Den Angelurlaub in Südnorwegen verbringen oder doch lieber ganz in den hohen Norden reisen? Jesco Peschutter möchte Euch zeigen, was die Vorteile und Nachteile beider Ziele sind.
Wohin geht die nächste Angelreise? Sowohl Südnorwegen als auch Nordnorwegen haben viel für Angler zu bieten
Wohin im Angelurlaub?
Einige kennen es bestimmt: Die Reiseplanung steht vor der Tür und es soll zum Angeln nach Norwegen gehen. Doch wohin? Schließlich gibt es von Süd- bis Nordnorwegen so viele Küsten, Fjorde und Anlagen für eine Angelreise. Da fällt die Auswahl der passenden Unterkunft und des für einen perfekt abgestimmten Revieres nicht immer leicht. Häufig ist der Angler vom überwältigenden Angebot erschlagen. Doch bevor ein Ferienhaus für den Angelurlaub gebucht wird, muss sich jeder erst einmal im Klaren sein, was er überhaupt will und wo die Vorteile und Nachteile des Reiseziels sind. Ich möchte Euch an die Hand nehmen und bei der Entscheidung helfen.
Heißt der Zielfisch Steinbeißer, ist Nordnorwegen die bessere Adresse für den Angelurlaub
In Norwegen angeln: Welche Fische beißen wo?
Für viele sind die zu erwartenden Fischarten ein entscheidender Grund, in ein bestimmtes Revier zu fahren. Generell gilt, dass in Südnorwegen eher eine buntere Palette an Meeresfischen herumschwimmt als im hohen Norden des Landes. So sind neben den Klassikern wie Köhler (Seelachs), Pollack, Dorsch und Leng auch Lippfische, Knurrhähne, Seehechte, die verschiedensten Plattfische wie Klieschen, Schollen oder Flügelbutt, Hornhechte, Makrelen, Heringe, Stöcker, Schellfische, Wittlinge und noch viel mehr zu erwarten. Wer allerdings lieber auf Heilbutt, Steinbeißer oder Rotbarsch angeln möchte, der ist mit einem Ferienhaus im Norden deutlich besser aufgehoben. Das heißt nicht, dass diese Fische nicht ab und zu auch mal im Süden im Angelurlaub an den Haken gehen. Meist sind es aber glückliche Zufallsfänge und eine gezielte Angelei ist kaum von Erfolg gekrönt. Das Angeln auf Pollack hingegen ist mit leichtem Gerät in Südnorwegen extrem spannend und wird mit tollen Fischen belohnt. Früher ließen sich auch noch ganz gut Dorsche beim Pilken an die Köder locken. Doch mittlerweile befindet sich der Bestand im Süden auf einem Tiefpunkt, sodass sogar Fangverbote in mehreren Gebieten eingeführt wurden. Wer gerne Dorsche fangen möchte bei seiner Angelreise, sollte sich weiter nach oben orientieren, wo die Aussichten auf volle Fischkisten erheblich besser sind.
Der Süden des Landes überzeugt durch eine super Angelei auf Pollack mit leichtem Gerät
Traumfische in Nordnorwegen fangen
Wer es von Euch auf absolute Traumfische abgesehen hat, also Exemplare von weit über der magischen Metermarke, der ist definitiv im Norden an der richtigen Adresse für Euren Angelurlaub. Vorteil von Nordnorwegen: Hier lassen sich fast alle Fischarten in Ausnahmegrößen fangen. Heilbutte mit einer Länge von 1,10 Meter gelten als normal, Fische von 1,60 Meter und mehr sind immer zu erwarten. Weit über zehn Kilo schwere Dorsche und kapitale Köhler lauern im Meer auf ihre Beute. Rotbarsche um die 60 bis 70 Zentimeter gehen in Tiefen von über 200 Metern an die Naturködermontagen. Klar, auch in Nordnorwegen springen einem die XXL-Fische nicht ins Boot und müssen bei der Angelreise erarbeitet werden. Aber während sich der Angler im Süden des Landes über einen 80 Zentimeter langen Dorsch extrem freut und diesen zu Recht abends im Ferienhaus feiert, lassen sich von solchen Fischen deutlich weiter oben gleich mehrere an einem Tag im Angelurlaub überlisten. Wenn Ihr auf Euren Fisch des Lebens hofft, dann seid Ihr in Nordnorwegen auf jeden Fall goldrichtig. Außerdem habt Ihr dank der Mitternachtssonne viel Licht und könnt solange angeln wie Ihr wollt. Im Norden besteht außerdem die Chance, auf Rentiere zu treffen und Nordlichter zu sehen, wobei diese meist nicht in der Reisezeit für Angler fallen – von September bis März erscheint das Naturschauspiel am häufigsten am Himmel.
