Steckbrief
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Atlantischer Lachs aus Norwegen. Gefangen auf einer Strecke des NFC

Wesentlichste Merkmale:

lang gestreckter kräftiger und torpedoförmiger Körper; relativ kleiner Kopf (1/6 der Körperlänge); graugrüne bis bräunliche Färbung auf dem Rücken; Seitens silbern; Maul mit vielen scharfen Zähnen; schmaler Schwanzstiel und breite Schwanzflosse mit Punkten.

Lebensräume:
Der Atlantische Lachs kommt im Nordatlantik (südlich bis zu den britischen Inseln) und den angrenzenden Meeren, wie der Nord- und Ostsee vor. Zudem gibt es eine lokale Population in Neuseeland (landlocked). Ostküste der USA und Kanada. Der Lachs kommt ebenso in den Zuflüssen vor (siehe Laichzeit).

Lebensweise:

Der Atlantische Lachs ist ein Wanderfisch, der zur Laichzeit immer wieder in seinen Geburtsfluss zieht und dabei auch Hindernisse überwinden muss. Nach ein bis vier Jahren wandern die Jungfische ins Meer. Dort ernähren sie sich zuerst von Kleinkrebsen, Insekten und Würmern, später dann räuberisch von Fischen.
Der Atlantische Lachs - als die größte einheimische Salmonidenart - ist ein anadromer Wanderfisch, der seine Wachstumsperiode im Meer verbringt, zur Vermehrung dann aber ins Süßwasser zieht. Lachse fressen nicht im Süßwasser. Die Hauptnahrung im Meer besteht aus Fischen und Garnelen. Hierbei wird eine Gewichtszunahme bis zu vier kg/Jahr erreicht.

Nahrung:
Zooplankton und Insekten als Jungfisch. Nahe der Meeresoberfläche streifen sie später als Raubfische umher und ernähren sich von Kleinfischen (wie von Heringen und Sprotten) und Krebstieren.

Größe:
Länge bis 150 Zentimeter (Milchner), 120 Zentimeter (Rogner). Maximal bestätigtes Gewicht 46,8 Kilo.

Alter:
maximal bestätigtes Alter 13 Jahre

Mindestmaß und Schonzeit:
abhängig vom Revier

Laichzeit:
Zum Laichen (Oktober bis Januar) wandern die Lachse von Juni bis November zielstrebig in ihre Ursprungsgewässer zurück. Auf diesem Weg können sie bis zu zwei Meter hohe Hindernisse überspringen. Sie orientieren sich anhand des Geruchssinnes und suchen zum Ablaichen die Gewässeroberläufe auf, aus denen sie selbst stammen. Während der Laichwanderung nimmt der Lachs keine Nahrung mehr auf. Die verschiedenen Aufstiegszeiten (Sommer- und Winterlachse) sind abhängig von Alter, Größe und Geschlecht der Fische.
Im Oberlauf der Gewässer (Forellen- und Äschenregion) hebt das Weibchen auf geeigneten Kiesbänken eine 15 bis 30 Zentimeter tiefe Laichgrube aus. Sobald diese fertig ist schwimmt das wartende Männchen heran und gemeinsam werden Milch und Eier in die Laichgrube gegeben. Die fünf bis sieben Millimeter großen Eier (2.000 Stück/kg Körpergewicht) werden wieder mit Kies bedeckt. Danach schwimmen sie uns Meer zurück.
Je nach Wassertemperatur dauert es 80 bis 200 Tage bis zum Schlupf. Die jungen Lachse (Parrs) ernähren sich anfangs noch von anhängenden Dottersack und verbringen dann meist ein bis zwei Jahre im Süßwasser und ernähren sich hier von Kleinkrebsen und Insekten. Als sogenannte Smolts, oder auch Sämling genannt, (circa 15 Zentimeeter groß) machen sie sich dann wieder auf den Weg zum Meer. Hier bleiben sie ein bis vier Jahre, bis sie die Laichwanderung zurück in die Flüsse antreten.
Die Laichhabitate liegen in den Oberläufen der Äschen- und Forellenregion, in sauerstoffreichen Bächen und kleinen Flüssen mit einem guten Angebot an durchströmten Kiesarealen. Auch die Jungfische bevorzugen diese rasch strömenden, kühlen und sauerstoffreichen Gewässerabschnitte.

Lachs oder Meerforelle?
Lachs:

• Oberkiefer bis Augenhöhe

• Schwanzflosse ist konkav eingeschnitten

• dünner Schwanzstiel

• wenige schwarze Punkte, immer oberhalb der Seitenlinie

Meerforelle:

• Oberkiefer bis hinter die Augen

• Schwanzflosse ist gerade geschnitten

• dicker Schwanzstiel

• viele schwarze Punkte auf der gesamten Flanke

Geeignete Angelmethode(n):

Schlepp-, Naturköder-, Fliegen- und Spinnfischen

Geräteempfehlung:
stabile Downrigger-, Spinn- und Fliegenruten, Multi- und Stationärrolle, Fliegenrollen. Schleppfischen: mindestens 0,40er Mono. Spinnfischen: 0,35 bis 0,40er Mono (auch für die Naturköderangelei) oder 0,16er Geflochtene. Fliegenfischen: meist Zweihandschusskopf-Systeme #8 bis 12 (je nach Zielgewässer)

Empfohlene Köder:

schlanke Blinker, Spinner und Wobbler, Würmer, Streamer, Bomber

Beste Fangzeit:
Juni bis September

Küchentipp / Zubereitung:
Frischer Lachs in Scheiben oder als Filet ist vorzüglich zum Grillen, Dünsten in Folie oder Backen geeignet. Ganze kleine Fische lassen sich auch räuchern.
Der Lachs ist ein beliebter Speisefisch. Dies treibt die Industrie dazu, den Begriff "Lachs" inflationär zu verwenden. Viele im Handel erhältlichen "Lachsarten", wie der Seelachs oder die Lachsforelle haben mit Salmo salar nicht zu tun.

Weitere Informationen:
Aus seinem früheren Verbreitungsgebiet in Nord- und Ostsee ist er durch die Verschmutzung der Süßwasserzuflüsse immer mehr verschwunden. Lachse werden heute wild nur noch im Nordatlantik, in Amerika und in Eurasien gefangen. Die Sanierung der Flüsse durch Kläranlagen, baulichen Maßnahmen an Flusskraftwerken sowie Aussetzungsversuche lassen Hoffnung aufkommen, dass der Lachs wieder heimisch wird.
Lachse waren früher in Deutschland weit verbreitet. Aktuell gibt es noch keine selbsttragenden, von Besatz unabhängige Populationen. Seit 1988 wird zum Beispiel systematisch die Wiederansiedlung des Lachses in NRW betrieben (Wanderfischprogramm NRW). Vor allem im Siegsystem und Wupper mit Dhünn konnten bisher zahlreiche Rückkehrer, sowie eine erfolgreiche Reproduktion nachgewiesen werden.
Bereits die Römer nannten den Lachs „salmo“ - von salire (springen). Die Namensgebung rührt von der Fähigkeit her, während der Laichwanderung hohe Hindernisse zu überspringen.

Andere Namen:

Salm, Laß, Randel

Frankreich: Saumon (Atlantique)

Italien: Salmone (atlantico)

England: (atlantic) Salmon

Niederlande: Zalm

Dänemark, Norwegen: Laks

Spanien: Salmon (del Atlantico)

Italien: Salmone

Estland: Lohe

Lettland: Lasis

Litauen: Lasisa

Polen: Losos

Portugal: Salmao (do Atlantico)

Finnland: Lohi

Schweden: Lax