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Gammarus: Verschiedene Farben sind immer dabei

Es ist schon ein paar Jahre her. Ich war mit meinem damaligen Chefredakteur Matthias in den spanischen Pyrenäen zum Forellenfischen. Übrigens, ein traumhaftes Revier mit wunderschönen Gewässern und hervorragender Kulinarik. Oft auf dem Teller: Schalentiere. Passender kann der Übergang nicht sein. Denn ich fing meinen ersten von vielen weiteren Fischen auf ein ganz kleines Krebsmuster. Genauer gesagt, ein Gammarus. Die Bachflohkrebse stehen bei den spanischen Forellen weit oben auf der Speisekarte und brachten mir eine über 50 Zentimeter lange Regenbogenforelle ans Band. Ich fischte damals mit einer Tandemmontage. Oben eine dicke Rehhaar-Sedge und darunter eben ein kleiner Krebs. Die Tierchen fanden in dem dichten Pflanzenbewuchs ihren idealen Lebensraum.

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Der verkrautete Bereich in diesem spanischen Gewässer war perfekt für die Imitation

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Erster Fisch auf Gammarus

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Die flachen Seen in Nordschweden bieten erstklassige Bedingungen für die kleinen Happen

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Äschen stehen total auf Gammarus

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Pflanzengürtel am Ufer und im flachen Bereich sind Hotspots

Gewicht muss sein
Es folgten in der dänischen Skjern Au mittelgroße Barsche und viele Äschen im Norden von Schweden. Gerade in den Seen serviere ich die Gammarus-Imitate super gerne. Die befischten Bereiche messen eine Tiefe von ungefähr zwei Metern und ich komme mit normalen Fluo-Vorfächern von rund 2,70 Metern Länge in Grundnähe. Nach dem Wurf warte ich ab, bis mein Muster abgesunken ist. Dann strippe ich mit kurzen Zügen den Minikrebs ein. Pausen lassen den Happen immer wieder abtauchen. Häufig kommen gerade in der Situation die Bisse. Meine Lieblingsspots sind Bereiche mit Schilf, Seerosen, großen Steinen oder Unterwasserpflanzen.
Bei der Farbwahl schwöre ich auf natürliche Töne wie Braun, Oliv oder Rot. Aber auch ein knalliges Gelb oder Grün bringt zuverlässig Fisch ans Band. Und das zu jeder Jahreszeit. Ich beschränke mich nicht nur auf bestimmte Monate, sondern vertraue auf die Fängigkeit, sobald ich am Wasser bin.
Kommen bei der Angelei im Fluss besonders schwere Jungs zum Einsatz, darf es an Stillgewässern auch mal weniger Gewicht sein. Aber völlig unbeschwert macht es in meinen Augen keinen Sinn, da ich in grundnähe die besten Erfolge bisher erzielte.
Ich nutze auch bei diesen Mustern grundsätzlich einen Schlaufenknoten wie den Rapala Knot. So bleibt die Beweglichkeit des Musters erhalten und ich habe deutlich mehr Vertrauen in der Präsentation.