Große Dorsche sind im hohen Norden von Norwegen beim Angeln immer zu erwarten
Im Norden sind häufig Rentiere anzutreffen, die sogar vor den Ferienhäusern grasen
Wer einen Heilbutt fangen möchte, sollte weit in den Norden von Norwegen reisen. Hier stehen die Chancen besonders gut auf die Traumfische
Das erste Mal in Norwegen angeln
Ihr wollt das erste Mal einen Angelurlaub in Norwegen verbringen? Dann empfehle ich erst einmal im Süden anzufangen. Die Vorteile sind: Hier ist das Klima viel angenehmer, Euch erwartet eine große Fischartenvielfalt und die Anreise mit dem Auto ist auch einfacher über die Fähren von Norddänemark. Außerdem müsst Ihr Euch für Südnorwegen nicht unbedingt viel neues Tackle für Eure Angelreise anschaffen, da sich die meisten Fischarten auch mit Eurer schon vorhandenen Ausrüstung fangen lassen. Eine Zander-Combo ist ideal zum Pollackangeln und die schon vorhandenen Gummifische können ebenfalls verwendet werden. Anstatt der 14-Gramm-Jigköpfe müsst Ihr Euch nur noch ein paar mit Gewichten von 30 bis 60 Gramm anschaffen. Auch Eure Ruten vom Aalangeln finden einen Einsatz beim Grundangeln vom Steg vor Eurer Anlage oder den Ferienhäusern auf Plattfische wie Klieschen. Schwere Hechtruten können zum Naturköderangeln vom Boot bis zu Tiefen von rund 30 Metern problemlos eingesetzt werden. Wer allerdings im Norden auf Heilbutt oder Großdorsch angeln möchte, braucht schon spezielle 20 bis 50 Pfund schwere Bootsruten plus stabile Multirollen.
Das Angeln auf Dorsch ist im Süden schwierig geworden und jeder Fisch muss gesucht werden. Doch die Angelei mit leichtem Gerät bringt Laune
Mit der Familie in den Angelurlaub
Bei Euch ist ein Familienurlaub im Land der Trolle geplant und Ihr möchtet nebenbei noch ein wenig angeln? Auch dann würde ich den Süden des Landes für den Angelurlaub empfehlen. Gerade mit Kindern kann eine lange Autofahrt nach Norwegen anstrengend werden. Doch nicht, wenn zwischen der Anreise zum Ferienhaus auch noch eine aufregende Fährfahrt liegt. Die vielen bunten Lippfische, die sich vom Steg aus während der Angelreise fangen lassen und die große Artenvielfalt machen das Angeln zum Erlebnis. Wenn ein Fischfetzen an der Posenmontage oder am Grund serviert wird, weiß man nie, welcher Fisch als Nächstes am Haken hängt – absolut spannend! In vielen Angelanlagen in Norwegen stehen die Hütten dicht nebeneinander. Mit der Familie will man aber vielleicht etwas mehr Abgeschiedenheit und Ruhe. Wer das bevorzugt, der sollte sich ein freistehendes, einzelnes Ferienhaus suchen, das aber trotzdem noch recht dicht am Wasser liegt.
