Wer kennt das nicht? Viele von uns starten mit guten Vorsätzen ins neue Jahr. Der eine will endlich abnehmen, der andere mit dem Rauchen aufhören oder mehr Sport machen. Manche Ziele sind nach ein paar Tagen schon wieder vergessen und wir verfallen in alte Muster. Andere bringen uns auf einen besseren Weg für mehr Gesundheit und Glück. Doch dafür ist es wichtig, den inneren Schweinehund zu besiegen. Denn das Scheitern fühlt sich nicht gut an. Schauen wir uns mal genauer an, welche Vorsätze wir uns als Angler vornehmen und erfüllen können.

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Silvester am Wasser: Was sind die guten Vorsätze fürs nächste Jahr?

Müll mitnehmen
Leere Mais- und Getränke-Dosen, Plastiktüten, Tauwurm-Packungen oder verbrauchte Knicklichter gehören nicht ans Gewässer. Es sollte für jeden Angler selbstverständlich sein, den eigenen Müll wieder mitzunehmen. Doch wir können noch mehr tun. Wie wäre es, wenn jeder Angler bei seinem Ausflug ein fremdes Müllstück einsammelt. Bei über drei Millionen Anglern in Deutschland wäre das eine gewaltige Menge Unrat, die jährlich von unseren Seeufern, Stränden oder Buhnen verschwinden würde. Und mehr geht immer! Nehmt doch einfach einen Müllsack mit, wenn Ihr demnächst zum Fischen fahrt.

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Maisdosen werden nach dem Angeln häufig leer zurückgelassen. Nehmt diese und anderen (auch fremden!) Müll bitte wieder mit und hinterlasst damit saubere Ufer!

In Vereinen engagieren
Viele Angelvereine kämpfen damit, dass jüngere Menschen nicht mehr ehrenamtlich Aufgaben übernehmen wollen. Jeder möchte nur noch angeln und sich keine Verpflichtungen ans Bein binden. Doch die Vereinsarbeit hat auch viele Vorteile und bringt Spaß. Der Angler kann sich selbst mit einbringen, als Jugendwart den Nachwuchs fördern oder als Gewässerwart immer ein wachsames Auge auf den Fischbestand, die Wasserqualität oder Vegetation haben. Klar, solche Ämter macht man nicht nebenher und erfordern einen großen Zeitaufwand. Dafür lernt der Angler aber eine Menge bei der Ausübung seiner Tätigkeit. Wem der Schritt in den Vorstand zu groß ist, der kann sich auch erst einmal bei Vereinsveranstaltungen wie Gemeinschaftsfischen, Müllsammelaktionen, Bootspflege oder Junganglertreffen mit einbringen. Wäre das nicht ein guter Vorsatz fürs Jahr 2020?

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Vereinsarbeit ist so wichtig für die Hege und Pflege unserer Gewässer und die Begeisterung der Jugend (Bericht aus Niederelbe-Zeitung 1996)


Weniger Stress
Bei den guten Vorsätzen müsst Ihr aber nicht nur an die Umwelt und andere Angler denken. Auch für einen selbst sollte etwas dabei sein. In der hektischen Arbeitswelt von heute, in der immer mehr Menschen an Burn-out und Überarbeitung leiden, sollte sich jeder auch ein wenig Zeit für sich selbst nehmen. Und wo kann sich der Mensch besser entspannen oder runterkommen als beim Angeln am See, Fluss oder Kanal. Wird es im Jahr 2020 bei Euch wieder etwas hektisch im Beruf, geht am Wochenende einfach mal mit Freunden oder der Familie angeln, um Eure Akkus wieder aufzuladen.

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Eine Auszeit am Wasser tut gut. Ob alleine oder in Gesellschaft: Hier füllen wir unsere Akkus wieder auf

Fit mit Fahrrad
Geht es zur kurzen Spinntour an den nahe gelegenen Vereinsteich, zum Fleet oder Kanal, müssen wir nicht immer ins Auto steigen. Mit einer Rute und ein paar Ködern im Gepäck erreichen wir viele Gewässer mit dem Fahrrad. Dadurch werden wir auch ein wenig sportlicher und die Weihnachtsplautze verschwindet allmählich. Allerdings gelangen wir nicht an alle Angelplätze mit dem Drahtesel. Geht es in den Urlaub nach Österreich, zum weit entfernten See oder an die Küste, kommen wir an einem Auto nicht dran vorbei. Bei Kurztrips zu den Hotspots um die Ecke können wir uns aber vornehmen, häufiger aufs Fahrrad zu steigen und damit zusätzlich das Klima und unseren Geldbeutel schonen.

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Als Kind bin ich fast nur mit dem Fahrrad zum Fischen gefahren. Heute geht’s häufig mit dem Auto ans Gewässer. Es wird Zeit, dies wenigstens teilweise zu ändern!

Zurückhaltung üben
Immer wieder sehe ich zur Heringszeit Angler, die den Hals nicht voll genug bekommen. Auch beim Meerforellenangeln an der Küste geraten Watangler in einen Fangrausch, wenn es läuft und sie einen Grönländer-Trupp vor sich haben. Wir alle nehmen gerne Fisch mit nach Hause und es ist ein Genuss, dieses gute Lebensmittel frisch zuzubereiten. Doch wir sollten uns in Zurückhaltung üben und mit dem Angeln aufhören, wenn es genug ist. Der Fischbestand wird es uns danken. Nicht ohne Grund wurde in Norwegen eine Fangbeschränkung eingeführt oder haben einige Fischarten bei uns ein Fanglimit. Wie wäre es, mit dem Vorsatz ans Wasser zu gehen, das Limit nicht voll auszuschöpfen?

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Für mich stand schon immer das Erlebnis beim Angeln im Vordergrund und nicht das „Fleisch“ oder besser gesagt „Fisch“ machen. Ein paar Köstlichkeiten für die Küche reichen völlig aus. Es muss nicht die Maurerbütt voll mit Heringen sein!

Was sind Eure guten Vorsätze fürs Jahr 2020?

Euer
Jesco