Steckbrief
Wesentliche Merkmale:
Die Barbe besitzt einen lang gestreckten, schlanken und muskulösen Körper. Der Bauch ist nahezu gerade, der Rücken hat eine leichte Wölbung. Der Fisch ist mit mittelgroßen Schuppen besetzt. Diese sind auf dem Rücken braun bis grün-grau, an den Seiten hellere Bronze- bis Goldtöne. Der Bauch ist weiß, die Flossen orange bis rötlich. Charakteristisch sind die vier ausgeprägten Barteln am Maul, welches unterständig ist. Während der Laichzeit bekommen männliche Fische einen Laichausschlag am Kopf.

1. IMG_5771.jpg

Barben sind der ideale Flussbewohner. Nach den Fischen ist die Barbenregion benannt

Lebensräume:

Die Barbe kommt in ganz Mitteleuropa vor. Nicht vertreten ist sie in Südeuropa, Irland und Skandinavien. Das Verbreitungsgebiet reicht von Südfrankreich – nördlich der Pyrenäen und Alpen – bis nach Litauen und Russland in den Flüssen Pregel und Dnepr im Osten. Ebenfalls in Südostengland vorkommend. Lokal auch in Nord- und Mittelitalien eingeführt.

Lebensweise:
Barben leben gesellig und in Nähe zum Gewässergrund. Der Fisch ist eine rheophile (strömungsliebende) Art. Sie bevorzugen große Fließgewässer mit starker Strömung und sandig-kiesigem Bodensubstrat. Die nach der Barbe benannten Fischregion „Barbenregion“ (Mittellauf von Flüssen) kennzeichnet eine Wassertemperatur um 15 Grad. Kommt auch in Äschen- und Brassenregion vor.

Nahrung:
Barben suchen sowohl tagsüber als auch nachts nach Nahrung und ernähren sich von benthischen (Bodenlebenden) Weichtieren, kleinen Fischchen oder Algen. Außerdem gelten sie als Laichräuber.

Größe:
Im Schnitt sind Barben 30 bis 50 Zentimeter lang. Längen bis über 90 Zentimeter und ein Gewicht über zehn Kilo sind möglich

Alter:
Barben werden bis zu 15 Jahren alt

Mindestmaß und Schonzeit:
Sind je nach Bundesland unterschiedlich. Informationen findet Ihr auf den Onlineseiten der Landesverbände.

Laichzeit:
Zur Laichzeit, welche in die Monate Mai bis Juli fällt, ziehen Barben in Schwärmen flussaufwärts. Weibliche Fische laichen erstmalig zwischen dem dritten und siebten Lebensjahr, Männchen schon deutliche früher. Die Eiabgabe findet in Laichgruben statt, die die Weibchen in Flussbett schlagen. An diesen Stellen lauern oft zahlreiche männliche Fische, um sich zu reproduzieren. Die Eier sind nicht kelbrig und giftig.

Tipps zum Angeln auf Barbe
Barben lieben Strömung, somit haben wir an den großen Flüssen die besten Chancen, einen der starken Flussbewohner ans Band zu bekommen. Die wohl erfolgreichste Angelmethode zum Angeln auf Barbe ist das Feedern mit Futterkorb. Außerdem lassen sich Barben auch mit Bolognese-Rute und Strömungspose beangeln. Barben gehen aber auch Fliegen- und Spinnfischern an die Haken. Da Barben in der Regel im Schwarm umherschwimmen, lohnt es sich, eine gute Stelle gründlicher zu beangeln.

Geeignete Angelmethoden:
Feeder-Angeln mit Futterkorb, Posenangeln, Fliegenfischen und auch Spinnfischen mit kleinen Gummifischen

Geräteempfehlung:
Feeder-Rute in einer Länge von 3,60 Metern mit einem Wurfgewicht bis rund 120 Gramm. Dazu eine passende Stationär- oder Freilaufrolle der Größe 4000, welche mit ausreichen 0,25 Millimeter dicker Schnur bespult sind. Futterkörbe nicht zu klein Wählen, um ausreichend Lockfutter auf den Spot zu befördern. Haken in den Größen 8 bis 14 sind passend zur einfachen Feeder-Montage wie beispielsweise der Schlaufenmontage.

Empfohlene Köder:
Maden, Tauwurm, Mais, Käse, Frühstücksfleisch, Pellets, Boilies

Beste Fangzeit:
September bis November

2. Barben0014.JPG

Einfache Futterkorbmontagen sind gut zum Angeln auf Barben

Küchentipp/Zubereitung:
Das Fleisch soll recht neutral schmecken. Der Verzehr wird durch sehr viele Gräten erschwert. Der Rogen und das Bauchfleisch sind für Menschen ungenießbar und führen zu Übelkeit. In der Küche haben Barben nicht ihre Stärke.

Weitere Informationen:
Die IUCN stuft die Barbe in der Roten Liste gefährdeter Arten als nicht gefährdet ein. In Deutschland ist sie eine weit verbreitete Art und hatte mit Verschmutzung und Gewässerverbauung zu kämpfen. Inzwischen verbessert sich diese Situation aber wieder. Über den Winter verringern Barben den Stoffwechsel und ziehen sich in ruhigere Flussabschnitte zurück. In Europa gibt es weitere Barbenarten wie beispielsweise die Hundsbarbe (Barbus meridionalis), die Tiber- oder Südbarbe (Barbus plebejus), Albanische Barbe (Barbus albanicus), Goldbarbe (Barbus sclateri) oder die Iberische Barbe (Luciobarbus comizo).

Andere Namen:
Flussbarbe, Barbel, Pigge

England: Barbel, common barbel
Spanien: barbo común europeo
Frankreich: Barbeau commun
Italien: Barbo
Niederlande: Barbeel
Polen: Brzana pospolita
Russland: Обыкновенный усач