Viele unterschiedliche Fischarten gehen beim Angeln in Südnorwegen an die Haken – wie bunte Kuckuckslippfische
Anreise nach Norwegen: Flug oder Auto?
Generell ist für Südnorwegen eine Anreise mit dem eigenen Auto zum Ferienhaus zu empfehlen und für die Nordnorwegen-Angelreise die mit dem Flugzeug. Viele denken, dass der Süden schneller erreichbar ist als der Norden des Landes. Doch das ist nicht unbedingt immer der Fall. Hier muss jeder genau für seinen Angelurlaub schauen, wo sich das gewünschte Reiseziel befindet. In Südnorwegen liegt bei der Anreise mit dem Auto eine größere Fährfahrt zwischen Euch und dem Ziel. In Nordnorwegen muss nach dem Flug noch ein Transfer, soweit vom Reiseanbieter angeboten, oder eine Autofahrt mit einem Mietwagen zum Ferienhaus in Kauf genommen werden. Und beachtet immer: 100 Kilometer Fahrt in Norwegen sind nicht gleichzusetzen mit dieser zurückgelegten Strecke in Deutschland. Ihr benötigt in Norwegen aufgrund der schmaleren Straßen und Kurven viel mehr Zeit. Noch mal zu den Flügen: Häufig müsst Ihr ein- bis dreimal umsteigen, zum Beispiel in Kopenhagen oder Oslo. Hier können bei ungünstigen Flugzeiten auch mal längere Aufenthalte am Airport auftreten, was ein Nachteil ist. Bei der Autofahrt seid Ihr vom Gepäck nur begrenzt vom Platz im Pkw. Der Vorteil: Ihr könnt also viel Angelgerät, Verpflegung, Klamotten & Co mitnehmen. Auf einer Flugreise muss sich der Angler stark einschränken. Ein Gepäckstück darf je nach Fluggesellschaft nicht die 20 oder 23 Kilo überschreiten. Ein paar 500 Gramm schwere Bleie oder Pilker zu viel machen schon einen großen Unterschied aus. Zusätzlich müsst Ihr ein Rutenrohr aufgeben oder Euch für Reiseruten zum Angeln in Norwegen entscheiden. Doch aus Erfahrung weiß ich, dass mit ein wenig Einschränkungen auch Flugreisen super machbar sind für Angler. In der Regel schleppen wir eh zu viel Tackle und Köder mit.
Angler, die mit dem Auto nach Südnorwegen anreisen, nehmen in der Regel eine Fähre von Dänemark
Angeln in Mittelnorwegen
Nun habe ich Euch einige Vor- und Nachteile vom Süden und Norden gezeigt. Wer allerdings die Vorteile beider Ziele im Angelurlaub verbinden möchte, der sucht sich ein Revier und Ferienhaus, das in der goldenen Mitte liegt. Mit dem Auto sind Ziele bis kurz oberhalb von Trondheim noch gut zu erreichen. Wer die Color Line-Fähre von Kiel nach Oslo für die Angelreise nimmt, benötigt nur noch rund acht Stunden über die gut ausgebaute Straße nach Trondheim. Ab hier wird es in Mittelnorwegen auch schon langsam spannend mit der Heilbuttangelei, es gehen super Dorsche an die Haken und lange Leng. Trotzdem ist das Angeln auf Pollack immer noch hervorragend und auch die Artenvielfalt sehr beeindruckend. Zum Schluss noch ein kleiner Tipp: Wenn Ihr alle Jahre in dasselbe Revier fahrt, kennt Ihr dieses super und seid bestimmt zufrieden. Doch probiert ruhig mal was Neues aus. Ich weiß, der Deutsche besitzt seine Gewohnheiten. Aber manchmal lohnt es sich, etwas zu ändern. Wer im Süden seit Jahren versucht, einen Heilbutt zu fangen, wird merken, wie einfach es sein kann, wenn man in Nordnorwegen seine Köder hinunterlässt. Egal, wohin es Euch im nächsten Urlaub verschlägt, ich wünsche eine super Zeit im wohl schönsten Angelland!
