Das Drop Shot-Angeln ist nicht schwer und sehr beliebt. Dirk Fastenau gibt Euch hilfreiche Tipps für noch mehr Bisse und Fische im Kescher.

Keine andere Montage setzte sich in den letzten Jahren so durch wie das Drop Shot Rig. Bestehend aus Blei, Haken, Vorfach und Köder ist es denkbar schnell gebunden. Zudem überzeugt das verführerische Spiel die Fische als auch Angler gleichermaßen. Seine Stärken besitzt das Rig genau dann, wenn ein kleinerer Bereich ganz genau und möglichst langsam beangelt werden soll. Aber Drop Shot Rig ist nicht gleich Drop Shot Rig: Ein paar kleine Veränderungen können den Unterschied zwischen dauerhaftem Erfolg und gelegentlichen Fängen machen. Ich möchte Euch nun ein paar Tipps mit auf den Weg geben, damit Ihr in der Zukunft noch mehr fangt.

Das Angeln mit dem Drop Shot Rig ist eine super Methode, um Barsche zu fangen

Das Angeln mit dem Drop Shot Rig ist eine super Methode, um Barsche zu fangen

1. Variiere den Abstand
Als Vorteil beim Drop Shot-Angeln wird häufig die schnelle Veränderung des Abstandes vom Köder zum Grund genannt. Jedoch senkt ein zu langes Vorfachende die Anzahl der Bisse deutlich. Deshalb stelle ich den Abstand immer zuerst auf rund 50 Zentimeter ein und lasse nur bis zu zehn Zentimeter Schnur überstehen. So kann ich noch ein wenig variieren, ohne die Fische zu vergrämen. Wird der Abstand zum Boden verkürzt, muss das überstehende Stück vom Vorfach entsprechend getrimmt werden.

Ein kurzes Vorfachende hinterm Blei bringt mehr Bisse

Ein kurzes Vorfachende hinterm Blei bringt mehr Bisse

2. Reagiere auf Blei-Attacken
An manchen Tagen zeigen die Fische, besonders Barsche, viel mehr Interesse am Blei als am Köder. Wer sein Gewicht nicht sichert, wird mehr Verluste durch Attacken und Hänger haben. Ein einfacher Überschlagknoten reicht in der Regel aus. Um nicht nur seine Bleie zu schützen, sondern auch noch erfolgreicher zu sein, solltet Ihr genau in diesen Situationen mindestens einen kleinen Metallköder wie etwa einen Jig-Spinner in der Box haben.

Wird ständig das Blei attackiert, kommen Metallköder wie Jig-Spinner zum Einsatz

Wird ständig das Blei attackiert, kommen Metallköder wie Jig-Spinner zum Einsatz

3. Wechsel von Gummi auf Naturköder
Es gibt Tage, an denen der schönste Gummiköder von den Fischen ignoriert wird. In solchen Situationen hilft oft nur das Angeln mit Naturködern weiter. Selbst bei längerer Betrachtung des Happens schöpfen die Fische keinen Verdacht. Ob Ihr Würmer oder kleine Fischchen am Haken serviert, hängt vom Zielfisch und der Verfügbarkeit ab. Barsche und auch Zander könnt Ihr sowohl mit Wurm als auch mit Köderfisch überlisten. Habe ich die Wahl, verwende ich lieber Würmer für Barsch und Köderfische für Zander. Beim Bootsangeln ist eine tote Rute oft erfolgreicher als aktiv geführte Köder.

Wer Würmer am Drop Shot Rig anbietet, fängt tolle Barsche
Wer Würmer am Drop Shot Rig anbietet, fängt tolle Barsche

4. Verwende fängige Köder
Auch beim Angeln mit dem Drop Shot Rig gibt es nicht den besten Köder, sondern so einige fangen gut. Es eignen sich prinzipiell alle Pintails, V-Tails, Creature Baits und viele Low sowie No Action-Köder. Bei Strömung oder an der toten Rute setze ich auch sehr gerne alle Formen von Twistern ein. Oft müsst Ihr den Köder bei dieser Angelei gar nicht bewegen ‒ er läuft quasi von alleine. Nahezu alle Modelle unserer neuen Sick-Range von Berkley eignen sich hierfür fantastisch.

Eine Auswahl an Gummiködern, die sich zum Drop Shot-Angeln eignen

Eine Auswahl an Gummiködern, die sich zum Drop Shot-Angeln eignen

5. Lass den Haken abstehen
Für mich gibt es nur einen Knoten beim Angeln mit Drop Shot Rigs: Es ist eine Abwandlung vom Springer- oder Hegeneknoten. Der Haken steht immer 90 Grad vom Vorfach ab. Für das Angeln mit Naturködern oder für eine sehr hektische Präsentation, gerade im Sommer, lasse ich den Greifer an einer kleinen Schlaufe baumeln, wodurch er mehr Spiel bekommt. Für das Fischen mit Gummiködern bleibt der Haken aber direkt am Vorfach.

Der Haken muss im 90-Grad-Winkel vom Vorfach abstehen

Der Haken muss im 90-Grad-Winkel vom Vorfach abstehen

6. Suche Dir eine Rute mit Rückgrat

Eine Drop Shot-Rute muss weich sein. Diesen Spruch hört man ständig. Er stimmt aber eben nur auf die Spitze bezogen. Viele Hersteller bieten jedoch Ruten an, die nicht nur weich in der Spitze sind, sondern auf ganzer Länge. Dies führt oft zu Verlusten von besseren Fischen. Um auch in den härteren Maulpartien eines großen Barsches den Haken sicher setzen zu können, muss die Rute über ein entsprechendes Rückgrat verfügen. Für das Angeln vom Boot erwies sich eine Vertikalrute als ideal. Zum Uferangeln sind viele mittlere Spinnruten bestens geeignet. Hier nutze ich besonders gerne Ruten der neuen URBN-Serie von Berkley oder die Mass Beat II von Abu Garcia.

Die Mass Beat II von Abu Garcia und Ruten aus der URBN-Serie von Berkley sind perfekt zum Drop Shot-Fischen

Die Mass Beat II von Abu Garcia und Ruten aus der URBN-Serie von Berkley sind perfekt zum Drop Shot-Fischen

7. Verlasse Dich nicht nur aufs Drop Shot Rig
Zu guter Letzt: Das Angeln mit dem Drop Shot Rig ist nicht automatisch immer die beste Wahl, um seinen Köder zu präsentieren. Verlasse Dich daher niemals ausschließlich auf diese Methode, sondern habe immer noch andere Optionen parat: zum Beispiel eine Rute zum Jiggen oder mehrere Vorfächer zum Wechseln.

Wenn es beim Angeln mit Drop Shot Rig mal nicht läuft, sollten andere Methoden ausprobiert werden ‒ wie das Jiggen

Wenn es beim Angeln mit Drop Shot Rig mal nicht läuft, sollten andere Methoden ausprobiert werden ‒ wie das Jiggen

Zander lassen sich sowohl mit Gummis als auch mit Köderfischen am Drop Shot Rig fangen

Zander lassen sich sowohl mit Gummis als auch mit Köderfischen am Drop Shot Rig fangen