Das Angeln an auf Pollack bringt Laune, weiß Jesco Peschutter. Die Fische haben echt Power (Foto: Tobias Norff)

Das Angeln an auf Pollack bringt Laune, weiß Jesco Peschutter. Die Fische haben echt Power (Foto: Tobias Norff)

Steckbrief

Wesentliche Merkmale:
Der Pollack unterscheidet sich vom Köhler durch seinen weit vorragenden Unterkiefer. Die Seitenlinie ist dunkel und über der Brustflosse zum Bauch hin gebogen, während sie beim Seelachs hell und fast gerade verläuft. Der Rücken vom Pollack ist goldbraun und der Bauch hell und silbern. Weitere Merkmale: Der Pollack besitzt keine Bartel und keinen dunklen Fleck an der Brustflossenbasis. Wie alle Dorschartigen hat dieser Meeresfisch aber drei Rückenflossen und zwei Afterflossen.

Lebensräume:
Ihr findet den Pollack im Nordatlantik bis hin zur spanischen Küste und in angrenzenden Meeren. Teilweise kommt der Pollack auch in der Ostsee vor.

Lebensweise:
Beim Pollack handelt es sich um einen Küstenfisch, der pelagisch bis in 200 Metern Tiefe vorkommt. Der Räuber ist aber auch in Grundnähe anzutreffen. In Norwegen findet Ihr den Pollack in unterschiedlicher Anzahl an der Süd- und Westküste. Der Wärme liebende Fisch wandert erst im Winter in größere Tiefen ab. Typisch für den Pollack ist, dass er gerne zwischen Tangfeldern und Felsen sowie auch oft bei Riffen und Wracks steht. Jüngere Exemplare finden wir oft küstennah in Seetangfeldern. Größere Pollacks sind aber eher weiter draußen in Wassertiefen ab 100 Metern über felsigen Riffen anzutreffen.

Kleinere Pollacks halten sich oft in der Nähe der Küste auf (Foto: Jesco Peschutter)
Kleinere Pollacks halten sich oft in der Nähe der Küste auf (Foto: Jesco Peschutter)

Nahrung:
Der Pollack frisst kleine Fische, Krabben und Garnelen. Bei der Nahrungssuche schwebt der Raubfisch mit aufgerichtetem Kopf im Bereich von Riffen und Wracks und wartet, bis Strömung Nahrung vorbeibringt.

Größe:
Im Durchschnitt sind Pollacks 50 bis 60 Zentimeter lang und 2,5 Kilo schwer. Sie können aber auch eine Größe von bis zu 130 Zentimetern erreichen und 18 Kilo schwer werden.

Pollacks von 80 bis 90 Zentimetern Länge sind schon echt gute Fische. Ein Pollack kommt selten alleine. Ist einer gelandet, gelangen häufig weitere Exemplare an Bord (Foto: Sebastian Boch)
Pollacks von 80 bis 90 Zentimetern Länge sind schon echt gute Fische. Ein Pollack kommt selten alleine. Ist einer gelandet, gelangen häufig weitere Exemplare an Bord (Foto: Sebastian Boch)

Alter:
Pollacks erreichen ein Alter von bis zu acht Jahren.

Mindestmaß und Schonzeit:
Erkundigt Euch bitte im Fanggebiet nach den dort geltenden Bestimmungen.

Laichzeit:
Die Laichzeit vom Pollack dauert von Januar bis Mai. Seine Laichplätze liegen meist oberhalb von 100 Metern Tiefe, da der Pollack zum Laichen höhere Temperaturen (acht bis zehn Grad) als der Köhler benötigt. Ein Weibchen kann bis zu vier Millionen Eier produzieren. Die Larven vom Pollack entwickeln sich im freien Wasser und ernähren sich von Plankton.

Tipps zum Angeln auf Pollack
Der Pollack lässt sich gut vom Ufer aus angeln. Dazu sind steile, zerklüftete Abschnitte geeignet. Hier fangt Ihr meist Fische bis 60 oder 70 Zentimeter. Die kapitalen Brocken findet Ihr weiter draußen über Unterwasserfelsen und Riffen. Gute Stellen sind auch Wracks. Nicht umsonst nennt man den Pollack auch „Wrackfisch“. Pollacks kämpfen übrigens an der Angel recht heftig und lassen sich nicht, wie etwa Dorsche, einfach an die Oberfläche pumpen. Deshalb sollte die Rollenbremse immer gut eingestellt sein.

Felsige Ufer sind immer gut zum Pollackangeln (Foto: Jesco Peschutter)
Felsige Ufer sind immer gut zum Pollackangeln (Foto: Jesco Peschutter)

Geeignete Angelmethoden:
Beim Uferangeln vom Felsen aus oder beim Bootsangeln über Plateaus und mit Tang bewachsenen Untiefen könnt Ihr Pollacks fangen.

Geräteempfehlung:
Zum Angeln auf Pollack reicht eine mittlere Spinnrute oder Bootsrute aus: zum Beispiel eine Rute zum Zanderangeln.

Empfohlene Köder:
Pilker, Blinker, Twister, Gummifische und Naturködermontagen mit Seeringelwürmern oder Fischfetzen. Wichtig ist, dass der Köder gut spielt. Ein plumpes Eisen mit Haken dran überzeugt vielleicht Dorsche, aber Pollack eher nicht. Kleinere Pollacks lassen sich auch gut mit Paternoster, ähnlich dem Makrelenpaternoster, fangen. Beschwert dieses am besten mit einem schlanken Pilker (bei Hänger-Gefahr auch mit einem einfachen Blei) und lasst es zum Grund ab. Danach haltet Ihr das Paternoster mit kurzen Rucken ständig in Bewegung.

Topköder zum Fang von Pollacks sind Gummifische an Jigköpfen angeboten (Foto: Jesco Peschutter)
Topköder zum Fang von Pollacks sind Gummifische an Jigköpfen angeboten (Foto: Jesco Peschutter)

Beste Fangzeit:
Die beste Zeit zum Pollackangeln liegt zwischen April und September. Gute Erfolge erzielt der Meeresangler bei auflaufendem Wasser und an „dunklen“ Tagen.

Küchentipp/Zubereitung:
Das Fleisch vom Pollack ist etwas trocken, aber recht wohlschmeckend. Besonders gebraten schmeckt der Pollack sehr gut. Zum Kochen ist dieser Meeresfisch eher ungeeignet.

Weitere Informationen:
Pollacks sind Grundfische und Freiwasserfische, die ihr Revier nicht verlassen. Hin und wieder beißen diese eher vorsichtig. Das ändert sich, wenn zum Beispiel Schwärme an Fischbrut in der Nähe sind. Dann verfallen Pollacks regelrecht in einen Fressrausch.

Andere Namen:
Wrackfisch, Steinköhler

Frankreich: Lieu jaune

England: Pollack

Niederlande: Pollak

Dänemark: Lubbe

Schweden: Bleka

Norwegen: Lyr

Spanien: Abadejo

Finnland: Lyyraturska

Italien: Merluzzo giallo

Portugal: Juliana