Die Vorteile und Nachteile von einem Angelurlaub in Südnorwegen und Nordnorwegen kurz zusammengefasst
Wohin geht die nächste Angelreise? Sowohl Südnorwegen als auch Nordnorwegen haben viel für Angler zu bieten
Wohin im Angelurlaub?
Einige kennen es bestimmt: Die Reiseplanung steht vor der Tür und es soll zum Angeln nach Norwegen gehen. Doch wohin? Schließlich gibt es von Süd- bis Nordnorwegen so viele Küsten, Fjorde und Anlagen für eine Angelreise. Da fällt die Auswahl der passenden Unterkunft und des für einen perfekt abgestimmten Revieres nicht immer leicht. Häufig ist der Angler vom überwältigenden Angebot erschlagen. Doch bevor ein Ferienhaus für den Angelurlaub gebucht wird, muss sich jeder erst einmal im Klaren sein, was er überhaupt will und wo die Vorteile und Nachteile des Reiseziels sind. Ich möchte Euch an die Hand nehmen und bei der Entscheidung helfen.
Heißt der Zielfisch Steinbeißer, ist Nordnorwegen die bessere Adresse für den Angelurlaub
In Norwegen angeln: Welche Fische beißen wo?
Für viele sind die zu erwartenden Fischarten ein entscheidender Grund, in ein bestimmtes Revier zu fahren. Generell gilt, dass in Südnorwegen eher eine buntere Palette an Meeresfischen herumschwimmt als im hohen Norden des Landes. So sind neben den Klassikern wie Köhler (Seelachs), Pollack, Dorsch und Leng auch Lippfische, Knurrhähne, Seehechte, die verschiedensten Plattfische wie Klieschen, Schollen oder Flügelbutt, Hornhechte, Makrelen, Heringe, Stöcker, Schellfische, Wittlinge und noch viel mehr zu erwarten. Wer allerdings lieber auf Heilbutt, Steinbeißer oder Rotbarsch angeln möchte, der ist mit einem Ferienhaus im Norden deutlich besser aufgehoben. Das heißt nicht, dass diese Fische nicht ab und zu auch mal im Süden im Angelurlaub an den Haken gehen. Meist sind es aber glückliche Zufallsfänge und eine gezielte Angelei ist kaum von Erfolg gekrönt. Das Angeln auf Pollack hingegen ist mit leichtem Gerät in Südnorwegen extrem spannend und wird mit tollen Fischen belohnt. Früher ließen sich auch noch ganz gut Dorsche beim Pilken an die Köder locken. Doch mittlerweile befindet sich der Bestand im Süden auf einem Tiefpunkt, sodass sogar Fangverbote in mehreren Gebieten eingeführt wurden. Wer gerne Dorsche fangen möchte bei seiner Angelreise, sollte sich weiter nach oben orientieren, wo die Aussichten auf volle Fischkisten erheblich besser sind.
Der Süden des Landes überzeugt durch eine super Angelei auf Pollack mit leichtem Gerät
Traumfische in Nordnorwegen fangen
Wer es von Euch auf absolute Traumfische abgesehen hat, also Exemplare von weit über der magischen Metermarke, der ist definitiv im Norden an der richtigen Adresse für Euren Angelurlaub. Vorteil von Nordnorwegen: Hier lassen sich fast alle Fischarten in Ausnahmegrößen fangen. Heilbutte mit einer Länge von 1,10 Meter gelten als normal, Fische von 1,60 Meter und mehr sind immer zu erwarten. Weit über zehn Kilo schwere Dorsche und kapitale Köhler lauern im Meer auf ihre Beute. Rotbarsche um die 60 bis 70 Zentimeter gehen in Tiefen von über 200 Metern an die Naturködermontagen. Klar, auch in Nordnorwegen springen einem die XXL-Fische nicht ins Boot und müssen bei der Angelreise erarbeitet werden. Aber während sich der Angler im Süden des Landes über einen 80 Zentimeter langen Dorsch extrem freut und diesen zu Recht abends im Ferienhaus feiert, lassen sich von solchen Fischen deutlich weiter oben gleich mehrere an einem Tag im Angelurlaub überlisten. Wenn Ihr auf Euren Fisch des Lebens hofft, dann seid Ihr in Nordnorwegen auf jeden Fall goldrichtig. Außerdem habt Ihr dank der Mitternachtssonne viel Licht und könnt solange angeln wie Ihr wollt. Im Norden besteht außerdem die Chance, auf Rentiere zu treffen und Nordlichter zu sehen, wobei diese meist nicht in der Reisezeit für Angler fallen – von September bis März erscheint das Naturschauspiel am häufigsten am Himmel.
