovalen, seitlich stark abgeflachten Körper. Dabei misst die Breite weniger als die halbe Länge des Fisches. Die Augen liegen auf der rechten Körperseite, bei bis zu 30 Prozent auch auf der Linken. Entlang der Seitenlinie und am Kiemendeckel und Kopfbereich sind die Fische mit ausgeprägten, rauen Schuppen bedeckt, fast wie Schmirgelpapier. Teilweise finden sich blasse, orangene Punkte auf der grün-oliven Oberseite. Die Blindseite ist meistens weiß.

Lebensräume:
Flundern leben an den Küstengewässern Europas. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Weißen Meer, entlang der norwegischen Küste, über die Nord- und Ostsee, Britische Inseln, weiter ins Mittelmeer bis ins Schwarze Meer. Ende der 1970er Jahre wurde der Plattfisch im Aralsee ausgesetzt und siedelte sich im Binnensee an. Heute noch im Nördlichen Aralsee ein wichtiger Nutzfisch. Flundern bevorzugen Brackwasserregionen, kommen aber auch mit Salz- und Süßwasser klar.

Lebensweisen:
Die Flunder ist ein am Grund lebender Plattfisch. Der Fisch bevorzugt sandigen und schlickigen Untergrund. Teilweise auch auf Mischgrund zu finden. In der Regel halten sie sich in küstennahen Bereichen in Tiefen bis zu 25 Metern auf, möglich sind aber auch Tiefen bis 100 Meter. Jungfische auch in Tidengewässern wie die Elbe oder Weser anzutreffen.

Nahrung:
Im Meer fressen Flundern Weichtiere wie Würmer, Muscheln, Garnelen und auch kleine Fischbrut. Im Süßwasser sind Zuckmücken- und Köcherfliegenlarven die Hauptnahrung.

Größe:
Die Durchschnittsgröße ist mit 14 bis 30 Zentimeter angegeben, maximal bis 60 Zentimeter bei einem Gewicht von bis zu 3 Kilo

Alter:
Flundern können ein Alter von rund 15 Jahre erreichen

Laichzeit:
Flundern benötigen zum Laichen Salzwasser. Im Süßwasser lebende Fische wandern zur Fortpflanzung ins Meer, wo sie anschließend bleiben. Die Laichzeit erstreckt sich in der Nordsee von Februar bis Mai, weiter nördlich vor Norwegen bis zur russischen Kola Halbinsel von April bis Juni. Die Eizahl beträgt rund 400.000 bis 2.000.000. Die Eier haben einen Durchmesser von rund 0,8 bis 1,4 Millimeter. Ein passender Salzgehalt ist dabei besonders wichtig. Bei einer Wassertemperatur vor 10 Grad schlüpfen die Larven und leben zunächst pelagisch. Mit einer Länge von 15 Millimetern setzt die Metamorphose ein und das eine Auge wandert auf die Oberseite.

Flunder ANGLERBOARD 2.JPG

Bei der linken Flunder liegen die Augen auf der linken Körperseite; beim rechten Fisch rechts


Tipps zum Angeln auf Flunder
Flundern sind beliebte Fische und lassen sich gut beim Brandungsangeln oder vom Boot fangen. Gute Reviere finden sich entlang der gesamten Ostseeküste. Besonders die dänische Südsee gilt als hervorragendes Revier. Aber auch an der Nordseeküste an den Sandstränden Jütlands der Friesischen Inseln und der niederländischen Küste lassen sich Flundern fangen. Häfen, Molen und andere Bauwerke sind ebenfalls gute Plätze. Bekannte Spots an der deutschen Ostseeküste: Hohwachter Bucht, das Revier um Fehmarn, die Küste in Mecklenburg-Vorpommern zwischen Graal-Müritz und Ahrenshoop und auf Rügen die Nordküste.

Angelmethoden:
Meistens gehen Flundern beim Brandungsangeln oder Bootsangeln mit Naturködern an die Haken. Watt- und Seeringelwürmer sind top Köder. Buttvorfächer und klassische Paternostermontagen mit zwei Anbissstellen sind ideal für den Fang einer Flunder. Diese dürfen in der Ostsee gerne mit auffälligen Perlen und/oder Spinnerblättchen verschönert sein. In der Nordsee hingegen ist weniger mehr. Flundern lassen sich auch gezielt mit Kunstködern (Wurmimitationen) überlisten.

Geräte-Tipp:
Ufer: Heavy Feeder- oder Brandungsruten in Längen von 3,90 bis 4,20 Meter. Große Stationärrolle mit ausreichend Schnurfassung, gefüllt mit monofiler oder geflochtener Schnur.
Boot: Spinnruten in Längen 2,40 bis 2,70 Metern mit einem Wurfgewicht bis 60/80 Gramm. Dazu eine Spinnrolle der Größe 4000. Nutzt langschenklige Butthaken an den Vorfächern, diese bekommen die Fische besser in ihr kleines Maul.


Köder für Flunder:
Naturköder: Fischfetzen (Sandaal, Hering, Makrele, Sprotte); Garnelen, Seeringel- oder Wattwurm

Beste Fangzeit:
Ihr habt nahezu das ganze Jahr gute Fangaussichten auf Flundern. Gute Monate sind Mai bis September (Dämmerungsphasen); im Winter gute Fänge auch am Tag

Schonzeiten und Mindestmaße:
Erkundigt Euch bitte im Fanggebiet nach den dort geltenden Bestimmungen.

Küche: Rezepte für Flunder
Flundern sind ein beliebter Speisefisch. Ihr Fleisch ist leicht gräulich und eignet sich für alle gängigen Zubereitungsarten. Mehliert und gebraten bis hin zum Räuchern ist die Flunder sehr vielseitig verwertbar. Eignet sich beispielsweise für die Zubereitung "Finkenwerder Art" mit einer Stippe aus fettem Speck, Zwiebeln und Krabben (Granat).


Weitere Informationen:
Die Flunder war in Deutschland der Fisch des Jahres 2017. Die Bestände gelten als nicht gefährdet und die Art ist weit verbreitet. Flundern lassen sich von November bis Februar gut im Hamburger Hafen in der Elbe beangeln. Die Flunder soll früher in alle größeren Flüsse regelmäßig aufgestiegen sein, so in die Weser bis Hameln, in die Ems bis Lingen, in die Lippe bis Datteln und über den Rhein bis in die Mosel bei Trier.

Namen:
andere Namen: Butt, Sandbutt, Struvbutt

Frankreich: Flet, Picaud
England: Flounder
Niederlande: Bot, auch Platvis
Norwegen: Skrubbe
Dänemark: Skrubbe
Spanien: Platija (europea)
Estland: Lest
Italien: Passera pianuzza
Lettland: Ate
Litauen: Upine pleksne
Polen: Stornia (fladra)
Portugal: Solha das pedras
Finnland: Kampela
Schweden: Flundra