Große Dorsche sind im hohen Norden von Norwegen beim Angeln immer zu erwarten
Im Norden sind häufig Rentiere anzutreffen, die sogar vor den Ferienhäusern grasen
Wer einen Heilbutt fangen möchte, sollte weit in den Norden von Norwegen reisen. Hier stehen die Chancen besonders gut auf die Traumfische
Das erste Mal in Norwegen angeln
Ihr wollt das erste Mal einen Angelurlaub in Norwegen verbringen? Dann empfehle ich erst einmal im Süden anzufangen. Die Vorteile sind: Hier ist das Klima viel angenehmer, Euch erwartet eine große Fischartenvielfalt und die Anreise mit dem Auto ist auch einfacher über die Fähren von Norddänemark. Außerdem müsst Ihr Euch für Südnorwegen nicht unbedingt viel neues Tackle für Eure Angelreise anschaffen, da sich die meisten Fischarten auch mit Eurer schon vorhandenen Ausrüstung fangen lassen. Eine Zander-Combo ist ideal zum Pollackangeln und die schon vorhandenen Gummifische können ebenfalls verwendet werden. Anstatt der 14-Gramm-Jigköpfe müsst Ihr Euch nur noch ein paar mit Gewichten von 30 bis 60 Gramm anschaffen. Auch Eure Ruten vom Aalangeln finden einen Einsatz beim Grundangeln vom Steg vor Eurer Anlage oder den Ferienhäusern auf Plattfische wie Klieschen. Schwere Hechtruten können zum Naturköderangeln vom Boot bis zu Tiefen von rund 30 Metern problemlos eingesetzt werden. Wer allerdings im Norden auf Heilbutt oder Großdorsch angeln möchte, braucht schon spezielle 20 bis 50 Pfund schwere Bootsruten plus stabile Multirollen.
Das Angeln auf Dorsch ist im Süden schwierig geworden und jeder Fisch muss gesucht werden. Doch die Angelei mit leichtem Gerät bringt Laune
Mit der Familie in den Angelurlaub
Bei Euch ist ein Familienurlaub im Land der Trolle geplant und Ihr möchtet nebenbei noch ein wenig angeln? Auch dann würde ich den Süden des Landes für den Angelurlaub empfehlen. Gerade mit Kindern kann eine lange Autofahrt nach Norwegen anstrengend werden. Doch nicht, wenn zwischen der Anreise zum Ferienhaus auch noch eine aufregende Fährfahrt liegt. Die vielen bunten Lippfische, die sich vom Steg aus während der Angelreise fangen lassen und die große Artenvielfalt machen das Angeln zum Erlebnis. Wenn ein Fischfetzen an der Posenmontage oder am Grund serviert wird, weiß man nie, welcher Fisch als Nächstes am Haken hängt – absolut spannend! In vielen Angelanlagen in Norwegen stehen die Hütten dicht nebeneinander. Mit der Familie will man aber vielleicht etwas mehr Abgeschiedenheit und Ruhe. Wer das bevorzugt, der sollte sich ein freistehendes, einzelnes Ferienhaus suchen, das aber trotzdem noch recht dicht am Wasser liegt.
Viele unterschiedliche Fischarten gehen beim Angeln in Südnorwegen an die Haken – wie bunte Kuckuckslippfische
Anreise nach Norwegen: Flug oder Auto?
Generell ist für Südnorwegen eine Anreise mit dem eigenen Auto zum Ferienhaus zu empfehlen und für die Nordnorwegen-Angelreise die mit dem Flugzeug. Viele denken, dass der Süden schneller erreichbar ist als der Norden des Landes. Doch das ist nicht unbedingt immer der Fall. Hier muss jeder genau für seinen Angelurlaub schauen, wo sich das gewünschte Reiseziel befindet. In Südnorwegen liegt bei der Anreise mit dem Auto eine größere Fährfahrt zwischen Euch und dem Ziel. In Nordnorwegen muss nach dem Flug noch ein Transfer, soweit vom Reiseanbieter angeboten, oder eine Autofahrt mit einem Mietwagen zum Ferienhaus in Kauf genommen werden. Und beachtet immer: 100 Kilometer Fahrt in Norwegen sind nicht gleichzusetzen mit dieser zurückgelegten Strecke in Deutschland. Ihr benötigt in Norwegen aufgrund der schmaleren Straßen und Kurven viel mehr Zeit. Noch mal zu den Flügen: Häufig müsst Ihr ein- bis dreimal umsteigen, zum Beispiel in Kopenhagen oder Oslo. Hier können bei ungünstigen Flugzeiten auch mal längere Aufenthalte am Airport auftreten, was ein Nachteil ist. Bei der Autofahrt seid Ihr vom Gepäck nur begrenzt vom Platz im Pkw. Der Vorteil: Ihr könnt also viel Angelgerät, Verpflegung, Klamotten & Co mitnehmen. Auf einer Flugreise muss sich der Angler stark einschränken. Ein Gepäckstück darf je nach Fluggesellschaft nicht die 20 oder 23 Kilo überschreiten. Ein paar 500 Gramm schwere Bleie oder Pilker zu viel machen schon einen großen Unterschied aus. Zusätzlich müsst Ihr ein Rutenrohr aufgeben oder Euch für Reiseruten zum Angeln in Norwegen entscheiden. Doch aus Erfahrung weiß ich, dass mit ein wenig Einschränkungen auch Flugreisen super machbar sind für Angler. In der Regel schleppen wir eh zu viel Tackle und Köder mit.
Angler, die mit dem Auto nach Südnorwegen anreisen, nehmen in der Regel eine Fähre von Dänemark
Angeln in Mittelnorwegen
Nun habe ich Euch einige Vor- und Nachteile vom Süden und Norden gezeigt. Wer allerdings die Vorteile beider Ziele im Angelurlaub verbinden möchte, der sucht sich ein Revier und Ferienhaus, das in der goldenen Mitte liegt. Mit dem Auto sind Ziele bis kurz oberhalb von Trondheim noch gut zu erreichen. Wer die Color Line-Fähre von Kiel nach Oslo für die Angelreise nimmt, benötigt nur noch rund acht Stunden über die gut ausgebaute Straße nach Trondheim. Ab hier wird es in Mittelnorwegen auch schon langsam spannend mit der Heilbuttangelei, es gehen super Dorsche an die Haken und lange Leng. Trotzdem ist das Angeln auf Pollack immer noch hervorragend und auch die Artenvielfalt sehr beeindruckend. Zum Schluss noch ein kleiner Tipp: Wenn Ihr alle Jahre in dasselbe Revier fahrt, kennt Ihr dieses super und seid bestimmt zufrieden. Doch probiert ruhig mal was Neues aus. Ich weiß, der Deutsche besitzt seine Gewohnheiten. Aber manchmal lohnt es sich, etwas zu ändern. Wer im Süden seit Jahren versucht, einen Heilbutt zu fangen, wird merken, wie einfach es sein kann, wenn man in Nordnorwegen seine Köder hinunterlässt. Egal, wohin es Euch im nächsten Urlaub verschlägt, ich wünsche eine super Zeit im wohl schönsten Angelland!
Die Vorteile und Nachteile von einem Angelurlaub in Südnorwegen und Nordnorwegen kurz zusammengefasst